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„Was da aufgeführt wird, das ist ja irre“

Von Von Erhard Gstöttner, 21. Februar 2009, 00:04 Uhr
Vier gläserne Türme will Architekt Adolf Krischanitz auf das Dach der in der NS-Zeit errichteten Brückenkopfgebäude (Mitte) in Linz stellen. Bild: Architekt Krischanitz, gsto

LINZ. Viel Aufregung ausgelöst hat der Plan des Architekten Adolf Krischanitz für Sanierung und Ausbau der aus der NS-Zeit stammenden Linzer Brückenkopfbauten. Die OÖN sprachen mit Adolf Krischanitz.

OÖN: Warum sollen diese Glastürme aufs Dach der Brückenkopfgebäude?

Krischanitz: Dort ist die Kunst-Universität einquartiert. Da ist so ein Zeichen sinnvoll, ein Kontrapunkt zur NS-Architektur.

OÖN: Was sagen Sie zur Aufregung um Ihr Projekt?

Krischanitz: Ich wurde einstimmig zum Sieger des Architektenwettbewerbes erklärt. Da wurde dann eine Polemik angezettelt. Dass ihr in Linz gern ein Nazi-Denkmal habt, das ist ein Wahnsinn.

OÖN: Da sind aber jetzt Sie polemisch. Meinen Sie das wirklich ernst?

Krischanitz: Ich bin viel im Ausland. Was da jetzt in Linz aufgeführt wird, das ist ja irre und wird entsprechend kommentiert werden.

OÖN: Sind die gläsernen Aufbauten wirklich nötig?

Krischanitz: Sie sollen in Dialog mit der NS-Architektur treten. Die Architektur der Brückenkopfbauten ist qualitätsvoll und schützenswert. Aber sie braucht einen Kontrapunkt. Die Aufbauten sollen nicht aus Stahl oder Beton sein, sondern leicht und transparent. Das ist ein Vorschlag. Man kann sie auch kleiner machen oder weglassen. Ich verändere die Gebäude nicht, sondern saniere sie.

OÖN: Welchem Zweck dienen die Aufbauten?

Krischanitz: Für Ausstellungen, Veranstaltungen, als Cafe.

OÖN: Braucht die Kunst-Universität diese Räume?

Krischanitz: Die Kunst-Uni würde auch ohne diese Aufbauten auskommen. Aber auf diesen Gebäuden ist ein Zeichen sinnvoll.

OÖN: Was sagen Sie dazu, dass Sie in Linz mit Ihren Plänen scheitern?

Krischanitz: Ich habe hier zwei internationale Wettbewerbe gewonnen und werde nun zum zweiten Mal hinuntergedreht. Und das in einer Kulturhauptstadt. Für mich als ehemaligen Linzer ist das mehr als traurig. Das ist hoffnungslos.

OÖN: Wie beurteilen Sie die Kulturhauptstadt Linz?

Krischanitz: Man sollte diesen Begriff ernst nehmen und die Gewinner von Architekturwettbewerben bauen lassen. Alles andere ist Eventkultur, von der nicht viel bleiben wird.

OÖN: Was sind Ihre Lieblingsbauten in Linz?

Krischanitz: Die Tabakfabrik von Peter Behrens und der Hauptplatz. Aber es ist an der Zeit, neue Aspekte zu setzen.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 24.02.2009 13:27

weil sie einem nicht gefallen oder aus ideologischen Gründen dann gibt
es die Möglichkeit, diese abzureissen und den ursprünglichen Zustand dieses Platzes durch die Wiedererrichtung der an dieser Stelle ursprünglich gestandenen Bauten wieder herzustellen. Entssprechende Unterlagen liegen ja auf. Und man soll mir ja nicht damit kommen, städtebauliche Akzente setzen zu wollen. Man muss auf das Hauptplatzensemble Rücksicht nehmen. Auch in Dresden wurden die historischen Gebäude weitgehend wieder aufgebaut und nicht unpassende Architekturakzente gesetzt. Freilich Architekturgeschäfte sind auf solche Art nicht zu machen. Die Glasaufbauten würden übrigens lediglich unseren Hauptplatz verschandeln und die von Hrn. Krischanitz sogenannten Nazi Denkmäler auch nicht beseitigen.
Besser wäre es, wenn man sich Gedanken machen würde, wie man die unorganische Trennung der Landstrasse samt Oper und der Wienerstrasse durch die Westbahn aufheben könnte. Das ist ein Tätigkeitsfeld für Architekten.

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funfunfun (1.903 Kommentare)
am 21.02.2009 10:54

irre ist was ein paar wildgewordenen Rote und ein Hr. Architekt aufführen.

Noch irrer ist, dass die BIG Steuergeld verscheist - alles geheim hält (natürlich bis auf die Roten in Linz, mit denen es ja abgesprochen schein) und dann nachher diese Pseudokünstler alle motzen.

Mich kotzt als Wähler schön langsam an, dass diese Peseudointellektuellen (inkl. Politiker) immer glauben zu wissen, was für uns gut ist - kommt eh nur Versagen raus.

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oblio (24.740 Kommentare)
am 21.02.2009 08:42

schöner gewesen als diese eckigen dinger!!! Aber die setzten keinen akzent sondern sehen schon sehr "aufgesetzt aus !!! und er braucht sich gar nicht so zu mokieren !!! es ist ein bau der
1. bereits vor dem 1.000 jährigen reich geplant und begonnen wurde
2. mit feingefühl in das historische ensemble eingefügt wurde eine gute einheit bildet !!!
es mutet wie ein phantasielosen faschingsscherz an, den gebäuden einen glashut zu verpassen !!! für ein eigenes café ??? es gibt genug dort in der umgebung !!! oder wollen die kunststudenten lieber in einer paralellgesellschaft leben ??? das heißt doch dann, dass sie sich nicht integrieren wollen !!! und dann so realitätsfremd werden wie der herr architekt ??? der hat offensichtlich keine ahnung von harmonie !!! nur weil dort in wien über ein modell entschieden wurde, heißt das noch lange nichts für linz !!! es ist genug mit der geschmacklosigkeit !!! er soll wo anders die stadt verschandeln !!!

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fridolino (614 Kommentare)
am 21.02.2009 07:49

muss auch dem Boden gleichgemacht werden.
Dort sind auch Tausende Christen und andere unschuldig abgeschlachtet worden.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.02.2009 00:59

Ich muss Herrn Architekten Krischanitz mit dem historisch schwer belasteten Vornamen (für den er logischerweise nichts kann) recht geben, das ist irre. Und er spielt bei diesem "irren Spiel" auch recht kräftig mit. Dass sich der Architekt ärgert, wenn er 2 mal einen Wettbewerb gewann und trotzdem nicht zum Bauen kommt, ist nachvollziehbar. Nur: Dass die Brückenkopfgebäude unter Denkmalschutz standen und stehen ist ein Faktum, das den Wettbewerbs-Ausschreibern und auch den beteiligten Architekten bekannt gewesen sein musste. Denkmalschutz ist doch kein Geheimnis. Also war das Ausloben des Wettbewerbs fahrläßig. Und die Argumentation Herrn Krischanitz´ ist marke "tiefste Schublade" und passt zu diversen Wortmeldungen unseres Stadtrates Luger. Ich verwahre mich als Linzer dagegen, dass man uns allen (die wir ja nicht gefragt wurden) unterstellt, wir haben gerne ein Nazidenkmal, falls wir den Denkmalschutz ernst gemeint wissen wollen und keine Glaskuppeln haben wollen.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 21.02.2009 01:09

Es ist auch verständlich, dass Herr Krischanitz gerne auf alle historisch belasteten Gebäude "Kontrapunkte" setzen möchte, das ist ja sein Geschäft. Nur sollte er das einfach ehrlich sagen und nicht den Menschen, die Denkmalschutz ernst nehmen oder solche Kotrapunkte aus anderen Gründen nicht sehen möchten, Liebhaberei für Nazi-Denkmälern unterstellen. Diese Vorgangsweise ist billig und niveaulos und ziemt sich nicht für einen international geschäftlich tätigen Mann. Wenn ich ähnlich niveauarm argumentieren wollte, würde ich sagen: Weil laut Herrn Architekten Krischanitz zu allen Nazi-Andenken ein Kontrapunkt nötig zu sein scheint, könnte er ja bei sich beginnen, und seinem Vornamen "Adolf" einen würdigen Kontrapunkt wie "Barack" oder "Heinz" oder "Vladimir" entgegensetzen. Das käme viel billiger, als ein architektonischer Kontrapunkt. Oder sind Kontrapunkte nur dann nötig, wenn sich damit ein gutes Geschäft und viel Geld machen läßt? Da ich aber nicht so niveaulos bin, lasse ich es!

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