Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ärztin rettete Mitstreiter bei Radrennen das Leben

Von Valentina Dirmaier, 07. Juli 2015, 22:17 Uhr
Ärztin aus Braunau rettete Mitstreiter bei Großglockner-Radrennen das Leben
Spitzwieser mit Nichte Marlene. Bild: privat

BRAUNAU. Ein Teilnehmer brach neben der Hobbysportlerin kurz vor dem Ziel zusammen und erlitt einen Herzinfarkt. "Der allergrößte Fehler, den man machen kann, ist nicht zu helfen."

"Wir waren etwa eineinhalb oder zwei Kilometer vor dem Ziel, als mich ein Mann überholt hat. Und ich dachte noch, Wahnsinn wie der abgekämpft aussieht, als er sich regelrecht vom Rad fallen hat lassen. Ich dachte mir, das ist nicht normal, hab’ umgedreht. Dann hat er sich übergeben und nicht mehr gerührt. Ein Sanitäter, der auch am Rennen teilgenommen hat und ein Notarzt eilten herbei. Dann hat er aufgehört zu atmen", erzählt Monika Spitzwieser über die bangen Momente.

"Wir haben sofort mit der Reanimation begonnen. Im Modus 30:2, 30 Mal Herzdruckmassage und danach zwei Mal beatmen." Im Grunde sei es weniger wichtig, ob man die veraltete 15:2-Regel oder 30:2 beim Reanimieren anwendet. "Hauptsache man unternimmt irgendetwas.

Die Angst vor Fehlern

Leider hätten viele Menschen Hemmungen davor, zu helfen, aus Angst sie könnten etwas falsch machen, sagt Spitzwieser. Das Wichtigste sei, Bewusstlose in die stabile Seitenlage zu positionieren und beim Patienten bleiben. Falls jemand zur Stelle ist, diesen bitten, einen Notruf abzusetzen. Wenn er nicht mehr atmet und keinen Puls mehr hat, sofort mit der Reanimation beginnen. Sogar der Sanitäter, der mit von der Partie war, hatte anfangs Bedenken, ob er etwas kaputt machen könnte. "Aber das einzig Falsche ist, nichts zu tun und weiterzugehen. Auch wenn der Patient nicht überlebt, man hat es zumindest versucht." Die Braunauerin kämpfte mit den beiden anderen ausgebildeten Helfern etwa eine Viertelstunde neben den restlichen Rennfahrern um das Leben des Patienten, ehe er wieder Zeichen von sich gab.

"Wir wussten lange nicht, ob er es schafft. Die Rettung hatte Gott sei Dank einen Defibrillator dabei. Er hat dann doch spontan, also selbst zu atmen begonnen", erzählt die Medizinerin, die eine familiäre Vorbelastung bei dem Radsportler vermutet. Diese würde sich bei extremen Belastungen wie diesem Rennen äußern, zu Herzrhythmusstörungen und in Folge dessen zum Herzversagen führen können. "Der Mann war meinem Urteil nach sicher nicht topfit, aber dennoch sportlich. Wer ein solches Rennen bestreitet sollte im Vorfeld auf jeden Fall darauf trainieren", erzählt die gelernte Krankenschwester, die im Alter von 25 aufgrund ihrer Neugierde und dem Interesse an der Medizin mit dem Studium begann.

Nach Vorfall Rennen beendet

Noch völlig volltrunken mit Adrenalin stieg die Ärztin und ausgebildete Heilpraktikerin nach dem Vorfall wieder aufs Rad und beendete das Rennen auf den Großglockner in 2:19 Stunden. Abzüglich 20 Minuten Reanimation und Patientenversorgung. "Das Thema war nach dem Einsatz für mich erledigt, weil ich gewusst habe, dass der Mann in guten Händen war. Trotzdem war ich aufgewühlt. Mit der Leistung bin ich zufrieden, auch wenn es nicht die beste war. Schlussendlich habe ich mich doch gewundert, dass ich trotz allem so schnell war."

Der Mann, dem die Ärztin geholfen hat, befindet sich wieder auf dem Weg der Besserung. "Seine Frau hat sich bei mir gemeldet und mir gedankt", erzählt Monika Spitzwieser. Das emotionale 27-Kilometer-Rennen auf den höchsten Berg Österreichs hat bereits im Juni stattgefunden und war für die Innviertlerin eine Premiere. Nächstes Jahr will sie erneut beim Glocknerkönig antreten.

mehr aus Innviertel

Bezirksliga West: Richtungsweisende Partien im Tabellenkeller

KPÖ-Politiker Auzinger sieht seine Partei im Aufschwung

Gemeinderat Ried: Wieder keine Mehrheit für Budget, nächster Anlauf am 18. April

Feuerwehr: Franz Baier (51) aus Roßbach ist neuer Bezirkskommandant Braunau

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 09.07.2015 09:48

BRAVO!

lädt ...
melden
antworten
amha (11.322 Kommentare)
am 08.07.2015 16:12

Applaus und Hut ab, geschätzte Frau Doktor!

lädt ...
melden
antworten
alpe (3.482 Kommentare)
am 08.07.2015 13:06

Ein Orden ist der Dame sicher Wurscht.

Sie hat vorbildlich gehandelt.

lädt ...
melden
antworten
observer (22.145 Kommentare)
am 08.07.2015 11:33

Für die, die hier so entschlossen geholfen haben, für die gehört eine Auszeichnung in Form eines Ordens her - viel mehr als füe solche, die sowieso nur der eigenen Karriere gedient haben und PolitikerInnen, die möglichst lange an ihrem Sessel geklebt sind.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen