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Missbrauch in der Kirche: Bisher 65 Verdächtige aus der Diözese Linz

Von Von Gerhild Niedoba, 23. Juni 2010, 00:04 Uhr
Missbrauch in der Kirche: Bisher 65 Verdächtige aus der Diözese Linz
Immer mehr Geistliche unter Verdacht Bild: colourbox.com

LINZ. Rund 130 Personen haben sich seit Jahresbeginn bei der diözesanen Kommission gegen Missbrauch und Gewalt gemeldet. Insgesamt 65 Priester und Laien stehen seither unter Missbrauchsverdacht.

„Die meisten der rund 130 Verdachtsfälle wurden in den Monaten März und April angezeigt“, sagte der Kommissions-Vorsitzende Josef Gruber. Zu dieser Zeit begann sich der europaweite Skandal um Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche auszuweiten. In Oberösterreich meldeten sich nach der Suspendierung dreier Patres des Stiftes Kremsmünster immer mehr mutmaßliche Opfer.

Laut Gruber stehen etwa 65 Mitarbeiter der Diözese Linz unter Verdacht, ehemalige Schüler und Zöglinge misshandelt zu haben. Betroffen seien eine Reihe von kirchlichen Einrichtungen und Internate quer durch ganz Oberösterreich. „Grob geschätzt sind ein Drittel der Verdächtigen Diözesanpriester, der Rest sind Ordens-priester und Ordensfrauen sowie Erzieher“, sagte Gruber.

Die meisten der angezeigten Fälle hätten sich in den 60er- und 70er-Jahren ereignet. Rund 40 Prozent der gemeldeten Fälle würden sexuellen Missbrauch betreffen, die übrigen 60 Prozent psychische und körperliche Gewalt.

Die Hauptaufgabe der Kommission besteht darin, die gemeldeten Fälle zu prüfen. Erhärtet sich ein Verdacht, wird er an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. „Aber nur dann, wenn das Opfer auch damit einverstanden ist“, sagt Gruber. Schließlich werde dadurch der Opferstatus öffentlich, und dazu auch die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen betraut. „Grundsätzlich zeigen wir aber den Großteil der Fälle an, schon alleine deswegen, um der Sache den Wind aus den Segeln zu nehmen“, sagt Gruber.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Von den rund 130 Verdachtsfällen, die heuer gemeldet wurden, habe die Kommission an die 50 Fälle einem Rechtsanwalt übermittelt. Dieser wiederum leitet sie dann in der Regel an die Staatsanwaltschaft weiter, sagt Gruber.

Die Kommission trifft das nächste Mal Anfang Juli in Linz zusammen. Gesprächspartner seien dabei neben mutmaßlichen Tätern auch Vertreter der kirchlichen Einrichtungen. Letztere werden dann geladen, wenn keine Anzeigen gegen Personen mehr möglich sind, weil Opfer deren Identität nicht mehr nennen können. „Wir lassen den Betroffenen aber zumindest eine Reaktion zukommen“, sagt Gruber.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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( Kommentare)
am 23.06.2010 14:44

Ich persönlich stehe der Kirche mehr als "sehr nahe". Die Kirche gehört gereinigt! Die Verbrecher an den Kinderseelen gehören aussortiert und verabschiedet ...und auch verurteilt!

Die "aktuellen" Fälle (aus den letzten Jahren) werden ohnehin erst wieder in Jahrzehnten ans Tageslicht kommen, ..."dann", ...wenn die "heutigen" Opfer sich trauen, sich zu melden.

Zu 100% mitschuldig sind die Eltern & Familien der sog. Opfer. Die Saat für Derartiges liegt in den Abstammungsfamilien selbst!

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 23.06.2010 14:56

Wenn Du schon so mehr "als sehr nahe" stehst, dann sollst das schon noch erläutern, was Du im letzten Absatz meinst:
"Zu 100% mitschuldig sind die Eltern & Familien der sog. Opfer. Die Saat für Derartiges liegt in den Abstammungsfamilien selbst!"
Bitte was haben die Eltern damit am Hut, wenn Priester als Vertrauenspersonen diese Verbrechen begehen?

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hubsssi (826 Kommentare)
am 23.06.2010 12:20

was hier abgeht. Ich lasse jedenfalls meine Kinder nie mehr mit einem Kirchlichen alleine irgendwo.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.06.2010 12:18

In Oberösterreich gibt es ca. 1 500 Fälle von sexuellem Missbrauch jährlich.
50 Personen, die sich gemeldet haben, tun dies, weil sexeller Missbrauch vorkam.Jeder einzelne Fall ist tragisch und zuviel.
Aber 999 Promille des Missbrauchfälle geschahen außerhalb der Kirche.
Es kann einen schon stutzig machen, dass nur auf die Kirche hingedroschen wird.

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( Kommentare)
am 23.06.2010 12:37

was macht sie da so stutzig? die kriche will die fälle allein abhandeln (was gegen jedes Gesetzesempfinden ist) die "anderen" Fälle sind Offizialdelikte, die zu den Gerichten gehen... das sollte sie stutzig machen, wie sich die kriche erfrecht, ein eigenes Rechtssystem aufzustellen. Woher haben sie die Zahl 1500???

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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 23.06.2010 13:00

wenn man Ihre Zahlen benutzt, ist/war statistisch (bei rd. 4000 kath. Priestern in AT) jeder 80. Priester ein (verdächtigter)Täter.

Bei rd. 3.000.000 erwachsenen Männern in AT und Ihren 30000 Missbrauchsfällen (1500 x 20 Jahre, solange liegen ja die Missbrauchsfälle in den Kirchen teilweise zurück) ist "nur" jeder 100ste Nichtprieser ein Kinderverzahrer.

dafür, dass wir hier von einem (selbsternannten) hochmoralischen Verein reden, ist das hindreschen (wie bezeichnend zwinkern ) schon OK

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 23.06.2010 13:34

diejenen, die da auf die kirche hinzeigen, suchen wahrscheinlich nur einen vorwand, warum sie ausgetreten sind. und hatten vorher sowieso mit der kirche nichts am hut. wenn das so weitergeht, werden in relation die anderen religionen in österreich sprunghaft ansteigen, und dann sind es die selben leute wieder, die mit ausländerhetze aufzeigen.

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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 23.06.2010 13:58

sollte sich jemand "einen Vorwand suchen" müssen, warum er ausgetreten ist?

gerade diese Aussage ist wiederum bezeichnend für eine Gesellschaft, die so in den Fängen dieser unseligen Kirche? gefangen ist, dass manche meinen, sie müssten sich rechtfertigen, NICHT dabei zu sein.

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( Kommentare)
am 23.06.2010 13:52

Lesen Sie meine autobiographischen Romane "Der Bastard.Der Fürsorgezögling" und "Der Klosterzögling". Was man an uns Kindern z.B. in der Erziehungsanstalt Gleink in den 1960er Jahren verbrochen hat, würde jedes "hindreschen" rechtfertigen. Indem man versucht eine Schuldumkehr herbei zu reden, oder Kritik durch Verallgemeinerungen ist niemanden gedient. So werden die geschändeten Kinder abermals missbraucht, auch wenn jene heute,so wie ich bald 60 Jahre alt sind. Zeit heilt weder Wunden noch lässt sie vergessen. Diese Verbrechen gehören restlos aufgeklärt,dokumentiert, den Opfern Verständnis muss Fairnes entgegen gebracht werden. Der Orden der Herz Jesu Missionare der damals einen Teil der Schlägertruppe stellte, hat sich bis heute nicht durchringen können zu den Vorfällen Stellung zu beziehen. Ich betrachte dieses Schweigen als weitere Verhöhnung der Opfer.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.06.2010 15:11

Ich habe gerade Ihre Antwort gelesen. Es tut mir leid, was Sie mitgemacht haben.
Ich bin um einiges jünger und war in einem kirchlichen Internat.Es hat nicht das Mindeste gegeben.
Was mich stört, ist, dass ich nicht das Geringste dafür kann und ständig diverse Pauschalverurteilungen lesen, hören, usw.muss. Man könnte genauso auf pauschalierend auf Parteien oder Berufsgruppen losgehen.
Zu Ihrem Fall: melden, die Schuldigen bestrafen und gutmachen, was noch geht.

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( Kommentare)
am 23.06.2010 15:23

Das ist mein Ziel. Und ich werde keine Ruhe geben bis ich das erreicht habe. Mir persönlich ist es sehr bewusst, dass es ebenso hochanständige und engagierte Menschen in der Kirche gibt - sei dies im Sozialbereich wie Obdachlosen-Drogen-Altenarbeit etc.etc. . Diesen Menschen ist nichts vorzuwerfen, am wenigsten ihr Glaube. Es sind ohnehin die "Oberen" die das Sagen, oder eben das Schweigen haben.Und genau das kritisiere ich. Was mich heute fast mehr schmerzt als die jahrelangen systematischen Übergriffe von damals, ist die Verhöhnung,die Vertuschung den Misshandelten gegenüber. Die Täter und Verantwortlichen haben sich selbst zu stellen, von sich aus das Gespräch zu suchen, um Ent-Schuld-(i)ung zu bitten.Pauschales Gejammer wie "Tut uns eh leid" ist nichts wert. Dem Papst kann es nicht "leid" tun, er ist in meinen Fällen nicht *direkter* Täter, er kennt mich nicht, für ihn sind die Missbrauchten eine anonyme Masse.Ohne medialen Druck würde es bis dato keine "Entschuldigung" geben.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.06.2010 15:34

Den Tätern von damals soll nichts erspart bleiben. Sie sollen zumindest eine Ahnung davon bekommen, was sie jemandem angetan haben.

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( Kommentare)
am 23.06.2010 13:54

Klaro, wer Liebe predigt und Hiebe verteilt - dem wird um so mehr auf die Finger gesehen und letztendlich wird auf ihn gezeigt, wenn er entgegen der eigenen Botschaft handelt.

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am 23.06.2010 09:11

offenbar auch Frau Klasnic keine Ahnung, was der Unterschied zwischen Privatanklagedelikt und Offizialdelikt ist

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 23.06.2010 09:54

mann werden können.

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