Bernhard Straif: Einer, der mit Spielern Klartext spricht
Bernhard Straif steigt mit dem FC Andorf in die Oberösterreich-Liga auf.
Der FC Andorf gehörte in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrtausends (!) zu den Spitzenclubs im Innviertler Fußball. Bis dann der Drehwurm die Mannschaft immer weiter nach unten zog. Endlich hat sich das Blatt gewendet, geht es mit den Kickern der Pramtalgemeinde wieder bergauf.
Mit Seriensiegen in der heurigen Saison wurde der Aufstieg in die OÖ-Liga geschafft. Mit einem Mann auf der Trainerbank, der genau weiß, wie Fußballer ticken: Bernhard Straif ist nicht nur Lehrer an der Sporthauptschule Schärding, der nach eigenen Angaben „gerade noch 48-Jährige“ ist auch diplomierter Mentaltrainer mit den Schwerpunkten Sport, Kinder und Jugend. Der Mann weiß, wie man als Lehrer mit Schülern und Trainer mit Kickern spricht. Und macht auch kein Hehl aus seinem Erfolgsgeheimnis: „Ich bin weder diktatorisch noch antiautoritär“ – Klartext ist seine Sprache.
Straif ist voll des Lobes für seine Meisterkicker. Alle – auch der Funktionärsstab – hätten in der heurigen Saison an einem Strick gezogen, und das Wichtige daran: Alle in eine Richtung! Noch diese Woche führt Meistermacher Straif mit dem Vorstand Verhandlungen über seine Zukunft beim FCA. Er geht davon aus, „auch in der OÖ-Liga auf der Trainerbank zu sitzen“. Ob er in seinem Nebenjob als Trainer einmal auch hauptberuflich unterwegs sein, also einen Proficlub, coachen möchte, beantwortet Bernhard Straif in der ihm typischen Sprache – in Klartext: „Prinzipiell schon. Ich habe mir aber als aktiver Fußballer keinen Namen machen können, ich war nur zweit- beziehungsweise drittklassig.“ Kicker der oberen Ligen täten sich wesentlich leichter, einen Vertrag bei einem Profiverein zu bekommen.
Meistermacher Bernhard Straif ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Da liegt die Frage nahe, was der erfolgreiche „Mann“schaftstrainer von „Frau“enfußball halte. Da ist es bei dem in Zell an der Pram Wohnenden plötzlich doch vorbei mit „Klartext“. „Wow! Äh. Ich weiß nicht“, gerät Straif ins Stottern. „Vom Vereinsleben her ist das sicher zu begrüßen, aber sportlich...“ Sympathisch ehrlich dieser Mann.