Ex-Freund zündete Wohnung an: "Ich habe alles verloren"
LINZ. Flammen zerstörten Hab und Gut einer Mutter aus Linz, OÖN-Christkindl hilft Familie.
Wenn Yvonnes (Name geändert) Lebensgefährte getrunken hatte, verwandelte er sich in einen anderen Menschen. Aggressiv sei er dann gewesen, bösartig und verletzend. Kein Stein blieb dann auf dem anderen. Einrichtungsgegenstände flogen durch die Luft, mit Drohungen schüchterte er die junge Mutter ein. Später, wenn die Wirkung des Alkohols nachzulassen begann, entschuldigte er sich, verstand selbst nicht mehr, wie das passieren konnte.
Doch ihr Freund trank immer öfter, immer intensiver. Die junge Mutter blieb trotzdem bei ihm. Auch, weil sich ihre beiden Söhne Patrick (12) und Christian (5) so gut mit ihm verstanden. Bis zu jenem Montag im vergangenen Oktober.
"Ich vernichte deine Wohnung"
"Es war einfach nicht mehr auszuhalten. Diese Beziehung hatte keinen Sinn mehr, hat mich nur körperlich und mental kaputt gemacht", erinnert sich Yvonne E. Am Telefon habe sie ihm schließlich gesagt, dass die Liebe nicht mehr reiche, dass es nach drei Jahren nun endgültig an der Zeit sei, getrennte Wege zu gehen.
Sie werde mit den Kindern über die Feiertage zu ihrer Schwester nach Wien fahren, um Abstand zu gewinnen. Ihr Lebensgefährte tobte. "Wenn du gehst, vernichte ich deine Wohnung. Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen", sagte er.
Noch am selben Abend erhielt die Mutter zahlreiche SMS, in denen ihr nunmehriger Ex-Freund ankündigte, sein Versprechen wahr zu machen. "Ich habe das nicht ernst genommen, er war betrunken." Dienstag, sieben Uhr früh, dann der folgenschwere Anruf einer Nachbarin. "Yvonne, deine Wohnung steht in Flammen. Du musst unbedingt nach Hause kommen."
OÖN-Christkindl als Stütze
Als Yvonne E. in Linz ankam, war von der Wohnung nichts mehr übrig. Die zwei Kinderzimmer, die noch im Juli aufwendig renoviert worden waren, waren völlig zerstört."Ich habe wirklich alles verloren. Nur mein Koffer mit den Sachen für Wien ist mir geblieben."
Aus Linz wegzuziehen war keine Option, zu verwachsen sind die Söhne mit der Umgebung, der Schule und dem Kindergarten. "Für die Kinder war es schwer. Sie haben sich von den Freunden Kleidung ausborgen müssen."
Yvonne E. begann mit der Suche nach einer neuen Wohnung, kam derweil bei ihrer Schwester unter. Im Linzer Stadtteil Ebelsberg wurde die Familie fündig. Weil die alleinerziehende Mutter nicht die Mittel für die Einrichtung aufbringen kann und vom Ex-Freund keine Unterstützung zu erwarten ist, wird das OÖN-Christkindl helfen. Yvonne E. will alles so schnell wie möglich vergessen. Bis zum Februar muss sie sich gedulden. Dann beginnt die Gerichtsverhandlung. Ihr ehemaliger Lebensgefährte spricht von einem Unfall.
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