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Zwölf Jahre schneelose Weihnachten

Von Alfons Krieglsteiner, 16. Dezember 2016, 00:05 Uhr
Zwölf Jahre schneelose Weihnachten: Auch heuer bleibt’s in Linz wieder grün
Grüne Weihnachten: Auch heuer stehen die Chancen auf Schnee am Heiligen Abend denkbar schlecht. Bild: OON

LINZ. Auch heuer bleibt's in Linz wieder grün – Nur oberhalb von 800 Metern könnte es am Heiligen Abend ein bisschen schneien.

"Leise rieselt der Schnee." Auch heuer werden wir das wieder vor dem Christbaum singen. Aber leider: Es wird für die meisten nur ein frommer Wunsch bleiben. Denn die Meteorologen sagen für den Großteil Oberösterreichs schneelose Weihnachten voraus. Besonders die Linzer sind das ja längst gewohnt: Seit 2004 wartet man in der Landeshauptstadt jetzt schon vergeblich auf Schnee am Heiligen Abend. "Auch heuer wird es höchstwahrscheinlich grüne Weihnachten geben", sagt Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Höchstwahrscheinlich? Heißt das, es gibt vielleicht doch noch ein "Schlupfloch" für Frau Holles weiße Pracht? Die Daten für die Weihnachtsprognose stammen von der Europäischen Wetterwarte in Reading bei London. Und die ist noch "etwas unsicher", so Ortner. Ganz leise könnte der Schnee doch rieseln – wenn sich der berechnete Trend für den 24. Dezember erhärtet. Die Modelle gehen von einer Nordoströmung über Mitteleuropa aus. Die bringt "ein wenig Niederschlag", so Ortner. Für Schnee reicht’s aber voraussichtlich nur oberhalb von 800 Metern. Linz bleibt grün.

Trend zu grünen Weihnachten

Es dürfte also wieder nichts werden mit dem Ideal vom Heiligen Abend in tief verschneiter Umgebung, und wenn die ältere Generation den Enkerln von den grimmigen Wintern ihrer Kindheit erzählt, werden die sich das gar nicht mehr vorstellen können.

Aber war Weihnachten früher wirklich anders? Schneereicher? Kälter? Der Blick in die Wetter-Annalen zeigt: "Die ,besten Jahre‘ für weiße Weihnachten gab es zum Beispiel in Linz zwischen 1900 und 1945", sagt ZAMG-Klimaforscher Alexander Orlik. Mindestens jedes zweite Jahr konnte man damals Weihnachten im Schnee feiern. Seither seien die "Lücken" kontinuierlich größer geworden. Denn die Temperaturen begannen weltweit zu steigen – auch bei uns.

Hier geht's zum aktuellen Oberösterreich-Wetter

"Oft war es zu Weihnachten seither um ein, zwei Grad zu warm für Schnee", sagt Orlik. Ein Trend, der sich seit Ende der 1960er-Jahre verstärkt habe.

Zuvor gab es noch einmal eine "goldene Zeit" für weiße Weihnachten – in den Jahren 1961 bis 1964. Anno 1962 trieb es Frau Holle besonders wild: Da lag Mondsee zu Weihnachten unter einer 54 Zentimeter hohen Schneedecke, 72 Zentimeter waren es in Kollerschlag. 1969 fielen in Linz 17 Zentimeter, 24 Zentimeter in Hörsching, 40 Zentimeter in Bad Ischl. Lang ist’s her. Denn seither rieselt’s zu Weihnachten nur noch spärlich – ausgenommen 1981, als etwa in Kollerschlag am Heiligen Abend ein Meter Schnee vom Himmel kam. Doch schon 1987 bis 1993 gab es in Linz durchgehend grüne Weihnachten. Und seit 2004 dauert die bislang längste schneelose Ära jetzt schon an. "Das gab’s noch nie", sagt Orlik.

Ein bisschen Schnee am Montag

Zumindest ein paar Tage vor Heiligabend dürfen wir auf ein bisschen Schnee auch in tieferen Lagen hoffen, sagt Christian Ortner: In der Nacht zum Montag ziehen von Norden Wolkenfelder auf, Flocken fallen bis auf 400 Meter herab. Liegen bleiben wird der Schnee aber kaum. Heute und am Samstag dominiert noch ein ausgedehntes Hoch – mit viel Sonne auf den Bergen und zähem Nebel im Flachland.

 

Drei Fragen an...

...Alexander Orlik, Klimaforscher an der Zentralstelle der ZAMG in Wien

"In Zukunft werden kalte Wetterlagen zu Weihnachten zunehmend seltener", sagt der Klimaexperte. Die steigenden Temperaturen haben zur Folge, dass sich in tieferen Lagen dann kaum noch eine Schneedecke bilden kann.

1 Kein Schnee zu Weihnachten – ist das schon ein Zeichen für den Klimawandel?

Unsere Messreihen bestätigen, dass seit den 1950er-Jahren die Winter generell um mehr als ein Grad wärmer geworden sind. Die idealen Temperaturen für die Entstehung von Schnee liegen bei minus zwei bis minus ein Grad. Die werden aber in Zukunft nicht mehr so oft erreicht. Und wenn Schnee fällt, wird er auch schneller wieder wegschmelzen.

2 Werden die Winter nicht nur wärmer, sondern auch trockener?

Nein, die Niederschläge werden in Zukunft in den Wintermonaten nicht abnehmen. Aber es werden sich Phasen mit Temperaturen bis zehn Grad häufen, und statt zu schneien wird es immer öfter regnen.

3 Wo ist eigentlich die "Wetterküche", in der unser Winterwetter entsteht?

Das ist die Region um den Nordpol. Und gerade dort sind die Folgen des Klimawandels eklatant. Denn das Meereis in der Arktis geht in besorgniserregendem Tempo zurück. Das hat zur Folge, dass sich dort die Strömungsmuster der Atmosphäre verschieben. Es betrifft in erster Linie die Tiefdruckverteilung. Immer öfter wird es der Fall sein, dass uns im Winter milde Strömungen vom Atlantik erreichen. In manchen Wintern kann es aber ganz anders kommen – wenn es eine sibirische Kaltluftströmung nach Mitteleuropa schafft. Dann können einzelne Winter sogar grimmig kalt werden.

 

 

Probleme für Skigebiete

Der Schneemangel macht vor allem kleinen Skigebieten zu schaffen. Mit drei Schneekanonen versucht man in St. Georgen am Walde (Bez. Perg) den Schorschilift in Fahrt zu bringen. "Uns fehlen noch zwei Tage mit Werten um minus 5 Grad", sagt Liftwart Georg Temper. Der am Wochenende geplante Saisonstart wird voraussichtlich verschoben.

"Am 23. Dezember möchten wir aufsperren", sagt Andreas Pilsl vom Skilift Kirchschlag bei Linz. 80 Prozent der Pisten sind beschneit, "jetzt brauchen wir aber noch durchgehend 40 Stunden Kälte für unsere 16 Schneekanonen." Es sei schon der „dritte Winter hintereinander", an dem es zu Weihnachten keinen Naturschnee gibt.

 

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20  Kommentare
20  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
trollpower (784 Kommentare)
am 16.12.2016 22:28

Ich würde mir 12 Jahre ohne Weihnachts Dodel Musik wünschen grinsen

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mylife (81 Kommentare)
am 16.12.2016 21:47

Bald gibt es Weihnachten in Bikini 😂😂

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dochibbert (589 Kommentare)
am 16.12.2016 18:47

Wieder so ein Propagandaartikel der Lügenpresse! Der Haimbuchner Mandi hat uns ja im Landtag gerade erst wieder gesagt das es sicher keinen Klimawandel gibt......

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herst (12.748 Kommentare)
am 16.12.2016 17:37

Auch heuer stehen die Chancen auf Schnee am Heiligen Abend denkbar schlecht.

Vielleicht wirds zu Ostern 2017 was midm Schnee...

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jamei (25.489 Kommentare)
am 16.12.2016 16:34

Herr Alfons Krieglsteiner

Also BITTE! - wer braucht Schnee im Zentralraum?

Außer zum Sudern und Artikel schreiben....

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woodywoodpecker (419 Kommentare)
am 16.12.2016 14:05

na da werden sich aber viele Hartlauer-Schneewette-Kunden ärgern...wird wohl nix mit dem Geld-zurück zwinkern

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 16.12.2016 11:38

Ich vermisse den gesalzenen Schneematsch in der Stadt nicht !

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.12.2016 10:48

Na und?
Hab ich schon seit mehr als 20 Jahren und lebe immer noch! - recht gut...

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2016 09:44

Die Generation meiner Urenkel kännte sich über wasserlose Flüsse freuen. Oder zumindest über Wadis.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.12.2016 09:53

Kein Ufernoricum.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2016 10:26

In den 80er Jahren mussten meine Frau und ich das Auto manchmal im Schnee suchen zum Ausschaufeln.

Jetzt ist die Haupt-Schauflerei auf den Berg begrenzt, den der Schneepflug auf die Zufahrt schaufelt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 16.12.2016 14:43

von jago (25715) · 16.12.2016 10:26 Uhr
In den 80er Jahren mussten meine Frau und ich das Auto manchmal im Schnee suchen zum Ausschaufeln.

host jetzt a Garage ?
oda koa Auto mehr .. grinsen grinsen

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Mkorntner1211 (44 Kommentare)
am 16.12.2016 08:39

Die gestrigen Dokumentation aof Ö1 "Schnee von morgen" hat anschaulich gezeigt, wie selten nur mit Naturschnee in naher Zukunft zu rechnen sein wird. Das alpine Ski fahren wird nur noch für wenige Personenkreise erschwinglich sein. Die Vergewaltigung der Bergwelt zur Sicherung des Skibetriebes mit den zahllosen Installationen von Schneekanonen und Speicherseen wird den folgenden Generationen vermutlich noch ein Danaergeschenk.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2016 10:34

Mein Mitleid für die Stadtleute geht gegen 0,00 (Krämerkomma).

Das einzige Problem wird das nicht mehr gespeicherte Wasser im Schnee. Das rinnt ab und fehlt im Frühjahr fürs Wachstum auf den Wiesen und im Wald. Die Fauna wird sich auch anpassen müssem.

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alt-solo (79 Kommentare)
am 16.12.2016 07:43

Seit 2004 schnelles?? Ich meine mich erinnern zu können, dass wir im Winter 2005/06 in Oberösterreich eine Schneedecke von Ende November bis in den März hatten. Bei Untermühl sind wir über die beinhart zugefrorene Donau gegangen, von der einen Seite auf die andere und wieder zurück.

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sampao (232 Kommentare)
am 16.12.2016 07:59

Der bericht bezieht sich auf linz.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.12.2016 09:45

Wo ist Linz?

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honkey (13.596 Kommentare)
am 16.12.2016 08:04

Meine auch das 2005 wir Schnee hatten, kann mich aber nur erinnern das ich damals keine Flaschen zu silvester benötigte, für meine Raketen. Kann aber auch sein das es erst nach weihnachten geschneit hat.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 16.12.2016 06:56

jede Förderung aus Steuerzahlergeld für Skigebiete unter 1.800 Metern ist zu unterlassen. Für dieses Geld soll man statt Schneekanonen eher Hallenbäder bauen und unterhalten.

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( Kommentare)
am 16.12.2016 01:27

Die Piefke Saga Teil fünf wird demnächst gedreht, live.

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