Die SV Ried hat beim Kult-Klub keine Probleme
WIEN. Die SV Ried zieht mit einem souveränen und hoch verdienten 4:0-Auswärtssieg gegen den Wiener Sportklub in die zweite Runde des ÖFB-Cups ein.
Pünktlich zum Anstoß beginnt es Samstag Nachmittag am Wiener Sportclub-Platz zu regnen. Den treuen Fans des Wiener Kultvereins auf der nicht überdachten„Friedhofstribüne“ ist es egal, sie versuchen, ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen – mit wenig Erfolg. Trotz der schweren Bedingungen versucht die SV Ried beim Außenseiter, der in Regionalliga Ost spielt, von Beginn weg die massive Defensive der Wiener spielerisch zu überwinden. Der Sportklub, der vom ehemaligen SV Ried-Kicker Christoph Jank gecoacht wird, kommt kaum konstruktiv aus der eigenen Hälfte, zu dominant agieren die Innviertler, die in der ersten Halbzeit eine Reihe von guten Chancen, unter anderem von Seifedin Chabbi, Pius Grabher und Thomas Mayer, auslassen. Doch der starke Sportklub-Torhüter Martin Kraus kann sich mit mehreren Glanzparaden auszeichnen, torlos geht es in die Kabinen.
Eigentor für den Sportklub als Anfang vom Ende
Was den Innviertlern 53 Minuten lang nicht gelingt, schafft kurz nach der Halbzeit der Sportklub-Spieler Bernhard Fila, der einen Freistoß der SV Ried ins eigene Tor befördert. Der Bann ist gebrochen: Nur vier Minuten später (58. Minute) vollendet Thomas Mayer unmittelbar vor seiner Auswechslung ein Solo mit einem sehenswerten Weitschuss ins Kreuzeck – die Vorentscheidung. Die weiteren Tore vom stark aufspielenden Kennedy Boateng und vom eingewechselten Stefano Surdanovic, der seinen Treffer mit einer Salto-Einlage feiert, sind nur noch Draufgabe.
Der Zirkus ist in der Stadt - Salto von Stefano Surdanovic (Foto: GEPA)
Der 0:4-Sieg der Rieder, die von den zahlreich mitgereisten Fans lautstark für den starken Auftritt gefeiert werden, ist auch in dieser Höhe verdient.
Ried-Fans feiern den guten Saisonaufatkt (Foto: GEPA)
Tolle Szenen nach dem Spiel
Warum der Wiener Sportklub absoluten Kult-Charakter hat, zeigt sich vor allem nach dem Schlusspfiff: Kinder kicken auf dem Spielfeld, sowohl die eigene Mannschaft als auch die SV Ried wird von den Sportklub-Fans mit viel Applaus verabschiedet. „Eine sensationelle Atmosphäre ist das“, zeigt sich auch SV Ried-Co-Trainer Dieter Alge von der Stimmung auf der Friedhofstribüne beeindruckt. Als Letzter verlässt SVR-Kapitän und Torhüter Thomas Gebauer, nachdem er sich noch Zeit für ein Fan-Foto genommen hatte, das Spielfeld. Auch er wird von den heimischen Fans mit Applaus in den Spielertunnel verabschiedet.
Die Stars von morgen (Foto: Streif)
„Wir waren klar überlegen, die Mannschaft hat unsere Vorgaben sehr gut umgesetzt. Wir sind trotz der vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit immer geduldig geblieben und haben uns in der zweiten Hälfte für unsere gute Leistung belohnt“, so das Fazit von SV Ried-Trainer Lassaad Chabbi. Am Freitag empfangen die Wikinger zum Auftakt der Sky Go Ersten Liga Wiener Neustadt (20.30 Uhr) im heimischen Stadion. Nach diesem Sieg könne man mit breiter Brust auftreten“, so der Ried-Trainer. Ob Chabbi dabei auf Clemens Walch setzen kann, ist unsicher. Der 30-Jährige wurde kurz nach seiner Einwechslung gefoult und verletzte sich dabei an der Schulter.
Relaxed: Kapitän Thomas Gebauer nimmt sich noch Zeit für ein Fan-Foto