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"Endlich deutsch": Zeitgeschichte-Tage beleuchten den Einmarsch in Österreich

15. September 2014, 00:04 Uhr
"Endlich deutsch": Zeitgeschichte-Tage beleuchten den Einmarsch in Österreich
Am 12. März 1938 wurde Hitler beim Einmarsch am Braunauer Brückenkopf mit Begeisterung empfangen. Bild: privat

BRAUNAU. Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung lag bereits in der Schublade.

Heuer befassen sich die Braunauer Zeitgeschichte-Tage mit einem besonders dunklen Kapitel – mit dem Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und den darauffolgenden knapp 18 Monaten bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Schon einen Tag nach dem Einmarsch wurde das "Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" verkündet. Die Folge waren Transformationsprozesse. Über Jahrhunderte gewachsene historische Strukturen wurden zerstört, etwa mit der Festlegung von sieben Reichsgauen, an deren Spitze Reichsstatthalter standen, die mit den Gauleitern der NSDAP identisch waren.

Berlin forderte einschneidende Maßnahmen. Führungskräfte im öffentlichen und privaten Sektor wurden ausgewechselt, am 1. April erfolgte bereits eine erste Deportation österreichischer Funktionäre und Patrioten ins KZ Dachau. Im Pogrom vom 9. und 10. November 1938 erlebten auch die Maßnahmen zur Verfolgung und Vertreibung der Juden Österreichs einen ersten schrecklichen Höhepunkt.

Zur Festigung des NS-Staats wurde ein hartes Polizeiregime errichtet. Das österreichische Bundesheer wurde in die deutsche Wehrmacht eingegliedert und ein zweijähriger Militärdienst eingeführt, dazu kam der Reichsarbeitsdienst.

Bereits im März 1938 begann auch die Integration der österreichischen in die deutsche Wirtschaft. Aufgrund der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitungen ging die hohe Arbeitslosigkeit rapid zurück. Die Bautätigkeit im militärischen Bereich stieg, auch die Gründung neuer Großbetriebe wurde vorangetrieben.

Adolf Hitlers Außenpolitik war vorerst vor allem für die Tiroler enttäuschend, da der "Führer" auf die Wiedervereinigung von Nord- und Südtirol verzichtete. Dafür führte die Fortsetzung von Hitlers aggressiver Expansionspolitik zur Sudetenkrise. Es folgten die deutsche Okkupation Tschechiens sowie die Gründung der Slowakei. Mit dem Angriff der Deutschen auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg.

Auch Lokales im Fokus

Die 23. Braunauer Zeitgeschichte-Tage "Endlich deutsch – Österreich zwischen Anschluss und Krieg" beleuchten viele Aspekte dieser etwa 18 Monate der Kriegsvorbereitung in Vorträgen und Diskussionen. Der überregionale Blickwinkel wird dabei durch das Herausarbeiten von Bezügen zu lokalen Ereignissen ergänzt. Die Veranstaltung läuft vom 26. bis 28. September im Kulturhaus "Gugg", der Eintritt ist frei. (ho)

 

Das Programm der Zeitgeschichte-Tage im Detail

Die 23. Braunauer Zeitgeschichte-Tage werden am Freitag, 26. September, um 19.30 Uhr im Theater „Gugg“ eröffnet.
Im Anschluss referiert Gerhard Botz, Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts Wien, zum Thema „Nationalsozialismus in Österreich: Zustimmungsdiktatur, Mobilisierungskrisen und Verfolgungsgemeinschaft“.

Am Samstag, 27. September, spricht um 9 Uhr Wolfgang Fritz, Ex-Chef der Revisionsabteilung im Finanzministerium, über „Österreichs Finanzverwaltung 1938 – eine feindliche Übernahme“.
Um 11 Uhr heißt es „Von Oberösterreich zu Oberdonau“, referieren wird Helmut Fiereder. Eine Stadtführung durch Christine Schmid und Hannes Waidbacher sen. folgt um 14 Uhr , um 15.30 Uhr beleuchtet Univ.-Prof. Fritz Hausjell den Bereich „Mediale Berichterstattung und Propaganda: Wahrnehmung und Akzeptanz“.
Um 17.30 Uhr nimmt sich Ulrike Kammerhofer-Aggermann vom Landesinstitut für Volkskunde in Salzburg des Themas „Vom romantischen ,Volkskostüm‘ zum ,Ahnenkleid der Väter‘“ an. Den Schlusspunkt setzt eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wer konnte wann und was wissen?“ mit prominenten Gästen. Beginn: 20 Uhr.

Am Sonntag, 28. September, ist um 10 Uhr zunächst Heinrich Berger am Wort. Sein Thema: „Zur Außenwahrnehmung des Neuen: ,Briefe ohne Antwort‘ von Otto Leichter“. Den Schlusspunkt setzen schließlich Tamara und Manfred Rachbauer. Sie beschäftigen sich mit Egon Ranshofen-Wertheimer.

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