Angehörige von Unfallopfer in Asylquartier

Von Dieter Seitl   10.November 2015

Im Ringen um weitere Quartiere für Asylwerber sind im Bezirk Ried rund 100 Plätze fixiert, die bis Jahresende adaptiert und bezogen sein sollen. Zu den dann geschaffenen 450 Plätzen sollen aus heutiger Sicht noch einmal 100 dazukommen. In Mehrnbach-Atzing ist ein Objekt adaptiert, in dem früher ein Sporthandel untergebracht war. Für gestern waren die ersten von insgesamt 36 Asylwerbern angekündigt – auch der Mann und die Kinder jener Afghanin, die im Oktober von einem Auto erfasst wurde und dabei ums Leben kam, sollen in Mehrnbach unterkommen.

Die 38-Jährige war im Oktober auf dem Fußweg vom Notquartier Mühlheim nach Bayern in der Finsternis von einem Auto erfasst und getötet worden. Die trauernden Angehörigen haben sich entschlossen, in Österreich Asyl zu beantragen. Wie berichtet, sind auch Quartiere in Mettmach und Neuhofen in Planung beziehungsweise bereits in Betrieb.

Asylwerber in Stadtpfarrhof

Fixiert ist mittlerweile auch eine Unterbringung im Stelzhamer-Hof in Schildorn für knapp 20 Asylwerber. In Pfarrhöfen sind im Bezirk Ried bereits Flüchtlinge in Eberschwang, Mühlheim und Ort untergebracht. Wobei in Ort die Zahl von vier auf acht Asylwerber steigen soll. Und auch im Pfarrhof der Stadtpfarre Ried sollen bis Jahresende Räume für zehn bis zwölf Asylwerber adaptiert sein. Als Betreiber ist die Caritas im Boot, so Rieds Bezirkshauptmann Franz Pumberger auf OÖN-Anfrage.

In der Stadt Ried hat ein weiteres Quartier für Asylwerber den Betrieb aufgenommen. Es handelt sich um ein größeres Privathaus an der Ecke Bahnhofstraße/Kränzlstraße, der Eigentümer will das Quartier für maximal 20 Personen selbst betreiben.

In einem Wohnblock in der Försterstraße will der Besitzer mehr Asylwerber als bisher unterbringen, im Franziskushaus auf dem Riedberg sollen fünf Asylwerber eine Bleibe finden. Grundsätzlich gilt: Der Betreiber einer Unterkunft erhält pro Tag und Asylwerber 14 Euro, der Betrag inkludiert Betriebskosten und Betreuung. Bis Jahresende sollen in rund 20 der 36 Gemeinden des Bezirks Ried Asylwerber untergebracht sein. "Es ist noch einiges in Prüfung. Und es ist nach wie vor Bedarf gegeben. Wer über eine potenziell geeignete Unterkunft verfügt, möge sich bei uns melden", so Bezirkshauptmann Pumberger.