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"Der Impuls ist noch immer sehr ungebremst"

Von Roman Kloibhofer, 01. Dezember 2016, 10:04 Uhr
"Der Impuls ist noch immer sehr ungebremst"
Noch ist die Ausstellung "in progress": Adlmannseder (re.) und Brescher Bild: rokl

OBERNBERG, RIED. Der Rieder Maler Reinhard Adlmannseder zeigt im Kunsthaus Burg Obernberg einen Längsschnitt durch sein Werk.

Es sei der "typische Gestus seiner freien Hand", der das Werk des Rieder Malers und Grafikers Reinhard Adlmannseder charakterisiere. So sagt Ausstellungskurator Josef Brescher, der im Kunsthaus Burg Obernberg ab Freitag, 2. Dezember, eine Schau von selten oder noch nie gezeigten Bildern des 1943 in Ried geborenen Künstlers zeigt. "Es ist ein Längsschnitt meiner Arbeit", sagt Reinhard Adlmannseder.

In den Bildern sei "eine verführerische, teils sperrige Bildsprache zu erkennen", erklärt Josef Brescher – sind diese Attribute übertragbar auf den Menschen Reinhard Adlmannseder? "Ja", sagt Adlmannseder. "Der Impuls in der künstlerischen Arbeit ist nach wie vor sehr ungebremst." Die Ausstellung zeigt mehr als 50 Arbeiten aus dem Œuvre Adlmannseders. "Sie war eine gute Möglichkeit, neu durchzustarten", sagt der Rieder Künstler. Die nach seinem schweren Unfall vor zehn Jahren entstandene Arbeitspause hat er genutzt, seine Bestände durchzusehen. "Arbeiten, die in einer Wertigkeitsskala nicht weit genug oben waren, habe ich großzügig entsorgt", sagt er. "Ich habe tabula rasa gemacht, auch, um mich zu befreien."

Reizvolles Ambiente

Die Bilder für die aktuelle Ausstellung auszuwählen, sei eine Herausforderung. "Man sollte dabei eine nachvollziehbare Linie aufziehen, um die Entwicklung der künstlerischen Linie auch für den Besucher nachvollziehbar zu machen. Dabei ist weniger oft mehr", sagt Adlmannseder. Das Hängen der Bilder, das Zusammenstellen der Ausstellung, sei ein spannendes Procedere, aber ein wichtiger Faktor. "Durch die Gesamtheit der Bilder entsteht ja ein neues Kunstwerk", sagt Kurator Josef Brescher, der den Ausstellungsraum im Kunsthaus Obernberg als einen der "schönsten Ausstellungsräume im Innviertel" bezeichnet. "Es freut mich immer wieder, dass die Künstler der Gestaltung der Ausstellung im Obernberger Kunsthaus so viel Zeit widmen.

Zu sehen sind in der kommenden Ausstellung auch frühere Arbeiten Adlmannseders sowie Bilder und tagebuchartige Kleinformate, die im Zuge von Auslands- oder Atelieraufenthalten entstanden sind. Ein Bild hat in Adlmanns–eders Sammlung einen ganz besonderen Stellenwert: Eine Zeichnung des jungen Künstlers aus der dritten Klasse, die eine Ansicht der Stadt Ried von der Kellerbräustiege aus zeigt. "Das Bild ist mir beim Sichten meiner Arbeiten untergekommen, es ist immerhin schon sechzig Jahre alt", sagt der Rieder Maler.

Eröffnung am Freitag

Die Ausstellung im Kunsthaus Burg Obernberg wird am Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr mit einem künstlerischen Dialog beider Protagonisten – Adlmannseder und Brescher – eröffnet und ist bis zum 18. Dezember zu sehen (Freitag bis Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr).

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