Das um 30 Millionen Euro ausgebaute AEC ist wirtschaftlich eine Ruine
LINZ. Hat sich die Stadt Linz mit dem großen Ausbau des Ars Electronica Center (AEC) übernommen? Wenn die Stadt nicht wesentlich mehr als geplant in den Betrieb des AEC steckt, dann droht die Pleite.
30 Millionen Euro haben Stadt Linz und das Land in den Ausbau des AEC von 2500 auf 6600 Quadratmeter gesteckt. Doch für den Betrieb des kulturellen Prunkstücks ist zu wenig Geld vorhanden, obwohl die Stadt Linz den jährlichen Zuschuss für das AEC um 2,8 MIllionen Euro erhöht.
Statt bisher zwei Millionen Euro schießt die Stadt Linz dem AEC nun pro Jahr 4,8 Millionen Euro (davon 73.000 Euro für den Prix Ars Electronica) zu.
Trotz alledem sind 18 Tage vor der geplanten Eröffnung des AEC am 2. Jänner 2009 die wirtschaftlichen Kennzahlen der 100-prozentigen Tochter der Stadt Linz sehr schlecht.
Die Eigenkapitalquote liegt unter dem vorgeschriebenen Wert von acht Prozent, beträgt im kommenden Jahr trotz einer Steigerung nur 2,44 Prozent. Auch die Schuldentilgung ist katastrophal.
Laut Hochrechnung für das Jahr 2008 sollten die Schulden des Ars Electronica Center innerhalb von 12,3 Jahren getilgt sein. Tatsächlich werde die Schuldentilgung 42,8 Jahre dauern, heißt es im jüngsten Bericht des Haushalts- und Beteiligungsmanagements der Stadt Linz über das AEC. Das geheime Papier liegt den OÖNachrichten vor.
Für das groß ausgebaute AEC ist auch zusätzliches Personal nötig. 22 neue Vollzeitarbeitsplätze werden geschaffen. Der Personalaufwand steigt im neuen Jahr um 2,56 auf 5,66 Millionen Euro. Bei den AEC-Beschäftigten herrscht großer Unmut, da die meisten nur als freie Mitarbeiter und nicht als Angestellte arbeiten dürfen.