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Ein Lasberger im Hungerstreik für Tibet

Von Renate Schiesser, 29. Juni 2011, 00:04 Uhr
Ein Lasberger im Hungerstreik für Tibet
Aigmüller (li.) und Tashi mit Unterstützerin Tseten Zöchbauer Bild: res

LINZ/LASBERG. 100 Stunden will Karma Tashi nicht essen. Und mit ihm der Lasberger Lukas Aigmüller. Montagabend haben sie ihren Hungerstreik gestartet und wollen so auf das Schicksal von 350 verschollenen Mönchen in Tibet aufmerksam machen.

12 Uhr. Mittagspause. Menschen pilgern zum Essen, die Bäckerei schräg gegenüber wird mit Nachschub versorgt. Eine leichte Brise weht den Duft von frischem Brot über die Landstraße. Auf Matratzen sitzt Lukas Aigmüller in einem Zelt vor der Martin Luther-Kirche. Hinter ihm die Flagge Tibets, vor ihm ein Info-Stand. Eine junge Tibeterin sortiert einen dicken Stoß Zettel: Unterschriftenlisten. Rund 200 Unterstützer haben sich in den ersten 21 Stunden gemeldet.

Sie fordern: Österreich, die EU und die UNO sollen sich in China für 350 tibetanische Mönche stark machen, die im April des Vorjahres von der chinesischen Armee-Polizei aus dem Kloster Kirti geholt und zu einem patriotischen Umerziehungsprogramm gebracht wurden. Wohin, ist nach wie vor unbekannt.

Immer wieder bleiben Passanten am Info-Stand stehen, suchen das Gespräch. Im Hintergrund sitzt Karma Tashi auf einer Matratze und beobachtet das Geschehen. „Support Tibet“ steht auf dem kahlgeschorenen Kopf. Das ist die Botschaft des tibetanischen Flüchtlings. Neben dem Essen verzichtet er auch aufs Sprechen. Aber Lukas Aigmüller spricht. „Manchmal läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen“, gibt der 22-jährige Student der Tibetologie zu. Doch der Wille, Aufmerksamkeit zu erregen und etwas zu bewegen, ist stärker. Und seine Freunde aus Tibet will er nicht im Stich lassen. Dafür nächtigt er jetzt auch bis Freitag im Zelt an der Landstraße.

Betroffenheit bei Passanten

Die Aufmerksamkeit ist der Gruppe gewiss. Nicht nur durch den Hungerstreik. Bilder aus Tibet machen betroffen. Der Griff zu Kuli und Unterschriftenliste ist für den gebürtigen Tschetschenen Muslim Jusubow Pflicht. „Ich habe in meiner Heimat vieles gesehen. Da muss man unterstützen“, sagt der Ansfeldner. Auch die Linzerin Renate Wurm ist betroffen und heißt die Aktion gut. „Damit wird auf die Situation aufmerksam gemacht.“ Andere eilen weiter – es ist Mittagszeit.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.06.2011 10:01

ich kenne herrn tashi - er macht dies keinesfalls wegen dem angesprochenen aktionismus !
ad - fahren sie doch vor ort :
würde er dies tun wäre er vermutlich schon an der grenze tot !
ad - sammeln sie geld :
hilft dies den verschleppten mönchen ?
ad - oder oder oder:
es steht ihnen doch frei - ebenfalls - und auf ihre weise zum wohl der menschen in tibet was beizutragen.
aber bitte informieren sie sich bevor sie luftblasen hinausposaunen

tashi delek !

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 29.06.2011 16:36

…, musst du irgendwo „herbertw“ in den Text einstreuen. Dann finde ich den Text sicher, ansonsten eher zufällig.

• Ich nenne den Hungerstreik weiterhin „nihilistischen Aktionismus“

Da können diesen Protest noch so viele brave, katholische Menschen unterstützen.

• Wenn er an der Grenze tot ist, dann soll er besser nicht hinfahren

Dann fällt aber nur eine von mehreren Optionen zur sinnvollen politischen Unterstützung aus.

• Warum soll er nicht Geld sammeln?

Er hilft den tibetanischen Mönchen, die eingesperrt sind, schon alleine deswegen, weil man damit das Thema „Freikaufen“ überhaupt erst andenken kann.

Von einem hungrigen Aktionisten in Lasberg kommt ein tibetanischer Mönch GANZ SICHER NICHT frei!

• Ich nenne den Hungerstreik eine „Luftblase“

Wenn er schon glaubt, politisch helfen zu wollen, dann bringt es wesentlich mehr, eine große Menge an Demonstranten vor die chinesische Botschaft in Wien zu bringen – Schlagzeilen garantiert. Wirkung MÖGLICH!

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 29.06.2011 16:37

..., alles andere ist SCHWIERIG

• Ich mag keine Leute, die sich’s einfach machen!

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 29.06.2011 08:46

Lieber Herr Karma Tashi!

Ich nehme Ihnen die Aktion deswegen nicht wohlwollend ab, weil sie in einem Land leben, in dem man in einer Woche ohne zu essen rein gar nichts riskiert.

Wenn sie den Tibetern schon helfen wollen, dann …

• … fahren sie doch vor Ort,
• … oder sammeln Geld in Lasberg und bringen dieses dann vor Ort,
• … oder, oder, oder …

Aber nennen Sie mir bloß einen einzigen Umstand, von dem die Tibeter von ihrer kleinen Diät profitieren sollten.

Platter Aktionismus, den sie da betreiben, in heuchlerischer Frömmigkeit verkleidet. traurig

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peas (4.501 Kommentare)
am 29.06.2011 09:23

beim treffen vor ein paar tagen mit "wen jiabao". milliarden-aufträge wollen die beiden ausgehandelt haben. dafür drückt die eu das ein oder andere mal ein auge zu, z.b. bei den menschenrechten zwinkern

einzelfall? nein sicher nicht, siehe die inszenierte befreiung der nordafrikanischen staaten, in den medien auch als revolution bekannt geworden zwinkern
also .. im vergleich der dimension, ist das lasberger freiluftschauspiel keine rede wert.

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 29.06.2011 16:27

Den Vergleich zwischen Merkel und dem Herrn Karma Tashi überhaupt in Erwägung zu ziehen, ist schon eine äußerst fragwürdige Denk-Aufgabe, über die ich mich nicht auslassen werde.

Mir geht es dabei viel mehr um die österr. Gesellschaft und ihr mutloses „dagegen sein“.

• Unsere Gesellschaft ist durchaus schon damit zufrieden, in einem möglichst irrelevanten Umfeld (Stammtisch, Kaffee-Kränzchen) mit einem „nebenbei gesagtem Satz“ überzeugt zu sein, zu einer eventuell stattfindenden Veränderung etwas beigetragen zu haben.

• Geht man aber mit dieser Person zu den Angesprochenen – also in eine relevante Umgebung -, werden genau diese „Weisen“ den Mund nicht mehr aufkriegen. Viel eher – sie kommen gar nicht mit!

Diese „konservativ geprägte“ Kritik-Feigheit kotzt mich schon an, seit ich selbstständig zu denken begonnen habe.

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( Kommentare)
am 30.06.2011 16:58

Liebe OÖN Leser,
Wir Tibeter sind nicht dumm und wissen, dass uns 4 Tage hungern nicht umbringt und wir die Mönche nicht frei bekommen in und wegen diesen 4 Tagen. 1. Ist es eine internationale Aktion,tausende weltweit beteiligen sich, auch online. 2. Es geht darum, da wo wir leben die Mitmenschen zu informieren, das Sprachrohr zu sein für unsere Landsleute, die für ähnliches verschleppt und gefoltert werden. 3. Sie irren sich, es nützt!Wir haben die Erfahrung gemacht, dass je mehr Aufmerksamkeit ein Gefangener erhält, desto weniger der rote Drachen wagt ihn gänzlich zu verschlingen. Da unser Widerstand nur gewaltlos sein darf, bleiben uns wenig Möglichkeiten und ich finde, die Linzer Tibeter bewundernswert, dass sie den Mut finden auf diese Art auf die brutale Politik Chinas hinzuweisen. Sie könnten sich zurück lehnen und sagen," Ich bin in Sicherheit.." Wir wissen es ist ein David gegen Goliath Kampf. Entmutigen Sie "David" nicht.DANKE allen u. LINZ, dass wir eine Chance bekamen

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herbertw (14.515 Kommentare)
am 01.07.2011 14:33

Sie können beliebige Glaubens-Sätze haben, an denen sich ihre Handlungen orientieren.

Ich habe aber auch das Recht, diese Handlungen mehr oder weniger sinnvoll zu finden.

Das Wunderschöne an unserer Demokratie ist, dass jeder seine Fehler selber machen darf und kann.

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( Kommentare)
am 29.06.2011 04:01

Ein Hungerstreik, na wenn dass nicht hilft.

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