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Aprilscherze als Muntermacher

Von Von Sabine Novak, 31. März 2010, 00:04 Uhr
Nicht alles ist ein Scherz
Hallstatt „beleuchten“ Bild: rubra

LINZ. Morgen ist der Tag, an dem man nicht alles glauben sollte, was man hört oder sieht. Aprilscherze sind im deutschen Sprachraum seit dem 17. Jahrhundert Brauch. „Sie sind die Muntermacher im Frühling“, sagt der Volkskundler des Landes Oberösterreich, Reinhold Kräter. So schickt so mancher im Innviertel am 1. April Kinder um ein Packerl „Ibidumm“.

„Das ist mir als Sechsjährigem passiert“, sagt ein nunmehr 48-jähriger Schärdinger den OÖN: „Da hat man mich, wie viele andere Eltern ihre Kinder auch, ins Geschäft geschickt, um ein Packerl ,Ibidumm’ zu holen. Die Verkäuferin hat mich dann recht ausgelacht und gesagt, ich solle mir beim heimgehen überlegen, was das heißt.“

Kleine Machtdemonstration

Bei Volkskundler Reinhold Kräter ist das daheim genau umgekehrt. „Für meine beiden Kinder ist das ein ganz wichtiger Tag. Sie genießen es, uns Erwachsene in den April zu schicken und sich dabei ein bisserl überlegen zu fühlen. Das ist halt so eine kleine lustige Machtdemonstration“, sagt er. Er mag die Tradition der Aprilscherze, „weil dieses Brauchtum noch nicht so kommerzialisiert ist“. Die Redewendung „in den April schicken“ ist übrigens im deutschsprachigen Raum erstmals 1618 überliefert.

„Das hat den Hintergrund, andere aus dem Winterschlaf zu holen, mit Scherzen munter zu machen für den Frühling“, sagt Kräter. Er weist auch auf eine soziale Funktion hin: „Man begegnet den anderen an diesem Tag einmal lustig und zeigt dabei manchmal auch ein bisschen seine Überlegenheit. Nach der Devise. Schau, du bist nicht allwissend. Wenn ein Mitarbeiter das beim Chef macht, kommt das vielleicht nicht so gut“, sagt Kräter. Der Volkskundler schickt dafür seine Frau alle Jahre wieder mit demselben Schmäh in den April. Er zeigt mit dem Finger auf ihr Leiberl und behauptet mit ernster Miene, sie habe dort einen Fleck am Gewand. Sobald sie den Kopf senkt, um nachzuschauen, „stupse ich mit meinem Zeigefinger auf ihre Nase“.

Woher der Scherz stammt

Woher der Aprilscherz an sich überhaupt stammt, ist unklar. Ein Grund könnte die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. gewesen sein. 1564 verlegte er Neujahr vom 1. April auf den 1. Jänner. Als „April-Narr“ galt, wer an dem alten Datum festhielt. Diesen Personen wurde zwar etwas geschenkt. Aber diese Geschenke waren Scherze und man erzählte viele Lügen. Andere sehen den Ursprung im Narrenfest im alten Rom. Es wurde mit Orgien und jeder Menge mutwilliger Streiche unter Freunden gefeiert.

Der Volkskundler des Landes Oberösterreich sieht all dies nur als „Erklärungsversuche“ an. Wissenschaftlich gesichert sei das keineswegs. Das Scherzpackerl „Ibidumm“ aus dem Innviertel ist ihm bei seinem Studium „nie untergekommen. Das ist wahrscheinlich eine regionale Ausführung.“

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4  Kommentare
4  Kommentare
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LadyChatterfield (4.172 Kommentare)
am 31.03.2010 20:42

im Umlauf -

Er heißt aber dann in neuer Version
wegen der besseren Aussprache:
"Schlingling"
und die kleinen dazu, das sind die
"frusts"

10Schlinglinge/50 frusts 1 Kaffee dann!
Verdienen werdet ihr monatlich im
Durschnitt 25.000,-- Schlinglinge ohne
frusts.

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( Kommentare)
am 31.03.2010 20:06

auch den einen oder andern poster hier "munter" macht ??
mit guatn schmäh`s ists da im forum, außer den meinen natürlich, ohnehin net so weit her zwinkern

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 31.03.2010 16:18

ist wahrscheinlich noch in ausbidung. der "ibidummschmäh" ist so alt wie der aprilscherz selbst, und das nicht nur im innviertel. und sonst....die zeitungen überbieten sich mit müden scherzen, lockt kaum mehr ein lächeln.

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( Kommentare)
am 31.03.2010 21:55

einen innviertler ?

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