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Zahl der Verkehrsopfer steigt: Experte für mehr Überwachung

Von Alfons Krieglsteiner, 06. März 2014, 00:04 Uhr
Weil Zahl der Verkehrsopfer steigt: Experte fordert mehr Überwachung
Peter Jonas, Verkehrspsychologe Bild: Wakolbinger

LINZ. Linzer Verkehrspsychologe rät zu engmaschigerem Kontrollnetz und mehr Radargeräten.

Fast kein Tag, an dem auf Österreichs Straßen nicht Todesopfer zu beklagen wären. Allein am Dienstag starben erneut zwei Menschen (siehe rechts). Was sind die Gründe dieser Trendumkehr zu den Vorjahren mit ihrem historischen "Tiefststand" an Verkehrstoten? Wie kann man gegensteuern? Verkehrspsychologe Peter Jonas sieht das Heil in lückenloserer Verkehrsüberwachung – und mehr Präventionsmaßnahmen.

 

OÖNachrichten: Könnte das milde Winterwetter mit den schneefreien Straßen ein Grund für die steigenden Unfallzahlen sein?

Peter Jonas: Das könnte eine gewisse Rolle spielen, denn da fährt man einfach zügiger. Der wesentliche Faktor für mehr Unfälle bei gutem Wetter sind aber die Zweiradfahrer. Die waren bisher noch nicht auf der Straße. Also kann’s am Wetter alleine nicht liegen.

2012 und 2013 ist die Zahl der schweren Unfälle zurückgegangen. Wieso kommt es jetzt zu dieser "Trendumkehr"?

Ich vermute, das Wissen um die sinkenden Unfallzahlen hat zur Folge, dass das Bedrohungsszenario aus den Köpfen schwindet und das Risikoverhalten steigt.

Welche Altersgruppe verursacht die meisten schweren Unfälle?

Mehr als 30 Prozent gehen auf das Konto der 18- bis 25-Jährigen, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur zwölf Prozent ausmacht. Die Jungen fahren halt riskanter. Andererseits steigen die Unfälle von Senioren, die auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind. Eine Folge der demografischen Entwicklung.

Welche Maßnahmen könnten zu mehr Sicherheit führen?

Prävention tut not! Weniger wichtig sind dabei meiner Meinung nach Fahrsicherheitstrainings, denn Ursache der meisten Unfälle ist nicht mangelndes Fahrkönnen, sondern die innere Einstellung.

Hat sich das sogenannte "Close- to"-Projekt da nicht bewährt?

Das ist eine gute, authentische Sache: Ein junger Fahrzeuglenker, der einen tödlichen Unfall verursacht hat, redet in den Fahrschulen seinen Altersgenossen ins Gewissen. Das Projekt wurde jahrelang vom Verkehrssicherheitsfonds gefördert und von der EU-Kommission ausgezeichnet. Nun müsste es in den Regeleinsatz übernommen werden. Doch man hat es auf Eis gelegt.

Und der Mehrphasenführerschein?

Als der 2003 eingeführt wurde, sind die Unfälle der 18- bis 23-Jährigen in kurzer Zeit um 30 Prozent zurückgegangen. So hochwirksam war nur die Einführung der Gurtenpflicht. Doch dieser Effekt wurde längst "kassiert", heute sind davon keine weiteren Verbesserungen mehr zu erwarten.

Wenn man wieder mehr erreichen will bei der Verkehrssicherheit – wo sollte man ansetzen?

Bei einer engmaschigeren Überwachung. Die derzeitige Strategie folgt ja dem Motto: Wenig kontrollieren, dann aber hohe Strafen. Wer da erwischt wird, etwa wegen Alkohols am Steuer, hält sich nur für einen Pechvogel und wird sein Verhalten nicht ändern. Stattdessen müsste die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, steigen, bei moderaten Strafen. Nach dem Vorbild von Frankreich müsste es viel mehr Radarkontrollgeräte geben. Und die Strafbefehle müssten binnen einer Woche zugestellt werden.

Verkehrspsychologe und Institutsleiter

Peter Jonas wurde 1960 in Linz geboren. Nach der Matura am Aloisianum studierte er an der Universität Salzburg Psychologie, promovierte mit Auszeichnung. Nach einem Auslandsaufenthalt in Stanford (USA) unterrichtete er in Nagoya (Japan), wurde 1992 Assistent an der Universität Prag. 1993 bis 2004 wirkte er als Psychotherapeut in Linz. Seit sieben Jahren ist er auch Lehrbeauftragter der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien.

In Linz gründete Peter Jonas 2002 das Institut für Verkehrskultur „Gute Fahrt“. Hier werden Führerschein-Nachschulungen und verkehrspsychologische Untersuchungen durchgeführt.

Mit seiner Lebensgefährtin, einer Ärztin, lebt Peter Jonas in der Linzer Altstadt. Sport, Lesen, Kino, Reisen nennt er als seine Hobbys. Und das Fotografieren.

Der Verkehrspsychologe erkundet die Bewusstseinsmechanismen, die zu riskantem Fahrverhalten führen, er will aufklären und therapieren. Die amtliche Statistik hält der Experte für „geschönt“. Ihr zufolge sind 22 Prozent der tödlichen Unfälle auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen, 20 auf Vorrangverletzungen, 16 auf Unachtsamkeit, 4,2 Prozent auf Alkohol/Drogen (die Dunkelziffer dürfte hier aber bei 8 Prozent liegen). Besonders gefährdet im Straßenverkehr: Jugendliche, Senioren, Biker.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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dalistift02 (5.019 Kommentare)
am 06.03.2014 10:30

gelernt aus der Geschichte.
Fahrerflüchtige , Alkoholiker tummeln sich zu häuft
auf den Straßen.
Ständig besoffene gehen Ungeniert in Ihre Autos und fahren
tägl. zur Arbeit und jeder schaut weg.
Es ist der freundliche Max , der immer lacht ,
weil er ständig eingelullt ist.
Die Polizei steht in Verzug.
Nicht wegschauen , sondern außer Verkehr ziehen , sollte
die Vorgehensweise solcher Leute ohne Gewissen sein.
Es kann ein jeder das leben durch solche Unform verlieren.
Auch DU ? ... zwinkern)

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platin (1.739 Kommentare)
am 06.03.2014 10:19

Nach dem Kreisverkehr B 309 - Nordspange wurde eine 50er Beschränkung eingeführt, dafür steht jetzt dort den ganzen Tag das Radarkistl, um Autofahrer abzuzocken.

Die Kriminalität steigt in Steyr signifikant an, aber die Beamteten haben keine Zeit für die Gauner, sind sie doch mit ihren Radarkistln ausgelastet.

Wann bekommt Steyr endlich einen Polizeichef, der hier ordnend eingreift oder ist dies alles auf Befehl des Mikl-Leitner-Günstlings Pilsl ?

Steyr erstickt in Spielhöllen, die Polizei schaut zu, so schauts aus.

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am 06.03.2014 09:54

Schiene und Öffis
und lückenlose Überwachung?

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kana (1.782 Kommentare)
am 06.03.2014 09:43

und die die den Crash überlebten werden ja gebraucht zum beschäftigen der Ärzte, Polizisten, Sanitäter, Feuerwehr, Justiz, Zeitungen haben auch was zu schreiben.... Und die genannten brauchen alle Fahrzeuge und Ausrüstung das belebt die Wirtschaft! Aber was gscheiteres fällt unserer Regierung halt nicht ein.
Die ersten Volltrotteln habe ich schon gehört. Die Wetterprognosen währen gut für die Totengräber!

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am 06.03.2014 09:53

Wirtschaft und den Medien ... schneller und noch schneller ...
es wäre ein leichtes, endlich diese Dinge AN DER BASIS in Griff zu bekommen, denn mehr staatliche Verlogenheit, wie bei Verkehr und den Sünden, wie: rauchen, saufen und Dreck futtern geht ja gar nicht mehr!

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woppl (4.948 Kommentare)
am 06.03.2014 09:31

wenn der sich bei einem Bausparer auskennt kann er Finanzstadtrat werden....ansonsten bitte Abflug.....soviel Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

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EdwinHemingway (887 Kommentare)
am 06.03.2014 08:47

Seit Jahren bezweifle ich die Angaben des BMfI und des teuren KfV hinsichtlich der Verkehrstoten in Österreich.

Angeblich hatten wir 2012 und 2013 ca 522 oder 523 Verkehrstote zu beklagen, also durchschnittlich 1,4 Verkehrstote täglich.

Wenn man sich aber die Mühe macht und die täglichen Presseaussendungen der LPD und die Medienberichte durchliest, dann wird man feststellen, dass in Österreich durchschnittlich tlg. ca 2 bis 3 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet werden, was ca 1.000 Verkehrstote jährlich ergibt, und nicht ca 522 oder 523.

Aber BMI und KfV wollen der Bevölkerung seit Jahren weismachen, dass es auf unseren Straßen so sicher wäre.

Ich habe den Verdacht, dass die öst. Verkehrsunfallstatistik genau so ge- oder verfälscht ist, wie alle anderen Statistiken auch !

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puschl40 (3.116 Kommentare)
am 06.03.2014 08:36

Mehr Geld brauchens darum mehr Radargeräte werden so schauts aus!!! zwinkern

Seit ehrlich, wo stehen denn die Radargeräte, dort wo zu schnell gefahren wird oder dort wo man die Autofahrer am leichtesten mit kleinen Übertretungen abzocken kann?!!! zwinkern

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ob-servierer (4.467 Kommentare)
am 06.03.2014 09:26

Wie sonst wäre diese Inkonsequenz zu erklären, dass die Verfolgung jener Verkehrssünder, die kein "A" am Taferl stehen haben, noch immer nicht so perfekt funktioniert, wie bei Inländern. Diese Tatsache wird jeder feststellen, der auf unseren Autobahnen unterwegs ist.
Anscheinend hat Frau Mikl-Leitner die falschen Dienststellen geschlossen bzw. das Personal auf die Straße gestellt.

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am 06.03.2014 08:22

Dummheit kann nicht überwacht werden, so einfach ist das!

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FranzausWels (2.700 Kommentare)
am 06.03.2014 06:55

Gefährdet ist, würd ich vorschlagen, dass man den FS erst mit 26 machen darf. Bis dahin können sie ja umwelt und gesundheitsfördernd mit dem rad fahren. Die heutige jugend ist eh zu fett und faul!

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