Taschen aus Lederhosen – manche mit persönlichem Schicksal
ALTHEIM. Die Altheimerin Sonja Reichinger näht individuelle Stücke für ihre Kunden.
Unter dem Label "SoReich" schneidert Sonja Reichinger nicht nur Kleider nach Maß, sondern verwandelt alte Lederbekleidung in coole Taschen. Mit der Leidenschaft fürs Nähen setzt sie in der eigenen Werkstatt ihre Kreativität um. Schon im Kindesalter konnte die Altheimerin mit Nadel und Zwirn besser umgehen als ihre Mitschülerinnen. Das fiel der Werklehrerin auf und sie drängte daher die Eltern: "Schickt’s des Dirndl in die Modeschule!". 1994 maturierte Sonja Reichinger an der Modeschule Hallein und kehrte mit viel Basiswissen nach Altheim zurück.
Großer Schritt war 2009
Und dann drehte sich ihr weiteres Berufsleben nur noch ums Nähen. Anfangs arbeitete sie in einer Sportbekleidungsfirma. Vom Entwurf, dem Zuschnitt bis hin zum fertigen Muster, hier machte sie alles von der Pike auf. Nach der Arbeit nähte sie daheim weiter, alles was gerade so anfiel. Sie änderte, kürzte, machte Neues – Hauptsache die Nähmaschine drehte sich. Da war und ist sie in ihrem Element. 2009 entschloss sich die junge Frau zur Selbständigkeit. Die Ideen, die sie in ihrem Kopf hat, kann sie so am besten umsetzen.
Zurzeit näht sie vor allem Taschen aus altem Leder. Kunden kommen mit alten Lederhosen, Bikerjacken, alles meist Lieblingsstücke, und lassen sich von der zweifachen Mutter daraus individuelle Taschen nähen. Meistens vertrauen die Kunden, Männer wie Frauen, auf ihre Kunst und sagen: "Mach’ mir was Schens!" Schon beim Betrachten des Materials kommen ihr dann die Ideen: "Einmal habe ich einem Motorradfahrer aus den Resten einer alten Ducati-Jacke, mit der er einen schweren Unfall hatte, eine Tasche gemacht." Erinnerungsstücke sind es meistens, die zu ihr gebracht werden, eben auch alte Lederhosen aus der Kindheit oder von verstorbenen Angehörigen.
Dieses Upcycling macht ihr Spaß. Hier kann sie ihre Kreativität voll ausleben. Ganz schwer trennt sie sich dann von den genähten Taschen, allesamt Unikate. Über Altlederspenden würde sich die Schneiderin sehr freuen. Einen Onlineshop gibt es nicht, aber auf ihrer Homepage www.soreich.at ist alles über die Schneiderwerkstatt zu finden. Am liebsten bedient sie ihre Kundschaft persönlich.
Tasche aus Erinnerungsstücken
"Da weiß ich dann gleich, was einer will", schmunzelt Sonja Reichinger. Auch Yara, die jüngere der beiden Töchter, näht mit ihren acht Jahren bereits auf einer eigenen Nähmaschine. " Sie macht das auch so gerne wie ich! Ganz anders die Ältere, die lieber bei mir in Auftrag gibt. Die weiß genau, was sie will und wie es ausschauen muss. Die Mama macht es dann!", sagt die Mutter und lächelt. Sie gibt neben ihrer Schneiderei noch Kurse für Zumba und Piloxing.
Das ist ihr Ausgleich zum Nähen. Von der Familie, vor allem ihrem Ehemann Manfred, mit dem sie 18 Jahren verheiratet ist, wird sie in all ihren Vorhaben unterstützt. Am liebsten ist sie in ihrer Schneiderei, auch wenn sie nicht arbeitet. Sie versucht dort auch Stress abzubauen, denn sie findet: "In der Ruhe liegt die Kraft!".
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