Spionage: Deutsche Behörden ermitteln weiter gegen Laakirchner
LAAKIRCHEN. In Österreich sind alle Verfahren gegen den angeblichen „Bundesheerspion“ Harald Sodnikar eingestellt worden. Nicht so in Deutschland, wo wegen Spionage zum Nachteil des Deutschen Staates gegen ihn ermittelt wird. Das einzige Beweisdokument könnte gefälscht sein.
Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Spionage-Verfahren gegen den Bundesheer-Unteroffizier am 4. September 2008 eingestellt. Harald Sodnikar kämpft allerdings bis zum heutigen Tag um seine Rehabilitierung. Wie berichtet hat Sodnikar nun den Spieß umgedreht und Beamte des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) wegen Fälschung von Beweismitteln angezeigt. Ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Wien ist anhängig. Die damaligen Ermittler sollen eine bei Sodnikar sichergestellte Diskette manipuliert haben. In dieser hinzugefügten Datei sollten Zahlungen, die Sodnikar für Spionagetätigkeiten aus Moskau erhalten haben soll, nachgewiesen werden.
Diese Datei, so hat ein Gutachter herausgefunden, wurde am 21. oder 22. Juni 2007 erstellt. Sodnikar kann diese „Rechnung“ nicht ausgestellt haben, weil er zu dieser Zeit in Untersuchungshaft war.
Gegen die BVT-Ermittler läuft nun ein Strafverfahren wegen Amtsmissbrauchs. Während Harald Sodnikar in Österreich also keine Strafverfolgung mehr fürchten muss, ist in Deutschland nach wie vor ein Verfahren anhängig. In unserem Nachbarland gilt die ominöse Rechnung als Hauptbeweismittel in der Anklageschrift gegen Sodnikar. Dem 54-Jährigen wird „Spionage zum Nachteil des Deutschen Staates“ vorgeworfen.
Sodnikars Anwalt Erwin Wartecker: „Auch deshalb ist es wichtig, dass die Staatsanwaltschaft Wien die Anzeige von Harald Sodnikar gegen die Ermittler des BVT schnell bearbeitet.“