Wolfgang Wurm: Die schönste Art, auf Stein zu beißen

Von Alfons Krieglsteiner   30.September 2017

Rock Crusher. So heißt das orange-schwarze Monster, das in Steinbrüchen eingesetzt wird, um Fels in Schotter zu verwandeln. Ein Riesen-Steinbeißer, dem der Atterseer Industriedesigner Wolfgang Wurm (49) die Gestalt verliehen hat.

2016 hat die Linzer Firma „dsb innocrush“ mit der seriellen Produktion der neuen Gesteinsbrecher-Linie begonnen. Und Wolfgang Wurm ist jetzt „Staatspreisträger für Design“ in der Kategorie „Investitionsgüter“. Im Wiener Museumsquartier durfte er am Mittwoch die Auszeichnung des Wirtschaftsministeriums entgegennehmen. Für den „Rock Crusher“.

Lange hat er daran getüftelt, wie er dem unhandlichen Konglomerat aus Apparaturen und Hydraulikschläuchen, verpackt in ein dickes Blechgehäuse, ein ansehnliches Outfit verleihen könnte – ohne dass die Funktionalität eingeschränkt würde. Herausgekommen ist eine preisgekrönte Baumaschine der neuen Generation, die Assoziationen von „Speed und Power“ weckt.

Schön, funktional, wirtschaftlich herstellbar sollen die Design-Kunstwerke sein, die er in Attersee konzipiert: Telefone, Medizintechnik, Maschinen. Da heißt es vor allem, im Chaos der Gestaltungsmöglichkeiten die klare Linie zu finden. Das gilt auch für den Privatmann Wolfgang Wurm: Mit Gattin Doris lebt der studierte Industriedesigner in einem 400 Jahre alten Bauernhaus, das sie liebevoll saniert haben. Im Garten tummeln sich Hühner und Mangalitza-Schweine. In diesem Umfeld findet er die Langsamkeit, die er zum beruflichen Ausgleich braucht.