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Winter im April brachte Schneechaos im Süden Oberösterreichs

20. April 2017, 15:37 Uhr

“Der Schneesturm war so dicht, es war wie ein Weltuntergang!“, sagt Raffael Gittmaier, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Kirchdorf. Schon gestern Nachmittag hatte es in der Pyhrn-Priel zu schneien begonnen, mit gravierenden Folgen für Lkw- und Pkw-Lenker, die großteils schon mit Sommerreifen unterwegs waren und Ketten auch nicht mehr dabei hatten. „Allein in Rosenau am Hengstpass sind fünf Lkw hängen geblieben, zahlreiche Pkw sind im Straßengraben gelandet“, sagt Gittmaier. Mitten hinein in den April-Winter ging es auch für Elisabeth Fischer, die stellvertretende Amtsleiterin von Molln. „Ich hatte einen Termin in Linz, auf der Rückfahrt war die Landschaft bis zum Grünburg-Tunnel war die Landschaft noch überall grün“, sagt sie. „Aber nach dem Tunnel hat es auf einmal den Schnee gegen die Scheibe gepeitscht, auf der Fahrbahn hatte sich eine 15 Zentimeter hohe Schneedecke gebildet, die Heimfahrt war ein Hasardunternehmen.“ 

Doch in den Abendstunden ging‘s erst richtig los: „Um 22 Uhr hat es in Molln so stark geschneit, dass man die Hand nicht mehr vor den Augen gesehen hat“, sagt Gittmaier.   Alarmstufe eins für seine Mitarbeiter: „Bis Mitternacht sind acht Fahrzeuge auf den Landes- und Gemeindestraßen gegen Leitschienen geprallt, Wind und Schneedruck brachten Bäume zum Kippen, Straßen waren verlegt.“  In der Nacht fielen mehr als 30 Zentimeter Schnee, in höheren Lagen kam ein Meter zusammen. Molln, Spital, Grünburg, Rosenau, überall das selbe Bild. Am Pyhrnpass galt vorübergehend Kettenpflicht. “Sie wurde mittlerweile wieder aufgehoben, aber ohne Winterausrüstung kommt man dort weiterhin nicht voran„, sagt Gittmaier. Besonders gefährlich ist die Lage am Hengstpass. Dort ist die L550, die Verbindungsstraße zwischen Altenmarkt an der Enns und Windischgarsten zwischen den Prtschaften Unterlaussa und Oberlaussa  seit heute um 8 Uhr wegen akuter Lawinengefahr gesperrt. Die Sperre wird voraussichtlich bis Sonntag dauern. Oberlaussa ist derzeit nur über Windischgarsten bzw. Rosenau und Unterlaussa über Altenmarkt/Enns erreichbar.

Um Mitternacht ist Stefan Wieser von der Straßenmeisterei Windischgarsten von der Jahreshauptversammlung in der örtlichen Raika heimgefahren. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Um 2 Uhr früh wurden die Fahrzeuge reaktiviert, Salzstreuer und Schneepflüge montiert. Und los ging‘s. Bis 7 Uhr früh. Erst dann ließen die Schneefälle spürbar nach, und alle Straßen waren geräumt.

„21 Jahre bin ich jetzt dabei, aber so etwa Ende April habe ich noch nie erlebt“, sagt Willi Haidinger, Bauhofleiter in Molln. Er muss mit seinem Bautrupp ausgerechnet an einem „Hot Spot“ des Wintereinbruchs einen Straßendurchlass graben: im Bodinggraben. „Wir mussten uns mit Motorsägen erst den Weg von umgefallenen Bäumen freimachen“, sagt Haidinger. Ein Meter hoch liegt der Schnee an der Arbeitsstelle. Für die Mitarbeiter eine zusätzliche Aufgabe nach einer Nacht, die sie bereits an ihre Grenzen gebracht hat: Bis 6 Uhr früh waren die Bauhof-Mitarbeiter in Zweierschichten im Einsatz. Auch private Helfer unterstützten sie. Insgesamt 13 Fahrzeuge waren in Molln, Rosenau, Breitenau, Grünburg und am Hegnstpass unterwegs. „Aber jetzt ist das Schlimmste ausgestanden, die Straßen sind wieder frei befahrbar“, sagt Haidinger.

 

Durch den vielen Neuschnee ist auch derzeit auch die Lawinengefahr in den Bergen hoch. Der Lawinenwarndienst hat Warnstufe 4 (von 5) im Pyhrn-Priel-Gebiet und um Ennstals ausgerufen. „Allein in den vergangenen 24 Stunden sind in dieser Region bis zu 70 Zentimeter Schnee gefallen“, sagt Florian Stifter, Leiter des Lawinenwarndienster. Seit Wochenbeginn fielen 1,5 Meter Schnee. Bereits einzelne Personen können in der Region ein Schneebrett auslösen, ebenso groß ist die Gefahr von Selbstauslösung von Lawinen. „Die Warnstufe wird wohl noch bis Freitag bleiben“, vermutet Stifter. Aber die Situation bleibe weiterhin kritisch: „Es wird sicher über das Wochenende hinaus Warnstufe 3 bleiben.“ Er empfiehlt daher derzeit nur Lawinenkundigen, sich in den Bergen aufzuhalten.

 

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1  Kommentar
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felixh (4.906 Kommentare)
am 20.04.2017 17:27

Fahrverhalten den Straßenverhaeltnidden anpassen!! Das kann auch 30'km/h oder weniger sein, so daß Gesetz

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