Eggelsberg ist Drehort für das Filmprojekt "Heldenzeitreise"
EGGELSBERG. Ibmer Moor, Pfarrstadl und Schüler aus Eggelsberg spielen in einer Episode die Hauptrolle.
Tierfelle auf dem Boden, warmes Kerzenlicht, alte Tonschalen. Der hölzerne, große Pfarrstadl neben der Kirche in Eggelsberg ist derzeit ein Filmstudio. "Vater, das kannst du mir nicht antun", sagt Morgana zum Vater und untermauert ihre Verzweiflung mit einer theatralischen Handbewegung. Die keltische Schönheit soll einen Mann heiraten, obwohl ihr Herz für einen Römer schlägt. "Heldenzeitreise" ist ein Spielfilm in sechs Episoden, die sich in verschiedenen Zeiten abspielen: Keltenzeit, Mittelalter, Renaissance, NS-Zeit, Heute und Zukunft. Die lokale Geschichte in kreativer Weise aufzuarbeiten, das ist das Ziel des Filmprojektes aus dem Hausruck- und Innviertel.
Die Keltenzeit ist die letzte Station der Dreharbeiten, die im Ibmer Moor und im Pfarrstadl aufgenommen wird. "Um ehrlich zu sein, habe ich mich lange gegen das Ibmer Moor gewehrt, weil es mich nicht inspiriert hat. Ich habe mich dann darauf eingelassen und wir haben ein paar Ansprechpersonen in Eggelsberg gefunden, die uns geholfen haben", sagt Regisseur Wolfram Paulus.
Laura Pichler wird zur "Morgana"
"Haben wir noch was Essbares, das wir verwenden können? Einen Laib Brot oder Äpfel? Und zieht bitte die Truhe noch ein bisschen in die andere Richtung. Akribisch gibt der bekannte österreichische Filmschaffende seiner Crew letzte Anweisungen. "Bei der Keltenepisode versuche ich nur archaisch zu sein!". Bühnenbild, Requisiten und Kostüme: Das Setting ist authentisch. Problematischer für den Regisseur ist das magere Budget. 120.000 Euro hat Paulus für den Film zur Verfügung. "Normalerweise brauchst du für so einen Film dreieinhalb Millionen Euro. Mindestens. Die Studenten arbeiten quasi für ein Butterbrot. Die Motive bekommen wir großteils umsonst", sagt er.
In den Innviertler Kinos
Seit einer Woche ist Eggelsberg Drehort für "Heldenzeitreise". Vorgestern standen einige Schüler vor der Kamera, neben vielen Laienschauspielern spielen in jeder Episode auch Profis mit, wie etwa Tatort-Schauspieler Dietmar Mössmer. Die Idee zu diesem Filmprojekt hatte die Pädagogin Ursula Zapletal aus Haag, entstanden ist es in Zusammenarbeit mit mehreren Schulen. "Es ist eine Mischung aus Recherchiertem und Elementen, die wir mit den Schülern aus der Gegend aus dem Boden gestampft haben. Wir haben ihnen ein ungefähres Thema vorgegeben und sie haben dann fantasiert", sagt Paulus.
Der Film wird von vier Leader-Regionen in Oberösterreich unterstützt, erstmals wird er im Frühling in Graz beim Filmfestival "Diagonale" zu sehen sein. Danach wird er in den oberösterreichischen Kinos laufen, natürlich auch im Innviertel.
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