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Vor 25 Jahren: Fall Foco - Die Hinrichtung der Elfriede Hochgatter

Von Gerhard Lukesch, 12. März 2011, 00:04 Uhr
Die Hinrichtung der Elfriede Hochgatter
Opfer Elfriede Hochgatter Bild: privat

LINZ. Seit genau 25 Jahren beschäftigt die Justiz ein Mord in Linz, der österreichweit beinahe banal nur als „Der Fall Foco“ bezeichnet wird. Übersehen wird dabei jedoch, dass damals eine 23-jährige Frau brutal misshandelt und erschossen wurde. Ihren Namen kennt heute kaum noch jemand.

Das Drama begann am 13. März 1986, gegen 6.30 Uhr: Ein Mann in einem Zug sieht neben den Gleisen der Westbahn in Linz, direkt neben der Mauer des Barbara-Friedhofes, eine Leiche liegen. Minuten später ist die Polizei am Tatort.

Schnell ist klar: Es handelt sich um ein Verbrechen. Ein Loch in der Wange der Leiche deutet auf eine Schussverletzung. Die Tote ist rasch identifiziert: Es ist Elfriede Hochgatter, wohnhaft in Traun, 23 Jahre alt. Die junge Frau war wenige Stunden zuvor durch Schläge auf den Kopf und auf die Hände brutal misshandelt und durch einen Schuss ins Gesicht getötet worden. „Das war eine regelrechte Hinrichtung“, erinnert sich ein Kriminalbeamter, der damals am Tatort war und auch heute noch aktiv ist.

Sofort beginnen fieberhafte Recherchen, die Linzer Polizei setzt zunächst zwölf Kriminalbeamte aus den verschiedensten Ermittlungsbereichen ein. Rund 200 Meter vom Fundort der Leiche befindet sich der ehemalige Arbeitsplatz des Mordopfers (ein Bordell), aber auch das Rotlichtlokal „Bunny“ im Haus Goethestraße 51.

Zwei Fahnder finden einen 30 Zentimeter großen Blutfleck in der Hausdurchfahrt Goethestraße 48–50. Schräg gegenüber liegt das „Bunny“, auf das die Ermittler einige Hinweise erhalten. Bei den Ermittlungen verdichten sich die Hinweise auf das Lokal und dessen Inhaber: Es ist Tibor Foco, damals 30 Jahre alt.

Am 14. März werden Foco und zwei seiner Prostituierten (damals 19 und 22 Jahre) festgenommen. Foco beteuert, weder mit dem Lokal noch mit dem Mord etwas zu tun zu haben. Er erhält zunächst auch ein Alibi seiner damaligen Frau.

Eine damals 22-jährige Prostituierte und Geliebte Focos bestreitet zunächst jeden Zusammenhang mit der Tat. In weiteren Verhören erklärt sie jedoch nach mehreren Versionen: Sie sei beim Mord an Hochgatter dabei gewesen und von Foco zum tödlichen Schuss gezwungen worden.

Aber erst nach einem Monat nennt die 22-Jährige einen angeblichen weiteren Mittäter, dieser wird am 11. April 1986 verhaftet. Er bestreitet sofort jeden Zusammenhang mit der Tat.

Der Prozess gegen Foco, die 22-Jährige und den angeblichen Mittäter beginnt am 23. Februar 1987 im Linzer Landesgericht. Am 31. März 1987 wird Foco zu lebenslanger Haft, der angebliche Komplize zu 18 Jahren verurteilt. Die 22-Jährige wird wegen „entschuldigenden Notstandes“ freigesprochen.

Seitdem kämpfte Tibor Foco darum, dass der Prozess neu aufgerollt wird. Im Juni 1992 ist der angebliche Mittäter wieder frei, die 1987 freigesprochene Belastungszeugin sei unglaubwürdig, befindet das Oberlandesgericht. Neue Vorerhebungen gegen den Mann beginnen. Dabei widerruft die inzwischen 29-Jährige am 5. März 1993 ihre Foco belastenden Aussagen. Sie behauptet, von der Polizei massiv gefoltert worden zu sein. Die Polizei kontert: Lügen.

Der Fall nahm seither kein Ende und erhielt bis zum Jahr 2000 mehrere dramatische Facetten.

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