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„Beim Schreiben des Binnen-I brech' ich mir immer beide Hände“

Von Von Robert Stammler, 07. März 2009, 00:04 Uhr
„Beim Schreiben des Binnen-I brech’ ich mir immer beide Hände“
Die Linzer Sozialwissenschafterin Irene Dyk-Ploss

LINZ. Die Linzer Universitätsprofessorin Irene Dyk-Ploss (61) gilt als eine der bedeutendsten Vorkämpferinnen für Frauenrechte. Warum sie den Weltfrauentag am Sonntag mit „Wehmut“ begehen wird, sagt sie im OÖN-Interview.

OÖN: Welche Bedeutung hat der Internationale Frauentag am 8. März für Sie?

Dyk-Ploss: Er hat noch immer eine große Bedeutung, leider. Sehen Sie sich die Eckdaten über die Einkommensunterschiede von Männern und Frauen an. Sogar bereinigt um Teilzeitarbeit und Kinderbetreuung verdienen Frauen rund ein Drittel weniger. Im Nationalrat ist der Frauen-Anteil unter 30 Prozent gerutscht.

OÖN: Wie werden Sie den Weltfrauentag begehen?

Dyk-Ploss: Ich werde zuhause sitzen und die Lehrveranstaltungen für mein letztes Sommersemester an der Kepler-Uni vorbereiten, weil ich danach in Pension gehe. Das werde ich mit Wehmut tun, weil ich alleine durch meine Emeritierung den Frauenanteil bei den ordentlichen Universitätsprofessoren um mehrere Prozentpunkte senken werde.

OÖN: Haben es junge Akademikerinnen in Sachen Hochschulkarriere heute leichter als Vertreterinnen Ihrer Generation?

Dyk-Ploss: Ja, weil sie keine Exoten mehr sind. Aber erst wenn die jungen Frauen Kinder bekommen, spüren sie wieder die berühmte gläserne Decke, weil sie wegen der Kinder und des Haushaltes die Karriere zurückstecken müssen. Weil der Partner zu wenig tut.

OÖN: Wie reagieren heute junge Frauen und Mädchen auf das Thema Feminismus?

Dyk-Ploss: Das ist ein seltsamer Prozess. Bis weit in die Pubertät hinein erleben Mädchen heute kaum noch Einschränkungen. Die Mädchen dürfen, was die Buben dürfen. Die Mädchen verstehen ihre kämpferischen Mütter und Großmütter nicht. Ich kenne keine 21-Jährige, die sagt: Ich bin eine Emanze. Aber wenn sie dann einmal 29 sind und mit der Kinderbetreuung alleine dastehen: dann merken sie, dass sie doch nicht alles so machen können wie der gleichaltrige Mann.

OÖN: Ist der Feminismus tot?

Dyk-Ploss: Nein. Er lebt, wird aber von jungen Frauen nicht mehr getragen. Erst im Alter von 25 bis 35 wird er von ihnen wiederentdeckt.

OÖN: Allgemein sichtbar ist der Feminismus bei der sogenannten geschlechtsneutralen Schreibweise...

Dyk-Ploss: Die ist ein Blödsinn. Ich brech' mir immer beide Hände, wenn ich das Binnen-I schreiben muss. Das ist weniger als ein Symbol. Das ist wie früher, als der Galan der Dame in den Mantel geholfen hat. Ich komme aber noch immer selbst in meinen Mantel.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 07.03.2009 14:51

den brauchen wir!!!!

was ist mit dem Weltkatzentag oder Weltmännertag..... oder Weltspartag ...in Zeiten wie jenen ... was meinen die Experten...

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hopfo (2.386 Kommentare)
am 07.03.2009 16:07

Frag deine Tochter und/oder Partnerin.
Immer wieder amüsant zu lesen: Männer und Bauknecht wissen was Frauen brauchen grinsen

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Internerdhoernchen (4.967 Kommentare)
am 09.03.2009 12:09

Der Weltfrauentag geht auf den 8.3.1908 zurück. Damals traten die Arbeiterinnen der Textilfabrik "Cotton" in New York in Streik, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu fordern. Die Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen die Frauen in die Fabrik ein, um den Kontakt und die Solidarisierung mit anderen Belegschaften zu verhindern. Als plötzlich ein Feuer ausbrach, starben 129 Arbeiterinnen in den Flammen.
Mich beutelt's leicht her, wenn ich in einem Posting lese, dass der Partner der Partnerin an diesem Tag Blumen schenkt und eine Uniprofessorin beim Binnen-I landet.

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hopfo (2.386 Kommentare)
am 07.03.2009 13:04

Frau Irene Dyk-Ploss meint also, dass Frauen es nicht wert sind, erwähnt zu werden.
Begrüßung im Hörsaal: "Liebe Studenten"
Das schau ich mir an, ob ihr unsere selbstbewussten Studentinnen dabei zustimmen oder ihr die Pumps nachwerfen grinsen

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hopfo (2.386 Kommentare)
am 07.03.2009 12:06

So war's vorm Binnen-I:
"Der Linzer Universitätsprofessor Irene Dyk-Ploss (61) gilt als einer der bedeutendsten Vorkämpfer für Frauenrechte. Warum er den Weltfrauentag am Sonntag mit "Wehmut" begehen wird, sagt er im OÖN-Interview."

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( Kommentare)
am 07.03.2009 15:30

als ich heute früh diesen artikel in der printausgabe las, da dachte ich schon an dich hopfo! dachte mir, diesem armen komplexbeladenen würstel mus jetzt seine welt zusammenstürzen, wenn eine frau sein geheiligtes binnenI als unsinn verdammt!
wie recht ich doch hatte, du bist offenbar so zerstört, dass du nicht mehr fähig bist, sinnvolle worte aneinanderzureihen zwinkern

sorry, aber das musste raus !!!

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hopfo (2.386 Kommentare)
am 07.03.2009 16:05

Und mir war's klar, dass du auch deinen Senf dazugeben wirst grinsen
Btw. bin ich diesbezüglich ziemlich relaxed, weil die Frau aus deinem politischen Lager kommt. Was dort Frauen wert sind, ist hinreichend bekannt.

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am 07.03.2009 18:29

Vor dem Binnen-I war es ganz sicher nicht so, dass EINE weiblich Person männlich angesprochen wurde, es gab auch damals schon das Wort Professorin - es war nur so, dass wenn von mehr als einer Professorin und einem Professor gesprochen wurde für diese beiden Geschlechter das männliche Wort Professor verwendet wurde - mit dem Binnen-I möchte man nun dieser (für manche Leute anscheinend himmelschreienden) Ungerechtigkeit beikommen. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass du das nicht weißt - also willst du provozieren? zwinkern

Also ich (Frau) für meinen Teil habe mit dem Binnen-I keine so rechte Freude, und jeder der schon einmal eine Seminararbeit gendergerecht geschrieben hat, kann mit sicherheit nachvollziehen, warum - es ist nicht so toll in 30 oder mehr Seiten ständig aufzupasen, dass man das Binnen-I nicht vergisst. Danach hat man einen Text der sich ziemlich "ungeschmeidig" liest...
Das ist meiner meinung nach Augenauswischerei, und löst das wahre Problem nicht.

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hopfo (2.386 Kommentare)
am 09.03.2009 07:43

Die Diskussion übers Binnen-I ist ein alter Hut. Das Ding ist ein Werkzeug. Im Grunde geht's darum, ob Frauen miterwähnt werden sollen. Horch dir einfach einmal in der heutigen Zeit eine Rede bzw. Diskussion an. Mir fehlt etwas, wenn Frauen nicht miterwähnt werden. Da brauch ich gar nicht mehr viel zu posten, weil du das sicher selbst auch spürst. Besuch doch einfach eine Uni-Vorlesung. Ich habe schon, immer wieder das Gefühl, dass es vor allem junge Frauen freut, wenn sie erwähnt werden. Die Zeiten haben sich geändert. Der Wortschaft und das Denken haben sich verdoppelt und das ist noch nicht das Ende. Denk an Behinderte, Transgender, Homosexuelle und andere diskriminierte Gruppen. Wenn du schon bei den Geschlechtern w.o. gibst, dann wird dir die Zeit gewaltig davonlaufen.
Fragen die z. B. auf öffentl. Stellen zukommen bzw. zukommen werden.
Ist die Website behindertengerecht, diskriminiert sie AusländerInnen, usw.?
Technisch kein Problem, nur am Geist der Zuständigen scheiterts!

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Internerdhoernchen (4.967 Kommentare)
am 09.03.2009 15:55

Was mir zu dem Thema gut gefallen hat, war folgendes Interview.
http://diestandard.at/?id=1234508867124

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( Kommentare)
am 07.03.2009 08:25

Endlich eine intelligente und mutige Frau die es auf den Punkt bringt: das Binnen-I und die 2-geschlechtiche Schreibweise ist einfach Unsinn. Sie hat den Frauen und der Gleichbehandlungsbewegung nur geschadet, ihre Probleme ins Lächerliche gezogen. Sie werden von vielen, auch von vielen Frauen nicht mehr ernst genommen. Und der größte Feind der Frauen sind nach wie vor die Frauen!

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