77-jähriger Wanderer stürzt 100 Meter in den Tod
ST. WOLFGANG. Beim Abstieg vom Sommeraustein in St. Wolfgang stürzte ein Pensionist rund 100 Meter in den Tod. Der 77-Jährige hatte den Berg bereits dutzende Male bestiegen und war gut ausgerüstet. „Ein tragisches Unglück“, sagt ein Bergretter.
Alleine war Friedrich R. am Dienstagvormittag aufgebrochen, um auf den Sommeraustein in seiner Heimatgemeinde St. Wolfgang (Bezirk Gmunden) zu steigen. Er stieg über den Südostgrat auf – eine Kletterroute mit Schwierigkeitsgrad drei. Er hatte eine gute Wanderausrüstung, verwendete aber kein Seil. „Wenn man alpin-erfahren und trittsicher ist, ist das kein Problem“, sagt ein Polizist. Der Pensionist sei ein ortskundiger Wanderer gewesen: „Der Sommeraustein war sein Hausberg. Er hat ihn schon unzählige Male bestiegen. Er war so fit, dass er weitaus Jüngere stehen ließ.“
Letzter Anruf vom Gipfel
Gegen 11 Uhr hatte der Pensionist den Gipfel seines Lieblingsberges erreicht, er rief sogar noch Zuhause an, um sich zum Mittagessen anzukündigen. Dorthin sollte er nicht mehr gelangen: Beim Abstieg stürzte er etwa 100 Meter über eine Wand in den Tod.
Die beunruhigte Gattin alarmierte die Bergrettung, als ihr Ehemann ausblieb. Gegen 14 Uhr rückten insgesamt sieben Bergretter aus. „Wir haben ihn relativ schnell im unwegsamen Gelände am Fuß der Wand gefunden“, berichtet Siegfried Gadocha, Chef der Bergrettung St. Wolfgang. Was genau am Gipfel passiert ist, wird wohl nie mehr geklärt werden können, meint Gadocha: „Es war ein sehr tragisches Unglück.“