Aspach: Geplante Einrichtung für psychisch Kranke stößt auf Ablehnung
ASPACH. Heimbau neben Friedhof: Nach der wasserrechtlichen Verhandlung macht sich bei Anrainern Unmut breit – Kritik wird auch an mangelndem Informationsfluss geübt.
In der Braunauer Gemeinde soll eine Einrichtung für psychisch Kranke entstehen, wie bereits am Montag in den Innviertler Nachrichten exklusiv berichtet. Die ersten Verhandlungen für den Gebäudekomplex, der in der Nähe des Friedhofs in Fahrtrichtung Mettmach entstehen soll, haben bereits begonnen. Zur wasserrechtlichen Verhandlung, die vor einer Woche stattfand, wurden neben den Projektverantwortlichen auch Anrainer und Grundstücksbesitzer geladen.
Einige von ihnen wollten sich im Vorfeld über die Betreiberfirma schlau machen. Was dabei herauskam, stieß so manchem sauer auf. Denn die Cardo gGmbH (Cardo Gemeinnützige GmbH) ist auf die Intensivbetreuung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder Störungen und Erwachsenen mit Entwicklungsstörungen oder Traumatisierungen sowie Menschen mit kriminellem Hintergrund spezialisiert.
Bei der Recherche im Internet entdeckte ein Aspacher, dass die gleiche Betreibergesellschaft in der Gemeinde Molln ein Haus für Menschen eröffnen wollte, die von der Justiz als abnorme Rechtsbrecher eingestuft wurden. "Wir haben Angst, dass hier Leute herkommen, die eine kriminelle Vergangenheit haben. Das passt nicht zu Aspach. Denn wir sind eine Zuzugs- und Kurgemeinde." Kritisiert wird auch die mangelnde Informationsweitergabe an die Bürger. "Wie der Grund an die Betreiber verkauft wurde, hat es geheißen, dass die Caritas der Besitzer ist. Kein Mensch aus der Bevölkerung hat sich dann damit befasst. Aber jetzt haben sich welche damit auseinandergesetzt und herausgefunden, was Cardo wirklich macht", erzählt ein weiterer Aspacher, der nicht genannt werden möchte.
"Wirbel ist nicht gerechtfertigt"
Georg Gattringer, Vizebürgermeister von Aspach, versucht die Befürchtungen zu relativieren: "Abnorme Rechtsbrecher? Das muss ich klar verneinen. Hierbei handelt es sich um den Betreiber, der auch den Amalyhof betreibt. Hier sollen Personen herkommen, die aus Gründen von Burnout wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden sollen oder aufgrund ihrer sozialen Situation betreut werden müssen. Der Wirbel ist nicht gerechtfertigt", sagt Gattringer, der dem Projekt in der von ihm erklärten Ausführung aufgeschlossen gegenübersteht. "Aus Sicht der Gemeinde ist es positiv, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden." In Sachen Informationsfluss spielt der VP-Politiker den Ball an die Betreiber weiter. Ernst Leidinger, Geschäftsführer der Cardo GmbH und geschäftsführender Gesellschafter der Neuewege GmbH (spezialisiert auf Kinderbetreuung, zum Beispiel Amalyhof in Aspach) will die Betroffenen und Anrainer nach der Bauverhandlung in das Projekt einweihen.
Der ehemalige Caritas-Mitarbeiter kann noch nicht genau sagen, welche Klienten in Aspach untergebracht werden sollen. "Das Konzept ist etwas Neuartiges. Die Menschen sollen wieder leben lernen. Die uns vorgeschlagen werden, waren über längere Zeit in der Landesnervenklinik, weil sie eine sehr intensive Betreuung brauchen."
Auch der Zeitplan für die Einrichtung sei noch ungewiss, denn seitens des Landes gebe es massive Kürzungen im Sozialbereich.
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kann oder w i l l es nicht sagen. Solche Geheimaktionen sind einer Demokratie nicht würdig.