Der Müsli-Bär muss nach Asien reisen – sein Produkt ist dort schon beliebt
BRAUNAU. Die Manufaktur des 31-jährigen Jungunternehmers Florian Zagler wächst mit Bedacht.
Die Schweiz muss weiter warten auf in Braunau produziertes Bio-Müsli. Mit der steigenden Nachfrage aus Asien sind Jungunternehmer Florian Zagler und seine drei Mitarbeiter momentan vollauf beschäftigt. Selber war er noch nicht in Hongkong oder Shanghai, wo sein Müsli besonders beliebt ist. Aber er hat es als Reiseziel ins Auge gefasst, vielleicht sogar als gemischte Dienst- und Urlaubsreise mit Lebensgefährtin Petra Zauner ...
"Das ist ein richtiger Boom, wir liefern mittlerweile 46 Prozent unseres Müslis nach Asien. Und es gibt noch sehr viel Potenzial", freut sich Zagler, der auch Obmann der Jungen Wirtschaft des Bezirks Braunau und Vizebürgermeister der Bezirkshauptstadt ist. Wegen des Reaktorunfalls in Fukushima sei die Sensibilität für biologische Lebensmittel aus Europa hoch, weiß Zagler.
Wichtiger als lesen können
"Die Kunden in Fernost wollen sogar, dass die Etiketten in Deutsch auf unserem Müsli sind, obwohl sie es nicht lesen können. Das ist für sie ein Zeichen, dass nichts gefälscht ist", erklärt der junge Unternehmer. Um die zweite Etikettierung in der jeweiligen asiatischen Sprache kümmern sich dortige Vertriebspartner. Langsam wachsen, ist das Ziel des 31-Jährigen, der vor zwei Jahren die Müsli-Produktion seines Vaters in eine gekaufte Fertigungshalle im Süden des Stadtgebiets von Braunau transferiert hat. In Bioläden und Reformhäusern wurde sein Müsli zunächst verkauft, mittlerweile sind auch Einzelhändler wie Merkur, Maximarkt und Uni-Markt dabei. Deutschland ist in Europa derzeit das wichtigste Exportland.
Nach der Lehre beschritt der Braunauer den zweiten Bildungsweg: Matura, Studium der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie. "Eine Marke werden über Österreich hinaus, an der Positionierung schleifen", sind momentan seine Schwerpunkt in der Firma. Dass er selber als Müsli-Bär bezeichnet wird – groß und kräftig wie er ist und gemütlich wie er wirkt – , macht ihm gar nichts aus, es bringt ihn nur dazu, freundlich zu lächeln.
"Etwas schaffen, mein eigener Herr sein", waren für Florian Zagler Gründe, sich selbstständig zu machen, nachdem er Erfahrungen in anderen Bereichen und namhaften Firmen gesammelt hat. In der Kategorie "Regionen-Rocker" wurde er heuer mit dem Jungunternehmer-Preis ausgezeichnet, worüber er sich sehr freut. Als Bezirksobmann der Jungen Wirtschaft sind ihm die Vernetzung der jungen Selbstständigen und der Bürokratie-Abbau besondere Anliegen. Wie viele Regelungen und welche Hindernisse es gibt, hat er vor der Inbetriebnahme seiner modernen Produktionsstätte direkt erfahren.
Völlig österreichisches Müsli
"Das Apfel-Honig-Müsli ist unser erstes Produkt, das zu hundert Prozent österreichisch ist. Bei anderen schaffen wir 80 bis 95 Prozent, weil es Rosinen und andere Früchte bei uns nicht gibt", erklärt der Müsli-Bär, der naturgemäß auf ein kräftiges Frühstück Wert legt. "Da gibt’s ordentlich was auf den Löffel!", ist der Slogan der Firma. Für die Hochzeit eines befreundeten Paares haben Florian Zagler und Petra Zauner das Crunchy-Love-Müsli mit Bourbon-Vanille und Himbeeren entwickelt. "Und weil es bei den Gästen so gut angekommen ist, produzieren wir es weiter", freut sich der Jungunternehmer über solchen Zuspruch.
Biologische Zutaten, die besondere Methode des Verbackens mit Honig, eine neue Produktionsstätte und viel Energie – so startet Florian Zagler in die Zukunft.
Florian Zagler wurde von Lesern für die Serie nominiert. Auch Sie können Vorschläge machen – Mail an m.raschhofer@nachrichten.at
Falls es wen interessiert (und weils die OÖN seltsamerweise verschweigen) -> die Firma gibt's hier
http://www.mueslibaer.at