Mord in Wels: 28-Jährige mit Kabel erdrosselt
WELS. Mit einem Kabel erdrosselt hat ein 30-Jähriger seine geschiedene 28-jährige Ehefrau, die von ihrer Mutter heute früh tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Der Bluttat ging ein Streit um das Sorgerecht für den gemeinsamen dreijährigen Sohn voraus.
Die Mutter der 28-jährigen Türkin fand ihre Tochter heute um sieben Uhr in ihrer Wohnung in der Traunaustraße 4 (Stadtteil Noitzmühle) und verständigte umgehend Polizei und Rettung.
Die Mordgruppe des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen, die Tote wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wels zur Obduktion in die Gerichtsmedizin Linz gebracht. Am Nachmittag stand fest, dass die Frau nach massiven Körperattacken mit einem Kabel erdrosselt wurde und mehrere Messerstiche in den Oberkörper bekam.
Zusammengebrochene Nachbarn
Während der Tatortarbeit mussten im Wohnhaus Nachbarn ärztlich versorgt werden, die nach dem Bekanntwerden des Mordes einen Zusammenbruch erlitten hatten. Angehörige, Bekannte und Verwandte - im Wohnhaus des Opfer wohnen zahlreiche türkischstämmige Familien - haben sich noch am Vormittag in einem Bethaus versammelt, um gemeinsam zu trauern
Opfer hatte heute Gerichtstermin
Das Opfer wurde zuletzt gestern um 16.30 Uhr in ihrer Wohnung gesehen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass das Opfer heute einen Gerichtstermin mit ihrem geschiedenen Ehemann gehabt hätte, um weitere Sorgerechtangelegenheiten für den dreijährigen Sohn zu regeln. Der Kleine war nach dem aktuellen Ermittlungsstand während der Bluttat in der Wohnung, vermutlich aber im Schlafzimmer. Er hätte heute früh von der Mutter des Mordopfers abgeholt werden sollen.
Ermittlungen im privaten Umfeld
Da das Opfer den Täter selbst in die Wohnung gelassen haben dürfte, weil nirgends Einbruchs- bzw. Kampfspuren gefunden werden konnte, wurden die Ermittlungen auf das private Umfeld konzentriert.
Der geschiedene Ehemann war in der Nacht gegen ein Uhr auf der Autobahn zwischen Wels und Linz unter Drogeneinfluss gestoppt und durch den Polizei-Amtsarzt wegen psychischer Ausnahmeerscheinungen in die Psychiatrische Klinik nach Wels gebracht worden. Zu diesem Zeitpunkt war der Mord nicht bekannt.
Aussprache der Eheleute
Die Mutter des Mordopfers erzählte der Polizei, dass ihre Tochter gestern Abend noch eine Aussprache mit dem geschiedenen Ehemann gehabt hätte. Deshalb wurde der geschiedene 30-Jährige heute Vormittag von der Klinik zur Einvernahme abgeholt und von der Mordgruppe des Landeskriminalamtes befragt.
Nach stundenlangen Einvernahmen gab er zu, gestern abend in der Wohnung des Mordopfers gewesen zu sein und auf das Opfer massiv eingeschlagen zu haben. An weitere Details würde er sich nicht mehr erinnern.
Tatverdächtiger verhaftet
Gegen den Tatverdächtigen wurde von der Staatsanwaltschaft Wels eine Festnahmeanordnung erlassen und er wurde zwischenzeitlich auch dem Gericht übergeben. Das Gericht wird die Entscheidung über den weiteren Verbleib (Gefangenenhaus bzw. Psysatrische Klinik) treffen.