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63.000 Kinder und Jugendliche sind in Oberösterreich armutsgefährdet

Von Von Christina Tropper, 24. November 2010, 00:04 Uhr
63.000 Kinder und Jugendliche sind in Oberösterreich armutsgefährdet
Sie hat den Absprung geschafft: Rahimi Scheima Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Die Linzerin Rahimi Scheima hatte alle Voraussetzungen an der Armutsgrenze zu leben: afghanische Flüchtlinge als Eltern, vier Geschwister. Rahimi ist eine von 63.000 jungen Oberösterreichern, die als armutsgefährdet gelten und für die gestern in ganz Österreich demonstriert wurde. Die junge Frau hat den Absprung geschafft.

Seit neun Jahren lebt die 20-jährige Rahimi in Linz. Ihre Lehre als Köchin hat sie erfolgreich abgeschlossen, ist in der Arbeit beliebt und die österreichische Staatsbürgerschaft hat die junge Frau auch in der Tasche. Geholfen dabei hat ihr die Volkshilfe. Dass sie Teil der Gesellschaft ist, war nicht von Anfang an klar, denn Rahimi hatte schlechte Voraussetzungen für den Start ins Leben.

„Ein Viertel aller Jugendlichen in Österreich sind überdurchschnittlich von Armutsgefährdung betroffen“, sagt Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer, der gestern mit seinen Kollegen auf die zunehmende Armut im Land aufmerksam machte – in allen Bundesländern versammelten sich in über 80 Veranstaltungen und Aktionen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Volkshilfe um ein Zeichen zu setzen.

Von Armut spricht man dann, wenn das Haushaltseinkommen einer Einzelperson nicht mehr als 951 Euro ausmacht, Alleinerziehenden mit zwei Kindern nicht mehr als 1600 Euro zur Verfügung stehen. „Überdurchschnittlich gefährdet sind Langzeitarbeitslose, alleinstehende Pensionisten sowie Migrantenhaushalte“, sagte Weidenholzer am Dienstag bei einer Pressekonferenz und präsentierte dabei eine neue Studie. Demnach seien Kinder im Ein-Eltern-Haushalt zu 27 Prozent armutsgefährdet, Kinder mit Migrationshintergrund gar zu 39 Prozent.

Generation Praktikum

„Die Ausgrenzung passiert dann langsam, wenn etwa die Kinder aus finanziellen Gründen nicht auf Landschulwoche oder Skikurs fahren dürfen“, sagte Weidenholzer. Er appelliert an die Politik, „den Zuwachs der Armut nicht auf Kosten der Jugend auszutragen“ und weist damit auch auf die Generation Praktikum hin. Zwar seien die Zahlen von Armutsgefährdeten in Österreich konstant und im EU-Vergleich gut, „doch die akute Armut hat hierzulande zugenommen.“

Rahimi weiß, dass sie ohne Hilfe heute nicht so gut integriert wäre. „Wenn ich keine Unterstützung gehabt hätte, dann hätte ich wohl keine Lehre machen können“, und sie fügt hinzu „wer nicht arbeitet, der hat dann auch kein Geld.“

Unterstützung bietet unter anderem die Volkshilfe mit hauswirtschaftlicher Beratung, Delogierungsprävention, finanzieller Soforthilfe sowie der Begleitung bei der Lehrstellensuche und der Unterstützung während der Lehrzeit. „Wir bieten Chancen – die muss man nur annehmen.“

Rahimi hat jedenfalls ehrgeizige Pläne für die Zukunft. „Ich spare auf ein Haus – das wird wohl aber noch ein bisserl dauern.“

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 24.11.2010 08:32

immer sind die anderen schuld, selbst braucht man nichts leisten, die Sozialschmarotzer haben in diesem Staat seit Jahren Hochkonjunktur und sind die Zielgruppe von zumindest 4 im Parlament vertretenen Parteien! es wird bewußt!! ein "almosenempfangendes Klientel" gezüchtet!
Wie lange geht das noch gut?

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 24.11.2010 09:01

Bis die Schere Arm-Reich entsprechend weit auseinanderklafft.

Und die Armen ALLES tun werden, was man ihnen anschafft!!

Siehe Ende der Weltwirtschaftskrise No.1

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2good4U (17.325 Kommentare)
am 24.11.2010 09:26

alles tun werden um nicht zu verhungern.

Steigt der Grad der Armut und die Anzahl der Betroffenen zu weit an, führt dies i.d.R. zu Unruhen, im Extremfall zum Bürgerkrieg.

Schuld an der Armut sind zu einem großen Teil die Reichen, da sie die Löhne so niedrig wie möglich halten wollen, und die Mieten im Gegensatz so hoch wie möglich. Die, die unseren Lohn zahlen, und die, bei denen wir diesen danch wieder ausgeben sind die gleichen.

70% der Immobilien in Österreich werden von den reichsten 10% besessen. Somit können sich viele niemals eine Eigentumswohnung oder ein Haus leisten und müssen sich als Mieter melken lassen. Genug Menschen arbeiten quasi für Kost und Logis.

Schmarotzer wird es immer geben. Ebenso die Ausbeuter.

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Richelieu (123 Kommentare)
am 24.11.2010 11:10

Man darf auch diejenigen nicht vergessen, welche sich ein Haus "leisten" können. Auch sie bleiben meist ein Leben lang Lohnsklaven diverser Banken.

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am 24.11.2010 11:18

Slebsterhaltungsfähigkeit der Kinder ist der ganzen Sozialindustrie ein Dorn im Auge. Die verdienen mit der Betreuung ein Vielfaches, was echte Hilfe für die Familien kosten würde.

Und so erzeugt man sich zukünftige Kundschaft für diese Mafia. Aus beeinträchtigten Kindergartenkindern werden Integrationsschüler, aus diesen Teilnehmer der geschützten Werkstätter aus diesen Bewohner von Tagesstrukturen und immer verdienen die Psychosozialen einen gealtigen Reibach mit.

Blöd wären sie, in Anbetracht ihrer meist tatsächlich sehr geringen Moral, hier nicht zuzuschlagen. Das Land, der Bund, die zahlen eh alle gerne und "helfen" den Armen.

So ein Blödsinn! Stellen Sie sich eine Polizei vor, die privat ist und mit betrunkenen Autofahrern ein Vermögen verdienen kann - da gäbe es Freibeier an jeder Autobahnraststätte. Zumindest wenn, wie im Sozialbereich übrig, dann das Wirken dieser Firma nicht kontrolliert wird und jede Schweinerei vertuscht.

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am 24.11.2010 19:13

sie sind bemerkenswert uninformiert, was die "privatheit" der "psychosozialen" angeht.
was bestenfalls für die frei niedergelassenen zutrifft, für die bereiche, auf die sie sich hier beziehen, ist das schlicht und ergreifend falsch.
fakt ist: das lang hat einen gesetzlichen versorgungsauftrag. da das betreiben von einrichtungen und bezahlen von fachkräften dem land zu teuer kommt, werden diese aufgaben -wieder gesetzlich und mit gesetzlich geregelten bedingungen - an die freien träger "vergeben". daß sich das land das leistet, ist nicht wohlfahrt für die psychosozialen, sondern weil sie die leistung und qualität der freien trägervereine selbst mit eigenen landesbediensteten, nach dem landesschema bezahlt, (die sind um ecken bessergestellt als die kollektivverträge der "freien") weder zahlen könnten noch wollen.
das land will maximale qualität, aber wenn möglich umsonst.
das ist die faktenlage.
was sie verbreiten ist "glauben", aber nix wissen.

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am 24.11.2010 05:58

kranke eltern

- durch faulheit
- durch fettsucht
- durch zigarettenkonsum
- durch alkohol
- ohne bildung
- durch egoismus
- durch gewaltbereitschaft
- durch spielsucht
- durch finanzielle sorgen

ich sehe nicht ein warum immer geld in sozialeinrichtungen gepumpt wird, wenn die eltern die sozialhilfe, wohnbeihilfe, familienbeihilfe oder andere annehmlichkeiten konsumieren und selber auf nichts verzichten wollen und für die eigenen kinder nichts über haben.

immer verantwortung alles staat ist mir zuwenig zu beleuchten.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 24.11.2010 07:06

Du bist aber auch nicht gebildet, sondern nur eingebildet! Geh doch einmal in Sozialeinrichtungen wie Pro-mente und schaue Dir die Betreuten an, was die machen werden, wenn jetzt jeder 3. gekündigt wird!

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.11.2010 11:29

Effiziente Arbeitsweisen wären doch eine Lösung?Glauben sie es mir oder aber auch nicht-hier liegt sehr viel Potential brach.Bevor gearbeitet wird,gibts wegen jedem "Furz"erstmal eine ellenlange Diskussion.Alle sind megagscheid und arbeiten sollen "die Anderen".Beruflich komme ich immer wieder mal in so ein Büro-effizient arbeiten tut nur die Kaffeemaschine,sofern sie entkalkt wird-für das fühlt sich ja auch keiner Zuständig.Natürlich gibt es wie überall etliche Brauchbare Mitarbeiter-die aber meistens auf"verlorenem Posten"stehen.Nach einer gewissen Zeit"Passen sie sich an"-oder verlassen diese Einrichtung.Wie hat der Qualtinger mal gesagt?-Schaun sie sich das an.Natürlich brauchen wir DRINGEND diese Einrichtungen-aber ohne Qualifiziertes "Personal-Controlling"wird das nichts.Nie und nimmer...

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am 24.11.2010 19:23

sie kommen beruflich öfter in solche einrichtungen? reinigungspersonal?

sie finden, da wird uneffizient gearbeitet und dann wollen sie daß eine fachkraft die kaffemaschine entkalkt statt ihre arbeit zu tun? da kriegen sie aber vom controlling sofort eine übergezogen, die zahlen dafür die reinigungskräfte!!

da wird ihrer meinung nach unmäßig viel diskutiert? möglicherweise sind ihnen die inhalte der "diskussionen" nicht verständlich?
bitte beurteilen sie doch das, worüber sie bescheid wissen statt hier nur unqualifierte hetzezu betreiben.

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2good4U (17.325 Kommentare)
am 24.11.2010 07:46

ja alle armutsgefährdeten Kinder und deren Eltern gut zu kennen.

Natürlich treffen auf den einen oder anderen der eine oder andere Deiner aufgelisteten Punkte zu. Dies ist aber in jeder sozialen Schicht so.

Hier ein paar Bemerkungen zu Deinen Punkten, die Dir zu Denken geben sollen:

- Faulheit: Was hat es mit Faulheit zu tun, wenn man für einen 40Stunden Job zu wenig Geld bekommt, wenn man alleinerziehend ist, oder alt/krank?

- Fettsucht: Das ärmere Menschen im Schnitt "fetter" sind mag sein. Dies liegt aber zum einen daran, dass gesunde Lebensmittel teuer sind, und zum anderen dass sie z.T. keine Zeit für Sport haben, wenn sie neben ihrem Job noch ein paar Kinder hüten müssen.

- Zigaretten/Alkohol: Sind Suchtmittel und finden in allen sozialen Schichten Anklang.

- Schlechte Bildung: Ist sicher ein wichtiger Grund. Oft ist diese aber auch auf die finanzielle Situation der Eltern zurückzuführen. Eine echte Chancengleichheit gibt es nicht.

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2good4U (17.325 Kommentare)
am 24.11.2010 07:49

- Egoismus: Mir ist nicht ganz klar wie Du das meinst.

- Gewaltbereitschaft: Wer wenig hat ist eher bereit um etwas zu kämpfen. Auch Frust spielt eine Rolle.

- Spielsucht: Ist ebenfalls eine Sucht und kann jeden treffen.

- Finanzielle Sorgen: Mir ist nicht klar wie Armut durch finanzielle Sorgen entsteht? Verstehe nicht ganz was Du meinst.

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