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Zu spät kommen erlaubt: Erste Schule mit Gleitzeit

Von Herbert Schorn, 10. Dezember 2012, 00:05 Uhr
Schüler vor der Adalbert-Stifter-Praxishauptschule in Linz Bild: Alfred Reiter

LINZ. Freie Zeiteinteilung gilt für Schüler in der Linzer Stifter-Praxis-Mittelschule: Wer früher kommt, kann früher gehen.

20 Minuten zu spät zur Schule kommen – ohne Rüffel vom Klassenlehrer? Das ist in der 3a-Klasse der Praxismittelschule der diözesanen pädagogischen Hochschule in Linz kein Problem. Denn seit Ende Oktober gilt hier – in der wohl ersten Schule Österreichs – jeden Montag Gleitzeit.

Das heißt, die Schüler können bis zu 20 Minuten früher mit dem Unterricht beginnen – also bereits um 7.35 statt wie üblich um 7.55 Uhr. Oder sie erscheinen wahlweise erst um 8.15 Uhr, also um bis zu 20 Minuten nach dem regulären Unterrichtsstart. Das hat allerdings Konsequenzen: Wer später kommt, muss am Nachmittag länger bleiben. Für die Frühaufsteher gibt es einen besonderen Anreiz: Sie können sich ihr Zeitguthaben ansparen und in der letzten Schulwoche vor den Semesterferien bis zu einem Tag zuhause bleiben.

„Kann Zeit selbst einteilen“

Die 22 Schüler sind von dem Pilotprojekt begeistert. „Ich kann mir meine Zeit selbst einteilen. Da geht nicht alles vom Lehrer aus“, sagt Benjamin. „Da kann ich selbst bestimmen.“ Und das sei wichtig, erklärt der Zwölfjährige: „Wenn man erwachsen ist, muss man ja auch selbständig sein.“ Eva kann die Gleitzeit in der Früh nicht immer nützen. Stattdessen bleibt die Schülerin dann am Nachmittag länger da. „Ich will ja unbedingt Minuten ansparen“, sagt sie.

Möglich ist das Modell der Gleitzeit, weil die Schüler in der ersten und letzten Stunde am Montag in Mathematik und Geschichte selbständig nach Lernplänen arbeiten. Ziel ist es, die Schüler zu mehr Selbständigkeit zu erziehen und die Lernmotivation zu steigern.

„Wir wollen die Schüler dazu befähigen, dass sie sich in Beruf, weiterführenden Schulen oder im Studium eigenständig organisieren können“, sagt Karlheinz Heimberger, der in der 3a Geschichte unterrichtet. Man erwarte sich nicht unbedingt mehr Lernerfolg, erklärt Direktorin Ulrike Lischka. „Aber die Schüler sind extrem motiviert. Viele arbeiten am Montag plötzlich 20 Minuten mehr.“ Die Eltern stehen hinter dem Projekt, ebenso wie die Lehrer: Sie bleiben freiwillig länger da.

Ob das Pilotprojekt auch den gewünschten Erfolg bringt, wird von der Johannes Kepler Universität evaluiert. Sollte dies zutreffen, könnte schon bald in mehreren Klassen die Gleitzeit eingeführt werden.

„Am liebsten Stechuhr“

Die Schüler der 3a sind jedenfalls schon jetzt überzeugte Gleitzeiter. Jeden Montag wird streng mitnotiert, wer wann kommt, geht und wie viel Zeitguthaben damit angespart hat. „Am liebsten hätten sie eine Stechuhr“, sagt der Klassenvorstand Tobias Gruber und lacht.

Florian war, wie viele seiner Schulkollegen, jeden Montag 20 Minuten früher da. „Ich will am Ende des Semesters einen Tag zuhause bleiben.“ Und was macht er dann? „Vielleicht fernsehen. Oder in die Stadt gehen. Auf jeden Fall werde ich die Freizeit genießen.“

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
sirius (4.494 Kommentare)
am 10.12.2012 18:32

ein weiters niederfahren der disziplin,welche in AT bereits auf einen sauhaufen passt.

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 10.12.2012 18:24

Man sollte gelbe Linien in der Mitte der Gänge vorsehen.

Damit Diejenigen, die später kommen, ned zusammenstoßen mit Denen die früher gehen!!

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kleinemaus (2.531 Kommentare)
am 10.12.2012 14:20

Im Bildungsranking fällt Österreich immer mehr zurück, sinnerfassend lesen können immer weniger Schüler. Mit dem Schreiben haperts, mit der Rechtschreibung sowieso und das nciht nur bei Lehrlingen.

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wolfinoi (44 Kommentare)
am 10.12.2012 16:01

geht einfach pünktlich zur Schule, und fertig ...

...die ärgste Respektlosigkeit im späteren Berufsleben ist, sich bei Terminen zu verspäten,

...also bitte nicht gleich im Voraus schlechte Gewohnheiten antrainieren ! Danke !

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Kopfnuss (9.761 Kommentare)
am 10.12.2012 13:18

Zu meiner Zeit war es in der Oberstufe ohnehin üblich, zu kommen und zu gehen, wie es gerade passt. Solange man den laufenden Unterricht nicht stört, soll es kein Problem für andere darstellen.

Wer als Schüler damit umgehen kann, hat kaum schlechtere Noten, wer nicht damit umgehen kann, hat Pech und muss sich an den "alten Regeln" orientieren oder hackeln gehen. So isses im Leben.

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am 10.12.2012 12:57

Vielleicht wird auch noch Teleschule und Homeworking demnächst erlaubt sein damit die Bildungstalfahrt nicht gestoppt wird. Auch wenn's niemand lesen will - ich als Unternehmer such mir noch immer meine Mitarbeiter noch meinen Spielregeln aus - ich bezahle sie auch mit Gehältern und daher sind meine Spielregeln das Gesetz - aus und basta !

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Kopfnuss (9.761 Kommentare)
am 10.12.2012 13:28

sind aber gar nicht so schlecht und auch nicht unüblich.

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DrD123 (100 Kommentare)
am 10.12.2012 11:47

Ideal für zukünftige Studenten. Kommen und gehen wies mir passt...

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Reisbauer (85 Kommentare)
am 10.12.2012 12:53

Selbstorganisation und -verantwortlichkeit sind wichtige Punkte. Die Schüler bekommen Möglichkeiten eingeräumt und können dann nach Belieben (in einem kleinen und definierten Spielraum) handeln.
Und wenn der Student nicht in die Vorlesung kommt oder früher geht, dann ist das auch OK. Wie er seine Leistung bei Seminararbeiten, Klausuren oder Prüfungen bringt ist ja egal.
Für alle die es straffer brauchen gibt es die FH.

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Kopfnuss (9.761 Kommentare)
am 10.12.2012 13:03

aber verstehen wird es leider kaum jemand. grinsen

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DrD123 (100 Kommentare)
am 10.12.2012 13:07

Kommt dann der Schüler während des Unterrichts in die Stunde, setzt sich hin, sagt: "So, da bin i! Wo sind wir gestern stehen'blieben?" ?
Oder lässt er die erste Stunde aus und der Lehrer muss diese, weil ja die Kinder Selbstverantwortlichkeit lernen müssen, am Ende des Tages mit den Nachzüglern noch einmal durchgehen?

Was kommt als Nächstes? Schülerautonome Tage (wie Urlaubstage im Arbeitsleben) oder Überstunden die 1:1,5 als ZA genommen werden können (ebenfalls wie im Berufsleben)?

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am 10.12.2012 14:14

der maturierte gleitzeitschüler dann keine gleitzeitarbeitsstelle bekommt. undenkbar. grinsen

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am 10.12.2012 10:19

Wäre das nicht ein Zukunftsmodell für den ganzen Tag? Man bräuchte keine Lehrer und keine Lehrergewerkschafter mehr,... könnte eine ganze Menge Geld sparen,... grinsen

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am 10.12.2012 11:47

keine Lehrer mehr, das hätte nur Vorteile:

o Das Gemeinwesen spart sich Kosten.
o Die Wirtschaft bekommt billige Arbeitskräfte (nicht die ehemaligen Lehrer).
o Jene, die die Mühen des Lernens auf sich genommen haben, bekommen besser bezahlte Arbeitsplätze, weil wahrscheinlich ein eklatanter Mangel an qualifizierten Kräften die Folge sein wird.
o Und Kinder aus reichem Hause können leichter in die Fussstapfen ihrer Eltern treten, weil ihnen die Privatlehrer was beibringen konnten, was die anderen nicht wissen.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 10.12.2012 07:56

ist das schlechteste nicht...

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am 10.12.2012 08:22

wird dann hoffentlich nicht auch zu einer Tugend in Österreich!

Idee ist in Ordnung, weil es die pünktlichen fleissigeren Schüler in Ihrem Verhalten ncht beschränkt oder einschränkt!

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CptWildDuck (764 Kommentare)
am 10.12.2012 10:21

Wenn Gleitzeit zwischen 07:35 und 08:15 vereinbart ist, gibt es innerhalb dieser Zeitspanne kein "unpünktlich" weil es "zu spät" und "zu früh" nicht gibt.
Was auch immer Sie arbeiten, aber falls Sie zwischen 7:00 und 08:30 Gleitzeit haben, wird Ihnen niemand einen Vorwurf machen, wenn Sie um 08:20 eintreffen.
Es gibt genug Gelegenheiten, wo absolute Pünktlichkeit gefragt ist, das wird den Schülern schon auch beigebracht.

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kleinemaus (2.531 Kommentare)
am 10.12.2012 14:23

... ist auch nicht das Schlechteste.

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