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Tragödie im Attersee: Welser musste Bruder in 40 Metern Tiefe zurücklassen

Von Gerald Winterleitner, 08. Oktober 2012, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Tauchunfälle im Attersee und Traunsee
Bild: Kurt Schmidsberger

WEYREGG/GMUNDEN. Nur Stunden später starb Samstagnachmittag im Traunsee ein Tauchlehrer beim Versuch, eine Tiefe von 181 Meter zu erreichen.

Gleich zwei Menschenleben forderte der Tauchsport an diesem Herbstwochenende: Während im Traunsee Tauchlehrer Andreas P. (42) bei seinem Rekordversuch nicht mehr auftauchte, musste der Welser Richard E. (51) im Attersee eine ganz andere Tragödie verkraften. Er war dabei, als sein jüngerer Bruder Roland (44), EDV-Techniker aus Thalheim bei Wels, unter Wasser starb.

Die Brüder, erfahrene Taucher, waren am Samstag kurz vor halb ein Uhr beim Tauchplatz Dixie südlich von Weyregg und rund einen Kilometer nördlich der berüchtigten „Schwarzen Brücke“ zu ihrem Tauchgang aufgebrochen. In einer Tiefe von deutlich mehr als 40 Metern – dem üblicherweise für Sporttaucher gültigen Limit; laut Wasserrettung soll das Duo sogar bis 52,8 Meter abgetaucht sein – dürfte es dann beim Aufstieg zu Problemen beim jüngeren der beiden Brüder gekommen sein. Laut den ermittelnden Beamten dürfte Roland seinem Bruder Richard noch die Luftprobleme angezeigt haben, worauf ihm dieser zu Hilfe kam. „Er dürfte noch versucht haben, seinen Bruder mittels Wechselatmung retour an die Wasseroberfläche zu transportieren“, sagt Christina Leimer von der Wasserrettung Bad Goisern, „allerdings dürfte Roland darauf nicht mehr reagiert haben und bereits bewusstlos gewesen sein.“

Luftvorrat zu Ende

In weiterer Folge konnte der Monteur seinen jüngeren Bruder nicht richtig fixieren, dieser entglitt ihm und Richard E. musste mitansehen, wie sein Bruder in die Dunkelheit entschwand. Der Welser, dessen Luftvorrat ebenfalls schon zu Ende ging, musste notgedrungen auftauchen und seinen Bruder zurücklassen.

„Da hat man dann in Wahrheit keine Wahl mehr“, sagt Heinz Campestrini, Abschnittsleiter der Wasserrettung Attersee: „Entweder zwei Tote, wenn man in dieser Situation noch verzweifelt versucht zu helfen, oder doch nur einer, wenn man wenigstens das eigene Leben rettet.“ An der Wasseroberfläche angelangt, schlug Richard E. Alarm. Bei der sofort eingeleiteten Suchaktion konnten 22 Taucher der Wasserrettung und der Feuerwehr Roland E. mit leerer Pressluftflasche aber nur noch tot aus einer Tiefe von 42 Metern bergen.

Tod bei Rekordversuch

Nur wenig später ließ der Bad Ischler Andreas P. im Traunsee sein Leben. Der erfahrene Tauchlehrer hatte seinen riskanten Rekordversuch, 181 Meter tief zu tauchen, zwar monatelang geplant und sogar ein 14-köpfiges Team mit Sicherungstauchern und Medizinern im Einsatz, dennoch dürfte etwas schiefgelaufen sein. P. tauchte nicht mehr auf.

Eine Bergung ist aufgrund der Tiefe nicht möglich, nun soll der Verunglückte mit einer Kamera gesucht werden. „Ich verstehe ohnehin nicht, warum jemand so tief taucht“, sagt Konrad Hitzfelder, Chef der Tauchschule Neptun in Gmunden, „denn absolute Sicherheit gibt es unter Wasser nicht.“

Ein ausführliches Interview mit Konrad Hitzfelder lesen Sie auf nachrichten.at/salzkammergut

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