Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Eine Klangreise durch Seelentium: "Es ist der Reiz des Unspektakulären"

Von Marina Mayrböck, 22. April 2017, 17:04 Uhr
Eine Klangreise durch Seelentium: "Es ist der Reiz des Unspektakulären"
Bernhard Furtner und Tochter Marion Hensel Bild: mora

OBERINNVIERTEL. Burghauser Vater-Tochter-Musikergespann schrieb Lieder über oberinnviertler Region.

Der Burghauser Komponist Bernhard Furtner hat einen Seelentium-Zyklus für Harfe und Gitarre komponiert. Die zehn Instrumentalstücke werden als "Klangreise" bezeichnet. Gemeinsam mit seiner Tochter Marion Hensel, der Veranstalterin des Burghauser Harfenfrühlings, wird er seine Komposition in Eggelsberg uraufführen.

 

Angenommen Sie würden einen Reisebericht schreiben – wie würde der Titel Ihrer "Klangreise" lauten?

Im Kernland der Entschleunigung.

Wie klingt das Oberinnviertel?

Für mich haben die stillen Moore und Seen musikalisch gesehen einen eher modalen Charakter, meist natürliches Moll, jedenfalls sehr friedlich, entschleunigt und gelassen. Die Wanderwege lassen ein gemächliches Andante mit ostinaten Grundfiguren sinnvoll erscheinen. Das Oberinnviertel klingt in meinen Ohren nicht aufdringlich laut, darum sind Harfe und Klassische Gitarre ideale Klangträger.

Sind Landschaften öfter Vorlagen für Ihre Kompositionen? Oder ist das Premiere?

Eher eine Premiere. Ich habe zwar schon eine Burghauser Suite mit barocken Bezügen für unsere Besetzung geschrieben und die Salzachwellen verewigt, mich in exotische Gefilde begeben, in argentinischen und karibischen Stilen gewildert, aber die Naturjuwelen des heimischen Seelentium waren eine höchst individuelle neue Herausforderung.

Welches Fleckerl hat Sie denn besonders inspiriert?

Bei einer Wanderung auf der Via Nova haben sich viele schöne Fleckerl aufgetan. Ausflüge ins Ibmer Moor und ins Weidmoos, zum Huckinger See im Weilhart, eine Kutschfahrt in Franking – eigentlich mag ich mich da gar nicht festlegen.

Wie muss ich mir das vorstellen – saßen Sie im Moor und lauschten der Stille?

Nein, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Meist unternehmen wir ganz normale Familienausflüge. Zuhause experimentiere ich mit der Gitarre und schreibe dann die Motive für Harfe und Gitarre. Dank Notensatzsprogramm hat man da stets die Kontrolle und Verbesserungsmöglichkeit. Die zugehörigen Bilder sind im Kopf oder auf Fotos abgespeichert.

Was hat Sie veranlasst, dem Gebiet ein musikalisches Denkmal zu komponieren?

Mich hat die Bezeichnung "Seelentium" für die benachbarte Tourismus-Region fasziniert. Seen, Stille, Seele – das hört sich nach verloren gegangener Romantik an, nach dem Reiz des Unspektakulären. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt Franz Xaver Gruber, dem wir das weltberühmte Weihnachtslied "Stille Nacht" zu verdanken haben. Dezente Anklänge daran sind übrigens im Stück "Steinpointsölde" zu hören.

Sie sind Redakteur. Welche Form der Kommunikation ist Ihnen lieber: die musikalische oder die schriftliche?

Die Buchstaben- und Notenschreiberei sehe ich ziemlich gleichwertig. Guter Journalismus und gute Literatur erfordern hohe Kreativität ohne Grenzen nach oben. Das ist in der Musik auch so, wobei bei mir ehrlich gesagt in der Musik ein wenig mehr Herzblut steckt. Sie ist und war halt immer mein Hobby.

 

Über Bernhard Furtner und Marion Hensel

Bernhard Furtner ist 63 Jahre alt und war Redakteur beim Burghauser Anzeiger. Seit er zehn Jahre alt ist, musiziert er. Begonnen hat er mit Gitarre. Später hat er begonnen, Stücke zu schreiben. Als Komponist bezeichnet er sich selber nicht, „weil ich nicht studiert habe und viele Formen nicht beherrsche“, sagt Furtner. Neben klassischer Gitarre spielt er Vihuela, Renaissancelaute, Jazzgitarre, Mandoline.

Tochter Marion Hensel ist 34 Jahre, Harfenspielerin und Sängerin. Meist ist sie solistisch unterwegs, spielt durch die Kombination Harfe und Gesang viel auf Hochzeiten und diversen Feiern. Im Burghauser Damentrio „Sumerluft“ pflegt sie internationalen Folk und selbstgeschriebene Lieder. Neuerdings ist sie auch bei der Braunauer Jazzband „Rising Moon-Quintet“ als Sängerin aktiv.

Uraufführung der Klangreise ist am 10. Juni, um 20 Uhr in der Pfarrkirche Eggelsberg.

mehr aus Innviertel

Feuerwehr: Franz Baier (51) aus Roßbach ist neuer Bezirkskommandant Braunau

Gemeinderat Ried: Wieder keine Mehrheit für Budget, nächster Anlauf am 18. April

Die Zukunft für die SU St. Willibald scheint gesichert

Prozess: "Wenn sie gesagt hätte, dass sie das nicht will, hätte ich sofort aufgehört"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen