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Hilfe für Melanie: Sechs Jahre kämpfte die tapfere Schülerin gegen Leukämie

Von Valentina Dirmaier, 18. November 2017, 00:04 Uhr
Hilfe für Melanie: Sechs Jahre kämpfte die tapfere Schülerin gegen Leukämie
Melanie (r.) und ihre Brüder Oliver und Jonas. Bild: privat

GMUNDEN. Christkindl half Familie: Während die Tochter monatelang im Krankenhaus war, wurde bei ihrem jüngeren Bruder Hautkrebs diagnostiziert. Die Mutter leidet an Morbus Crohn.

Eine Narbe in der Größe einer 20-Cent-Münze unterhalb des Kehlkopfes ist es, die an Melanies Kampf gegen die Dämonen in ihrem Blutsystem erinnert. Melanie hatte Leukämie. Blutkrebs, wie der Volksmund sagt. Das jahrelange innere Gefecht, das sie hauptsächlich im Spital ausgetragen hat, gewann die 16-Jährige heuer im Frühjahr. Das Ende einer Odyssee, die 2011 begann: Es war der 27. Mai, der das Leben der fünfköpfigen Familie für immer veränderte. "Es war ein Freitag. Ich hatte 40 Grad Fieber. Wir sind zum Kinderarzt, der hat uns nach einem Bluttest sofort ins Krankenhaus Vöcklabruck und später mit der Rettung ins Spital nach Linz geschickt", erinnert sich die 16-Jährige. Blutuntersuchung. Abnormale Werte. Verdacht auf Krebs. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Am Ende des Tages wurde die erste Knochenmarkpunktion im Kinderspital durchgeführt, eineinhalb Tage später begann die Chemotherapie. "Diese Tage brennen sich ins Gedächtnis", sagt ihre Mama Sabine Stögmüller.

Drei Monate Intensivstation

14 Tage später kam es zu Komplikationen, Melanie bekam kaum Luft, drohte zu ersticken, musste intubiert werden. Unterhalb des Kehlkopfes, wo ihre Haut heute vernarbt ist und eine dunkle Einkerbung bildet, wurde eine Kanüle in die Luftröhre gesetzt. Die junge Patientin musste sofort auf die Intensivstation verlegt werden.

Aus prognostizierten Tagen wurden drei Monate Aufenthalt. Immer an ihrer Seite: ihre Mama. "Ich hab’ ihr vorgelesen. Wir haben schriftlich kommuniziert und ich verbrachte jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends bei Melanie", sagt die 42-Jährige, die kontinuierlich die Arbeitsstunden reduzierte, schließlich ihren Beruf aufgab und selbst an der chronischen Darmerkrankung Morbus Crohn leidet. "Das war eine harte Zeit, die uns als Familie zugesetzt hat." Um die zwei jüngeren Kinder, Oliver, inzwischen zwölf Jahre alt, und Jonas, fünf Jahre, kümmerten sich untertags die Großeltern und abends Papa Andreas.

Weihnachten folgte der nächste Schlag: Bei Melanies Bruder Oliver wurde ein Melanom entdeckt. Krebs im Frühstadium. Eine Operation konnte Schlimmeres verhindern. Seine Schwester schien sich derweil von den letzten Chemo-Zyklen zu erholen. Ihr wurde die Kanüle operativ entfernt und sie konnte wieder zur Schule gehen. Ihre Mama nahm eine geringfügige Arbeitsstelle an.

Im Sommer 2014 schien es für die Stögmüllers endlich bergauf zu gehen. Aber eine routinemäßige Untersuchung zerschlug alle Hoffnungen. Der Krebs war zurück. "Da hab’ ich sie zum ersten Mal weinen gesehen", sagt Sabine Stögmüller. Aber ihre Erstgeborene haderte nicht mit dem Schicksal, nahm den Kampf gegen die Krankheit ein zweites Mal auf.

Erneut Chemo, wieder ein Luftröhrenschnitt und erstmals eine Stammzellentransplantation. Die Wochen danach verbrachte Melanie in Isolation. Von der Medikation bekam Melanie, die über Sonden ernährt wurde, Magengeschwüre. Danach Gürtelrose. "Sie hat nie etwas hinterfragt, nie aufgegeben", sagt Melanies Mama, die – vergeblich– auf Arbeitssuche ist.

Ihrer 1,42 Meter großen Kämpferin, die vom OÖNachrichten-Christkindl seit Ausbruch ihrer Krankheit unterstützt wurde, geht es inzwischen sehr gut. Im Frühjahr wurde der Luftröhrenschnitt operativ verschlossen. Seither geht Melanie wieder zur Schule, bastelt mit Holz, radelt, wandert, spielt Fußball im Garten mit ihren Brüdern und träumt: "Von einer Lehrstelle als Metalltechnikerin."

 

Helfen Sie beim Helfen

Die OÖNachrichten-Familie und das Christkindl leisten seit 53 Jahren einen wertvollen Beitrag, damit Landsleuten in Not schnell und unbürokratisch geholfen wird. Wollen auch Sie die Weihnachtsaktion unterstützen, spenden Sie bitte an AT94 2032 0000 0011 1790. Die Spende ist steuerlich absetzbar, jedoch müssen private Spender online oder auf dem Christkindl-Zahlschein ihren vollständigen Vor- und Nachnamen (wie am Meldezettel) sowie das Geburtsdatum und die Postleitzahl (optional) bekanntgegeben. Bei Online-Überweisungen die Daten bitte im Feld „Verwendungszweck“ eintragen.

 

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 18.11.2017 19:14

Meine Meinung zum unfairen Sozialsystem: es bräuchte deutlich mehr staatliche Hilfe für durch Unglück/Krankheit in Not geratene Menschen und Familien.

Und deutlich weniger und jedenfalls zeitlich abgestufte Hilfe für alle, die sich selbst helfen könnten, aber nur zu bequem sind, sich selbst zu helfen. Weg mit dieser Gießkannenhilfe und hin zu den schweren Fällen!!!

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paulpeter (771 Kommentare)
am 18.11.2017 19:07

Jetzt wissen wir es also! Es gibt aber auch sehr sehr viele andere die wir nicht in der Zeitung lesen denen es ähnlich geht! Auch an die gehört eigentlich gedacht, auch das sollte mal geschrieben werden!

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Andrula (818 Kommentare)
am 18.11.2017 18:59

So ein Schicksal .. alles Gute für diese Familie ! Da vergeht mir jegliche Jammerei sofort ..

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