BORG-Schüler: "Die Medien sollen unabhängig bleiben!"
RIED. OÖN zu Gast im BORG Ried: Kritische Fragen und "live"-Unterricht – Führt schneller Online-Journalismus zu Recherche-Lücken?
"Wird von politischen Parteien Einfluss auf Medien und Journalisten genommen?" Mit kritischen Fragen dieser Art wurde OÖN-Innviertel-Redaktionsleiter Roman Kloibhofer bei seinem Besuch am BORG Ried konfrontiert. Die 5D-Klasse zeigte sich in dieser Medien-Stunde nicht nur interessiert, sondern auch kritisch.
Es war auch der Versuch eines "live"-Online-Unterrichts: Via Facebook und nachrichten.at wurden bereits während des Unterrichts Meldungen verfasst und veröffentlicht, die mit dem vorliegenden Artikel im Print fortgesetzt werden.
"Wenn ich so arbeiten müsste, das wäre mir zu hektisch", meinte eine Schülerin danach. Sie hätte Angst, dass ihr dabei sachliche Fehler unterlaufen. Diese Fehler könnten zu strafrechtlichen Konsequenzen führen, sagte eine andere Schülerin. Sie fürchtet, dass durch schnellen Online-Journalismus manchmal die Privatsphäre von Personen verletzt werde.
Rasche Online-Information
Den Vorteil von Online-Meldungen sehen die Schülerinnen und Schüler in der raschen Information. Für schnelle Information gebe man sich zufrieden, dass eine Meldung kurz sei. Recherche-Lücken befürchten die Jugendlichen dadurch nicht. Allerdings erwarten sie nach und nach zusätzliche, ergänzende Informationen. Online-Meldungen sollten daher ständig aktualisiert und ergänzt werden.
Auch die Frage "Print oder Online?" wurde von den BORG-Schülerinnen und -Schülern diskutiert. Hier wurden Extrem-Positionen deutlich. Von "Print völlig abschaffen!" bis "Die auf Papier gedruckte Zeitung muss erhalten bleiben!" reichten die Meinungen. "Wenn ich die Zeitung in der Hand halte, das hat schon was", sagte eine Schülerin. Ihr Klassenkollege hielt dagegen: "Wenn ich im Zug sitze, lese ich Zeitungen nur online, das ist weitaus bequemer!"
Der deutlichste Wunsch an heimische Medien war jedoch die Unabhängigkeit: "Medien sollen unabhängig bleiben!", sagten die Jugendlichen. Sie lehnen politische Einflussnahme auf Medien ab und erwarten diesen Widerstand auch von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen.
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Für mich würde es eher heißen: Die Medien müssen wieder unabhängig WERDEN !