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Aus für Pflegeregress stellt Innviertler Heime vor jährlichen Millionen-Ausfall

Von Dieter Seitl, 14. Juli 2017, 02:15 Uhr

INNVIERTEL. Laut Hochrechnungen werden mehr als sechs Millionen Euro an Kostenersatz fehlen.

Zur Abdeckung von Pflegekosten darf laut Bundespolitik ab 1. Jänner 2018 zu Abdeckung der Kosten in Pflegeheimen nicht mehr auf allfälliges Privatvermögen bis hin zur bereits übertragenen Eigentumswohnung oder übertragenem Eigenheim zurückgegriffen werden. Was die Betroffenen freut, bereitet den Heimbetreibern Kopfzerbrechen.

Im Bezirk Braunau belaufen sich die Gesamtkosten der fünf Heime des Sozialhilfeverbands jährlich auf rund 20 Millionen Euro. Heuer müssen für Bewohner ohne Ersparnisse und ausreichende Pension bereits mehr als sieben Millionen Euro zugezahlt werden – durch die Gemeinden. Bei Wegfall des Pflegeregresses dürften sich diese Zuzahlungen um weitere zwei Millionen auf mehr als neun Millionen Euro erhöhen, so eine Hochrechnung auf OÖN-Anfrage.

Steigender Bedarf erwartet

Es sei zu erwarten, dass der Bettenbedarf und damit die Kosten deutlich ansteigen, wenn die Allgemeinheit die Kosten zu tragen hat. Im Bezirk Schärding gibt es schon jetzt vermehrt Anfragen zu Heimplätzen. "Im Bezirk gibt es derzeit keine freien Heimplätze, das Projekt Zentrum Tummelplatz wird nicht vor 2021 in Betrieb gehen. Wir werden daher mit dem zu erwartenden Anstieg der Anträge eine große Herausforderung zu bewältigen haben", heißt es seitens des Sozialhilfeverbands Schärding.

Dem Schärdinger Verband werden durch die Abschaffung des Regresses laut Hochrechnung im nächsten Jahr zirka zwei Millionen Euro an Kostenersatz fehlen, da von 400 Heimplätzen etwa 300 aus der Mindestsicherung und 100 von Selbstzahlern finanziert werden. Von diesen wiederum können sich derzeit lediglich zwei Heimbewohner das Heim aus der Pension finanzieren, der Rest aus Vermögen. Der Aufwand des Sozialhilfeverbandes Schärding für die Heime im Jahr 2017 beträgt rund 6,5 Millionen Euro. Wenn der Regress fällt, werde dieser Betrag um zirka 30 Prozent steigen.

Die Frage, wie der Entfall des Regresses finanziert werden soll, sei freilich von der Politik zu beantworten. "Wir haben vor mehreren Jahren die Einführung einer Pflegeversicherung nach bayerischem Vorbild vorgeschlagen, wo das System schon seit Jahrzehnten gut funktioniert." Auch seitens des Sozialhilfeverbands wird die Möglichkeit einer Pflegeversicherung ins Treffen geführt. Man gehe jedenfalls davon aus, dass der Bund den Einnahmenausfall ab 2018 übernimmt, denn es könne nicht zu Lasten Dritter, also der Gemeinden gehen.

Für den Sozialhilfeverband Ried dürften sich durch den Wegfall des Regresses die Zuzahlungen um mehr als zwei Millionen Euro erhöhen, so eine Hochrechnung. Im Heim in Obernberg verfüge man derzeit über freie Plätze, eine verstärkte Nachfrage sei momentan noch nicht erkennbar. Die Pflegebedürftigkeit werde auch in Zukunft genau geprüft. Anfang nächsten Jahres soll ein neues Pflegeheim in Eberschwang bezogen werden.

Eine große Herausforderung sei, genügend Pflegepersonal zu finden, so der Sozialhilfeverband des Bezirks Ried, der an Interessierte appelliert, sich beim BFI Ried zu einem Ausbildungslehrgang zu erkundigen, der im Herbst starten soll.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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renele (3.081 Kommentare)
am 15.07.2017 12:32

Die Gemeinden zahlen das Altersheim und danach holen sie sich das Geld durch die Erbschaftssteuer usw. zurück. Oder glaubt irgendwer das rot sozial bedeutet ? Sicher ist das der Normalbürger der immer Steuer bezahlt hat, nicht der Gewinner ist.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 14.07.2017 18:52

Na ja , die Erben freuts😁
Jetzt senken wir noch die Lohnnebenkosten und entfesseln die Wirtschaft. Und machen alles gratis. Irgendwer wird es zahlen.
Hallo Griechenland, wir kommen bald

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schneck44 (6 Kommentare)
am 14.07.2017 13:09

Der Entfall des Pflegeregresses für bildungs-, leistungsbereite und Volksvermögen schaffende Menschen ist gegenüber im Sozialnetz liegende Menschen nur gerecht.Erstere haben schon mit Ihrer Arbeits- Abgabenleistung dafür gesorgt, daß auch mittellose Menschen ohne Zuzahlung in Pflegeheime kommen können und wurden selbst im Schicksalsfall noch einmal zur Kasse gebeten. Nur die leistende Struktur "Sozialhilfe" ist nicht korrekt, weil Pflegebedarf in der Regel eine Folge einer Krankheit ist und daher der Sozialversicherung zuzuordnen ist. Dort sind die angeblich fehlenden "Millionen" Pinuts gegenüber den "Milliarden" der Hauptverwaltung!Also was soll das unqualifizierte Gejammer !

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KlausBrandhuber (2.065 Kommentare)
am 14.07.2017 10:05

Ständig wird der Eindruck erweckt, dass mit dem Entfall des Pflegeregresses mehr Leute in die Heime kämen. Pflegebedürftige Menschen bleiben in jedem Fall so lang wie möglich in ihren vertrauten 4 Wänden. Entsprechend unsachlich sind diese redaktionellen Beiträge wie einschlägig Kommentare.
Den Gipfel schießen schon Kulturbanausen wie "alterloisl" ab. Kultur, za wos?

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Weiterentwicklung (3 Kommentare)
am 14.07.2017 10:04

Nätürlich hat der Redakteur recht!
Egal ob Gemeinde, Land oder Bund bezahlt, irgendwo muss das Geld herkommen! Die Gemeinden sollen immer mehr leisten (Kindergartenausbau, Schulen, Krankenanstaltenverbandsbeitrag für Krankenhäuser, sozialhilveverb. Umlagen für Altersheime usw) erhalten aber nicht mehr Geld! Egal welche Partei, niemand hat hier ein Finanzierungskonzept!!!!
Leider haben wir Wahlkampf! Das kann bei den Kommentaren abgelesen werden!
Lösung: Pflegeversicherung für alle, Reduzierung der Wk und Ak Umlagen, damit Einzahlung in einen Sozialfons für Alle!

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alteraloisl (2.657 Kommentare)
am 14.07.2017 09:09

Das Musiktheater in Linz hat angeblich monatlich einen Abgang 1,2 Mio.€
Für Kunst und Kultur gibt das Land jährlich beinahe 200 Mio.€ aus. Nur damit einige Künstler gut leben können. Da könnte man die Ausgabe halbieren und die pflegebedürftigen Menschen die zumeist auch Steuern bezahlt und etwas erspart haben, entlasten. LH Pühringer hat bei der Kunst und Kultur übertrieben. Der Schuldenstand des Landes bringt das ja jetzt zutage. Das Bundesland Salzburg hat trotz Salzburger Festspiele das halbe Kulturbudget von OÖ.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 14.07.2017 07:45

Ich bin da jetzt kein Experte, aber die Heime werden doch wohl keinen Geld-Ausfall haben, wie es in der Überschrift steht.

Das Geld, das sonst vom Vermögen des Heimbewohners kam, wird nun von der öffentlichen Hand finanziert. Ob das nun der Bund oder die Gemeinden sind, die Heime bekommen ja das Geld und somit gibt es für sie gar keinen Ausfall?

Dieter Seidl schreibt auch, dass die Gemeinden die Heimkosten-Zuzahlung finanzieren müssen, was soll also die Überschrift: "stellt Heime vor Millionen-Ausfall?"

Schwachsinn. In den online-Nachrichten werden oft genug wirklich falsche und schlechte Überschriften fabriziert!

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Mestor (64 Kommentare)
am 14.07.2017 08:07

Dem Kommentar kann man nur beipflichten. Die OÖ Nachrichten befindet wahrscheinlich schon im jährlichen Sommerloch und benötigt solche Überschriften.

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patsch-ho (73 Kommentare)
am 14.07.2017 09:04

ÖVP Parteizeitung.

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jamei (25.489 Kommentare)
am 14.07.2017 10:15

haspe1... wie Du Richtig schreibst:

"Das Geld, das sonst vom Vermögen des Heimbewohners kam, wird nun von der öffentlichen Hand finanziert"

Aber das dauert eventuell länge - oder?

Für mich persönlich ist diese Neue Regelung nun Prima, denn
ich brauche mein Haus nicht mehr für die Altersvorsorge um gut untergebracht zu sein, da ja nicht mehr auf Vermögen zugegriffen werden darf.

DH ich kann es vermieten/verkaufen und im Alter die "Puppen" tanzen lassen, denn 20% meiner zu erwartenden Pension muss mir ja verbleiben plus SZ - 80% bekommt das Heim und den REST der FEHLT zahlt die ALLGEMEINHEIT für mich.

Ob das Gerecht ist hmmmmm aber für mich in Zukunft toll.
Übrigens mein Nachbar findet dies auch Grandios der freut sich auch schon, dass im dann ein Haufen Geld bleibt, weil`s die anderen ja zahlen müssen.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 14.07.2017 05:20

"Eine große Herausforderung sei, genügend Pflegepersonal zu finden"

Dem kann man nur beipflichten, wenn man sich die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung ansieht, dann ist dies wirklich eine Zumutung an die dort Beschäftigten, zumal die Insassen immer älter und daher auch dementer werden.

Nachdem der Pflegeregress abgeschafft wurde und der Bevölkerung zusätzlich auch die Senkung der Steuerbelastung verspricht, wird es interessant ob so ein "Kurz"Denker auch die Kürzungen benennt - sicher wohl wieder bei den Sozialleistungsempfängern, denn die können sich am wenigsten wehren.

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BananaJoe (139 Kommentare)
am 14.07.2017 10:28

Das ist wirklich nicht verwunderlich, dass man befürchtet nicht mehr genügend Personal zu finden.

Einen Job mit keiner im Verhältnis zum Arbeitsaufwand stehenden Entlohnung, mit einer derartigen Stundenbelastung, sowie den psychischen Belastungen, dem das Pflegepersonal ausgesetzt ist, können eben nur mehr wirkliche Enthusiasten ausüben.

Habe vor Jahren einmal ein Ferialpraktikum in einem Pflegeheim absolviert und dabei viele bis über die Grenzen belastete Menschen kennengelernt.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 14.07.2017 02:59

Irreführende Überschrift, die dem Angst machen dient! In wessen Auftrag?
Selbstverständlich kann man Pflegeheime nicht in Konkurs schicken.

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