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Die Wasserarmut setzt auch den Kraftwerksbetreibern zu

Von Valentina Dirmaier, 01. November 2015, 14:00 Uhr
Die Wasserarmut setzt auch den Kraftwerksbetreibern zu
Einige Pfützen, mehr nicht. So sieht derzeit die Mattig im Bereich Schalchen aus. Bild: MANFRED FESL

JEGING, SCHALCHEN. Stromgewinnung ist an der Mattig seit einigen Monaten nicht möglich – Den Betreibern von Kraftwerken entstehen Mehrkosten.

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach. Für Kraftwerksbetreiber an der Mattig sind solche Geräuschkulissen derzeit Illusion. Denn wie bereits mehrmals in der "Warte" berichtet, leidet das Gebiet um den Fluss unter der extremen Wasserknappheit. Wie die Firma Jank. Der Turbinenbau-Spezialist aus Jeging gewinnt einen Großteil des Stroms, der für die Produktion verwendet wird, durch das hauseigene Wasserkraftwerk. Das seit mehr als zwei Monaten stillsteht, wie Maria Jank berichtet.

Strom muss gekauft werden

"Ein bisserl Wasser rinnt noch, aber das ist nicht genug für die Stromversorgung. Auch die Fischaufstieghilfen können nicht mehr bestückt werden", erzählt die Senior-Chefin. Sie erinnert sich an einen ähnlichen Wassermangel Anfang der 90er-Jahre.

Das Gerücht, dass Kraftwerksbetreiber wie die Firma Jank Wasser der Mattig für die Stromgewinnung aufstauen und deswegen der Fluss austrocknet hält Maria Jank für absurd. "Man könnte das Wasser höchstens für eine Stunde aufstauen. Das tut aber keiner, weil es sich nicht auszahlt."

Das notwendige Strom-Soll kann teilweise noch durch Solaranlagen abgedeckt werden, der Rest muss zugekauft werden. Mit wie viel Euro der Mehraufwand zu Buche schlägt, will die ehemalige Firmenchefin nicht preisgeben.

In einer ähnlichen Lage befindet sich auch Markus Gann, der wie die Firma Jank Strom zukaufen muss. Der Bauer aus Schalchen hat 2001 ein Kraftwerk an einem Nebenarm der Mattig, das 1914 von seinem Urgroßvater gebaut wurde und viele Jahre nicht in Betrieb war, revitalisiert. Führt die Mattig ausreichend Wasser, kann der Landwirt den Betrieb selbst mit Strom versorgen, Überschüsse liefert er an die Energie AG. Für eine Kilowattstunde bekommt er drei Cent. "Normalerweise kommen wir mit den fünf Kilowattstunden Strom, die das Kraftwerk produziert, aus. Bei Stoßzeiten im Stall, wenn die Melkmaschinen oder die Waschanlage laufen, müssen wir zukaufen."

Doch das E-Werk steht seit etwa drei Monaten still. Den Strom bezieht Gann von der Energie AG, die zusätzlichen Kosten beziffert er mit etwa 300 Euro pro Monat. Den tatsächlichen Betrag werde er erst mit der Jahresabrechnung konkret nennen können. "Wir rechnen aber mit einer saftigen Nachzahlung", erzählt der Schalchner.

Die generellen Auswirkungen der langanhaltenden Trockenperiode und der daraus resultierende Wassermangel auf die Landwirtschaft seien hingegen (noch) im Rahmen.

 

„Bauern sind mit blauem Auge davongekommen“

Wenn Josef Detzlhofer über die Effekte des Tropen-Sommers spricht, kommen ihm Phrasen wie „mit einem blauen Auge davongekommen“ über die Lippen. Dem Dienststellenleiter der Bezirksbauernkammer Braunau zufolge sei die Futterernte heuer durchwachsen ausgefallen. „Der erste Ertrag war sehr gut, im Sommer war die Ernte unterdurchschnittlich. Probleme hat es bei den Herbstfrüchten gegeben. Auch die Kartoffelbauern müssen durch die Hitze und zu wenig Wasser Schäden hinnehmen – besonders bei Stärkekartoffeln. Diese Pflanzen stellen bei solchen Umwelteinflüssen auf Stand-by und wachsen nicht mehr.“

Zukaufen statt Überschuss

Da im Bezirk Braunau viele Viehbetriebe angesiedelt sind, seien die Ertragseinbußen bei Futterpflanzen wie dem Mais besonders bitter. „Normalerweise haben viele Bauern einen leichten Überschuss, den sie verkaufen können. Heuer müssen Landwirte teilweise sogar Futter zukaufen“, erklärt Detzlhofer.

Schäden muss auch die Holzwirtschaft hinnehmen. Besonders der Kupferstecher und der Buchdrucker, die beide der Familie des Borkenkäfers angehören, haben in den heimischen Wäldern während und nach der Hitzeperiode gewütet. „Wer aufmerksam durch die Gegend fährt, dem fallen die rötlichen Fichten auf. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Bäume dürr werden, weil die Schädlinge sehr intensiv arbeiten. Die befallenen Bäume – auch in Privatgärten – müssen unbedingt sofort abgeholzt werden, noch vor dem Frühjahr“, sagt Detzlhofer.

Zudem muss neben den Baumstämmen auch das Restmaterial aus dem Wald oder Garten entfernt werden, da die Gefahr einer Weiterverbreitung droht, das sich die Borkenkäfer in Ästen einnisten. Auch wenn sich nur die Baumwipfel verfärben, weil sie befallen sind, sagt der Agrar-Experte, müsse der gesamte Baum abgeholzt werden, da er zur Gänze abstirbt.

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