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Neues Buch über Franz Jägerstätter: „Er war weder stur noch eigensinnig“

Von Von Erik Famler, 22. Oktober 2010, 00:04 Uhr

LINZ. Kompromisslos und eigensinnig sei er gewesen, der Innviertler Sturschädel Franz Jägerstätter. Dieses häufig gebrauchte Bild des Märtyrers aus St. Radegund hat der Theologe Thomas Schlager-Weidinger in seinem neuen Buch einer gründlichen Korrektur unterzogen.

Den Zugang zu Jägerstätter bekam Schlager-Weidinger durch die eigene Familiengeschichte: „Der erste Mann meiner Großmutter wurde 1944 vom NS-Regime wegen Fahnenflucht hingerichtet. Die eigenen Nachbarn hatten sein Versteck im Wald verraten. Jägerstätters Gefängnisseelsorger hat auch ihn betreut“, sagt Schlager-Weidinger.

In seinem Buch „... und wenn es gleich das Leben kostet“ erzählt der Autor nichts grundsätzlich Neues: „Es ist, wenn man so will, die Fortsetzung der von Jägerstätter-Biografin Erna Putz begonnenen Korrektur des Bildes des oberösterreichischen Kriegsdienstverweigerers.“ Mitnichten habe Jägerstätter seine Sache „durchgezogen“, sondern lesend, schreibend, diskutierend und betend um eine Lösung gerungen.

„Anders als angenommen, hatte sich Jägerstätter zu einem Kompromiss durchgekämpft und seine Bereitschaft zum Sanitätsdienst öffentlich und innerfamiliär kundgetan“, betont der Buchautor. Seiner Hinrichtung entkam er dadurch freilich nicht.

Daneben beschäftigt sich Schlager-Weidinger mit der Frage, wie ein einfacher Landwirt mit acht Jahren Grundschule zu einem derart sittlich-differenzierten Bewusstsein kommt. „Was er selbst geschrieben hat, ist ja schon publiziert. Mich hat interessiert, was er gelesen hat.“ Von der Familie erhielt der Autor aus dem Jägerstätter-Nachlass 37 Kleinschriften: „Neben frommer Erbauungsliteratur verschlang er Lebensläufe von Heiligen und Märtyrern, darunter jenen des in Mexiko in den 1920er Jahren hingerichteten Jesuitenpaters Michael Pro.“

Schlager-Weidingers daraus gewonnene Erkenntnis: „Er schaffte sich Vorbilder und das Bewusstsein, dass Gegnerschaft zu einem politischen System im Martyrium enden kann.“

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 26.10.2010 10:56

„Neben frommer Erbauungsliteratur verschlang er Lebensläufe von Heiligen und Märtyrern, darunter jenen des in Mexiko in den 1920er Jahren hingerichteten Jesuitenpaters Michael Pro.“
.................


Heute würde man Jägerstätter einer psych. Behandlung zuführen und so eventuell verhindern, seine Frau und die unmündigen Kinder im Stich zu lassen.

Sein Wahn, als Märtyrer in die Geschichte einzugehen, sollte doch nicht auch noch durch diverse geschäftsfördernde Bücher verherrlicht werden.

Und die r.k. Kirche schaut diesem Unfug weiter zu.

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