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Der große Wunsch, als kleiner Familienbetrieb bestehen zu können

Von Monika Raschhofer, 17. November 2016, 00:04 Uhr
Der große Wunsch, als kleiner Familienbetrieb bestehen zu können
Sepp Ortner, "Schaberl" Bild: ernesto

BRAUNAU. Vor allem Bauern, weniger Konsumenten, haben in Braunau nach der Vorführung des Films "Bauer unser" von Robert Schabus diskutiert. Dass dem Weltagrarbericht viel Platz eingeräumt wurde in der Dokumentation, lobt Maria Bernecker aus Hochburg-Ach. Die Bäuerin ist Obfrau von Zivilcourage Innviertel, einem Verein, der sich für gentechnikfreien Anbau und Erhaltung der Artenvielfalt einsetzt. "Weitertun wie bisher, ist keine Option", das habe der Film deutlich gezeigt, ergänzt Bernecker.

"Wachsen oder weichen – das ist keine Zukunftsperspektive", übt der Ranshofner Bio-Bauer Sepp Ortner Kritik an der Ideologie, die den Bauernstand erfasst, weil auch in diese Richtung beraten werde. "Da hat einer einen Stall mit 1300 Mastplätzen für Schweine gebaut. Und muss acht Euro pro Sau draufzahlen. Er kann nicht aus, weil er noch mehr Defizit macht, wenn er den Stall leerstehen lässt", nennt Direktvermarkter Ortner ein Beispiel. Alles müsse vollautomatisiert sein bei diesen Betriebsgrößen, das koste wirklich ein "Schweinegeld" und der Bauer muss sich völlig auf von anderen erstellten Prognosen verlassen, die er nicht beeinflussen könne.

"Ich bin froh, dass unser Betrieb klein geblieben ist, und wir nicht groß investiert haben", resümiert der Schaberl Sepp, so der Hausname. Seit 1982 wirtschaftet der ehemalige Grüne Gemeinderat schon biologisch. Damals zählte er zu den etwa 200 Pionieren in Österreich. Heute gebe es bundesweit etwa 20.000 Biobauern. "20 Prozent der Fläche werden biologisch bewirtschaftet, damit sind wir im europäischen Spitzenfeld", sagt Ortner, der seine Ansicht aber nicht mit erhobenem Zeigefinger vertritt. Mutterkühe, Fleisch-Direktvermarktung, Holzbackofen-Brot von Frau und Tochter, Gemüseanbau-Kooperation mit dem Hof von Verwandten, Hofladen – so wirtschaftet Familie Ortner. Dass ihr Hof als Familienbetrieb weitergeführt werden kann, wünscht sich auch Maria Bernecker. "Es geht nicht in diese Richtung, ich sehe da eine Gefahr", sagt sie. Zur Spezialisierung und Optimierung werde den Bauern geraten, ist ihre Erfahrung.

"Brasilianisches Soja als Futtermittel brauche ich nicht", sagt die Bäuerin aus Leidenschaft. Und sieht auch hohe Investitionen kritisch: "Was man nicht hineinsteckt, muss man dann auch nicht erwirtschaften." Dass viele Landwirte gegen die internationalen Handelsabkommen sind, zeige, dass es Bewusstseinsbildung in diesen Fragen gebe. Auch Abhängigkeit von Konzernen bei Saatgut und Düngemitteln findet Bernecker schlecht.

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