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Die mächtige Frau im Gemeindeamt

Von Valentina Dirmaier, 15. Mai 2016, 11:45 Uhr
Kein Bürgermeister-Ersatz, aber doch eine mächtige Frau im Gemeindeamt
Astrid Priller, Amtsleiterin von Geretsberg, folgt auf Erwin Moser (Munderfing) als Bezirks-Obfrau im Fachverband der leitenden Gemeindebediensteten. (priv.)

GERETSBERG. Astrid Priller, die neue Bezirks-Obfrau der Amtsleiter-Vereinigung, über die unliebsamen Gemeindefusionen und warum sie sich auf keinen Fall als heimliche Bürgermeisterin sieht.

Menschen wie Astrid Priller sind dafür verantwortlich, dass der Ablauf in den Gemeinden reibungslos funktioniert. Sie kümmern sich um juristischen Kauderwelsch, lösen Konflikte und sind neben den Bürgermeistern die wichtigsten Ansprechpersonen in den Ämtern. Priller, die 1985 als Vertragsbedienstete ihre Laufbahn in der Schaltzentrale der Kommune begann, ist seit September 2009 Amtsleiterin. Kürzlich hat die Geretsbergerin auch von Erwin Moser die Agenden als Bezirks-Vorsitzende des Fachverbandes der leitenden Gemeindebediensteten, kurz FLGÖ, übernommen. Im Interview erzählt die Frau eines Juristen, warum es utopisch ist, für Amtsleiter ein Studium vorauszusetzen.

 

OÖNachrichten: Frau Priller, sind Amtsleiter nicht häufig die heimlichen Bürgermeister?

Priller: Nein, das würde ich nicht so sehen. Denn es hängt vom Charakter der handelnden Personen ab.

Welches Verhältnis haben Sie zu Ihrem Bürgermeister, der ja noch relativ neu im Amt ist? (Anm.: Johann Brunthaler ist seit Oktober 2014 an der Spitze)

Ein sehr gutes. Auch bereits mit seinen beiden Vorgängern. Es ist wichtig, dass sich Bürgermeister und Amtsleiter immer gut absprechen, nicht gegeneinander arbeiten. So können viele Probleme gelöst werden.

Sie sind eine von insgesamt acht Amtsleiterinnen im Bezirk. Nimmt der Anteil der Frauen zu?

Die Anzahl ist in den letzten Jahren gestiegen. Ich glaube das liegt daran, dass viele bereits ihre Lehre im Gemeindeamt gemacht haben. Der Frauenanteil steigt generell, weil die Berufe im Verwaltungsbereich für junge Männer oft nicht lukrativ sind. Und wenn ein Postenwechsel ansteht, wird auf die Personen, die bereits dort arbeiten, zurückgegriffen.

Welche Fähigkeiten muss man haben, um für den Beruf als Amtsleiter geeignet zu sein?

Man soll über eine gewisse emotionale Intelligenz verfügen, muss erkennen, was die Gemeindebürger wollen und man muss ein großes Fachwissen mitbringen.

Amtsleiter beschäftigen sich mit vielen komplexen Themen. Glauben Sie, dass künftig ein Rechtswissenschaften-Studium notwendig ist, um den Beruf ausüben zu können?

Natürlich fällt einem die Arbeit einfacher mit dem Hintergrundwissen. Aber dann ist da noch die finanzielle Abgeltung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das jede kleine Gemeinde leisten kann, einen Juristen als Amtsleiter einzustellen.

Und an wen wendet man sich, wenn tatsächlich juristische Hilfe gebraucht wird?

Ich hab’ in diesem Fall eine Sonderstellung, weil mein Mann früher selbst Amtsleiter war und als Rechtsanwalt tätig ist. Ansonsten kann man sich bei allgemeinen Themen an den Gemeindebund wenden oder wenn etwas kritisch wird, dann muss in Absprache mit dem Bürgermeister ein Fachmann zu Rate gezogen werden.

Was mögen Sie an Ihrem Job besonders, warum ist er erfüllender als andere Tätigkeiten?

Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich. Es wird eigentlich nie langweilig, denn je kleiner die Gemeinde, desto mehr Bereiche existieren, die man als Amtsleiterin abdecken muss.

Wenn Sie die Tätigkeit vergleichen – von Ihren Anfängen und jetzt, was hat sich verändert?

Das passiert sukzessiv, das bekommt man selbst nicht so sehr mit. Und ich bin kein Jammer-Typ und schaue optimistisch in die Zukunft. Auch, was die Gemeindefusionen betrifft.

Womit wir beim Thema wären. Glauben Sie, dass Kleinstgemeinden dem Aufruf von FP-Landesrat Elmar Podgorschek folgen und mit anderen Gemeinden freiwillig Fusionen eingehen?

Ja. Ich kenne Gemeinden, die bereits jetzt gut zusammenarbeiten. Es ist möglich, dass auch zukünftig vieles zusammenwächst. Nur mit dem Hammer draufhauen, das wird schwierig. Da gibt es auch genug Negativbeispiele.

Über die Amtsleiter

Im Bezirk Braunau gibt es in den 46 Gemeinden insgesamt 44 Amtsleiter. Die Gemeinden Handenberg und St. Georgen sowie Roßbach und St. Veit haben jeweils einen Amtsleiter und betreiben eine sogenannte Verwaltungsgemeinschaft.

Alle Amtsleiter werden nun von Astrid Priller, Bezirks-Obfrau der Gemeindebediensteten, vertreten.
Thomas Hofbauer, Amtsleiter von Palting und Verena Oberhofer, die Amtsleiterin von Handenberg/St. Georgen, sind seit 1. Jänner 2014 im Amt und damit die Dienstjüngsten.

Johann Asen, Amtsleiter von St. Radegund, hat seinen Dienst am 1. März 1981 angetreten und ist damit der Dienstälteste im Bezirk.

Den Titel „jüngster Amtsleiter“ hat ebenfalls Thomas Hofbauer aus Palting, geboren im Jahr 1989, inne.

Der Amtsleiter, der die meisten Geburtstage gefeiert hat, ist Franz Hörandtner. Der Altheimer wurde 1955 geboren.

 

 

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