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„Gelebte Demokratie in der Kirche“

Von Heinz Niederleitner und Alfons Krieglsteiner, 10. März 2012, 00:04 Uhr
Eklat bei Pfarrgemeinderatssitzung
Dechant Franz Peter Handlechner Bild: OON

LINZ. Keine Parteien, sondern rund 7000 konkrete Personen stellen sich am 18. März in 486 römisch-katholischen Pfarren der Wahl zum Pfarrgemeinderat (PGR).

Es geht um insgesamt 4500 Mandate in Oberösterreich (in ganz Österreich sind es rund 30.000). Laut Hans Putz, PGR-Referenz der Diözese Linz, wurden in den vergangenen Wochen rund 20.000 Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt.

Wahlberechtigt sind rund 800.000 Katholiken. Bei der letzten Wahl lag die Wahlbeteiligung bei 26 Prozent. Verglichen mit staatlichen Wahlen mag dies wenig sein. Es ist aber mehr als die durchschnittliche Zahl der Gottesdienstbesucher.

Der Pfarrgemeinderat sei das „zentrale Gremium, das für das Leben und die Entwicklung der Pfarrgemeinde Verantwortung trägt“, zitiert Diözesanbischof Ludwig Schwarz aus einem Hirtenbrief aller Bischöfe. Wie wichtig die Arbeit des Pfarrgemeinderats in der Pfarre ist, berichtet Stefan Grandy, Pfarrassistent in Garsten. Dort wurde in den vergangenen Jahren die ehemalige Stiftskirche restauriert und eine neue Orgel angeschafft. Der Pfarrgemeinderat war nicht nur in die Beratungen eingebunden, sondern „half mit bei arbeitsintensiven Einsätzen und bei der Lukrierung der finanziellen Mittel.“

Für Gisela Baumgartner, PGR-Obfrau in Wels-Heilige Familie (Vogelweide), ist es auch Aufgabe der Pfarrgemeinderäte, auf Reformen in der Kirche zu drängen. Sie spürt ebenso wie Grandy, dass sich die Pfarrbevölkerung zum Beispiel fragt, warum die Zugangsbestimmungen zur Priesterweihe nicht geändert werden.

Eine Pfarre wählt ihren PGR erst später: Nach dem Konflikt um Pfarradministrator Andreas Skoblicki und einer langen Unsicherheit, wie es weitergeht, wird Kopfing erst im Juni wählen.

Fristgerecht zur Wahlurne geht’s am kommenden Wochenende aber in der Pfarre Linz-Herz-Jesu. Und das, obwohl dort wegen der Kandidatenliste Feuer am (Kirchen)Dach ist (siehe unten). Teile der Pfarrgemeinde hatten kritisiert, dass der Wahlvorstand um Pfarradministrator Dietmar Neubauer (35) alle „liberalen Geister“ von der Liste gestrichen habe.

13 Pfarrgemeinderäte und Pfarrmitglieder hatten offiziell Einspruch dagegen erhoben und um Wahlaufschub ersucht. Die diözesane Wahlkommission hatte daraufhin für Donnerstag eine Pfarrgemeinderatssitzung angeregt, bei der aber nicht über den Einspruch befunden, sondern nur nach vier Zusatzkandidaten gesucht wurde. Drei mögliche Kandidaten lehnten ab, „nach allem, was wir mit Pfarrer Dietmar erlebt haben.“ Zwei weitere waren nicht anwesend. Der Pfarradministrator war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

 

Eklat bei Pfarrgemeinderatssitzung

Zum Eklat kam es am Donnerstag bei der Pfarrgemeinderatssitzung in Linz-Herz-Jesu, bei der es um die Erweiterung der von der Wahlkommission um Pfarradministrator Dietmar Neubauer erstellten, teils heftig kritisierten Kandidatenliste ging. Acht Mitglieder des bisherigen Pfarrgemeinderates legten ihr Amt nieder und verließen unter Protest die Sitzung.
Die Vorwürfe gegen den als streng konservativ geltenden Pfarradministrator fasst der für das Dekanat Linz-Süd zuständige Dechant Franz Peter Handlechner zusammen: „Er hat im Wahlvorstand mehrfach Genannte nicht akzeptiert, weil sie seiner Meinung nach seinen seelsorglichen Methoden gegenüber kritisch bis ablehnend sind.“ Neubauer komme aus dem „Neokatechumenat“, einer Bewegung, „die den meisten Christen ihr Christsein abspricht.“ Mit seiner Art der Seelsorge habe er viele aus der Pfarre vertrieben.

 

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1  Kommentar
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thor42 (1.500 Kommentare)
am 12.03.2012 10:19

schon einige Zeit vorbei. Von Demokratie war dort kaum eine Spur zu erkennen. Die Entscheidungen wurden im Pfarrkirchenrat mit Pfarrer gefällt. Ohne Zustimmung des Pfarrers ging fast nichts. Natürlich blieb auch für den PGR etwas: Machen wir einen Flohmarkt, wenn ja, wer arbeitet? Beginnzeiten der Pfarrmessen , Vorabendmessen, Arbeitskreise, Firmvorbereitung wer? usw. PGR Wahl: Kirchengehen brachten offen die ausgefüllten Stimmzettel der Familienmitglieder und der Nachbarn mit. Ich nehme doch an: Es war einmal.

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