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Lea, das kleine Mädchen mit dem großen Willen, am Leben zu bleiben

Von Gabriel Egger, 10. Dezember 2016, 00:05 Uhr
Lea, das kleine Mädchen mit dem großen Willen, am Leben zu bleiben
Papa Gerhard und Mama Tanja wollen ihrer Tochter Lea-Sophie (2.v.l) noch mehr an Lebenszeit schenken. Bild: Egger

STEYR. Sechsjährige erkrankte nach Geburt an Meningitis. Ärzte gaben ihr keine Überlebenschance.

Höchstens weitere vier Wochen haben die Ärzte vor sechs Jahren dem kleinen Mädchen prophezeit, das auf dem Stuhl in der Küche liegt und laut gluckst. Die Haare zu zwei Zöpfen gebunden, dick eingepackt in eine flauschige Wolldecke. Ihr Papa streicht ihr über das blasse Gesicht, lächelt und spricht mit ihr, als könne sie verstehen, was rund um sie passiert. Gerhard Herndl ist sich sogar sicher, dass sie das tut. Obwohl Lea nur hell und dunkel unterscheiden, nicht gehen, sitzen oder sprechen kann. Sie spürt die Liebe ihrer Eltern.

"Wir drehen die Maschinen ab"

Als Lea vor sechseinhalb Jahren zur Welt kam, war das Glück von Gerhard und seiner Freundin Tanja perfekt. Zweieinhalb Wochen lang. "Lea hat in der Nacht zu weinen begonnen, die Hautfarbe hat sich verändert und die Atmung wurde plötzlich schlechter", erinnert sich Tanja Hahn.

Lea-Sophie war an Streptokokken-Meningitis erkrankt. Ein Schicksalsschlag, den man verhindern hätte können. "Ich habe mich auf alles testen lassen, weil ich sicher gehen wollte, dass mein Kind gesund ist." Doch der Frauenarzt vergaß, die junge Frau auf Streptokokken zu untersuchen. Im Krankenhaus ging dann alles furchtbar schnell. Lea bekam schwere Krampfanfälle, musste ins künstliche Koma versetzt werden. "Sie hatte keinen Pupillenaufschlag mehr, der Herzschlag verlangsamte sich." Die Ärzte erklärten das kleine Kind für hirntot, Leas Überlebenschancen sanken gegen null. Gerhard Herndl wurde in einen Nebenraum gebeten. "Es wäre besser, wir drehen die Maschinen ab. Sie hat nur noch wenige Tage", haben sie zu ihm gesagt. Das Leben ihrer Tochter einfach beenden, das wollten die Eltern nicht. Und Lea kämpfte weiter.

Während ihr Papa erzählt, lächelt Lea. Sie liebt es, seine Stimme zu hören, sich eng an ihn zu schmiegen. Das könnte sie jetzt nicht mehr, wenn Gerhard und Tanja ihre Wohnung nicht zu einem mobilen Krankenhaus umgebaut hätten.

Im Schrank lagern Spritzen, Verbände und Medikamente. Vor Leas Bett steht ein Sauerstoffgerät. "Wir hätten anders reagiert, wenn wir uns nicht sicher gewesen wären, dass Lea unbedingt leben will. Sie zeigt es uns jeden Tag." Dann bewegt sie den Kopf, zeigt ihre Zähne und gluckert. Wie lange Lea noch lebt, ist ungewiss. "Unser Schatz wird nicht erwachsen, das wissen wir." Unter dem Tisch rumort es. Leas kleine Schwester Emilie (3) mag, dass die Mama auch auf sie schaut. Dass Lea anders ist, weiß sie. "Es ist schwer, weil wir uns um Lea intensiver kümmern müssen." Auch, weil ihre Körpertemperatur nie über 35,6 Grad steigt, sie damit beim Duschen auskühlt. Die Badewanne, die die Familie daher für die Sechsjährige benötigt, wird das OÖN-Christkindl finanzieren.

Schlafenszeit für Lea. Zum Abschied rollt sie die Augen und schreit. Ganz so, als hätte sie die Worte auf der Tafel gelesen, die an der Küchenwand hängt: "Hoffnung. Liebe. Niemals aufgeben."

Wollen Sie das Christkindl unterstützen, bitte an OÖN Christkindl GmbH AT 94 2032 0000 0011 1790 spenden. Herzlichen Dank!

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