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"Wie stellen Sie sich Integration vor, Herr Mandatar?"

Von Herbert Schorn, 28. November 2015, 00:04 Uhr
Wie stellen Sie sich Integration vor, Herr Mandatar?
Franz Obermayr (l.), Josef Weidenholzer im Europa-Gymnasium Auhof Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Die EU-Abgeordneten Josef Weidenholzer (SP) und Franz Obermayr (FP) sprachen mit Schülern über Flüchtlinge.

Der eine strich die hohen Ausgaben Österreichs für den aktuellen Flüchtlingsstrom hervor, der andere sprach von einer Bereicherung, die fremde Kulturen bringen: Mit ihren Antworten auf die Fragen der Schüler des Europa-Gymnasiums in Linz-Auhof zeigten die beiden Linzer EU-Abgeordneten Franz Obermayr (FP) und Josef Weidenholzer (SP) gestern die weltanschaulichen Bruchlinien auf. Organisiert hatten die Diskussion vor 170 Oberstufenschülern die überparteilichen "Jungen Europäischen Förderalisten".

Obermayr nannte Zahlen: Allein heuer seien 546.000 Flüchtlinge durch Österreich gereist, viele davon aus sozialen Gründen: "Eine Riesenbelastung." Die prognostizierten 80.000 Asylanträge kosteten Österreich mindestens drei Milliarden Euro für Betreuung und Integration. "Viele Menschen sind erschöpft, für 70 Prozent sind die Grenzen erreicht. Die Politik muss das berücksichtigen."

Weidenholzer ging wiederum mit der Europäischen Union hart ins Gericht: "Die EU hat versagt. Sie hat keinen geeigneten Rahmen, um das Migrationsproblem zu lösen." Ursache sei vor allem die starre Haltung einzelner Nationalstaaten. Asylanträge sollten auch außerhalb Europas gestellt werden können, die Region um Syrien sei finanziell zu unterstützen. Hier stimmte Obermayr zu, konnte sich aber einen Seitenhieb auf die Türkei nicht verkneifen, die die EU mit drei Milliarden Euro unterstützen will: "Die Türkei erpresst Europa."

Konkrete Antworten forderten weitere Fragen der Schüler ein:

"Wie stellen Sie sich eine geglückte Integration vor?", wollte ein Schüler wissen. Das sei eine zweiseitige Sache, so Obermayr: "Niemand braucht seine Religion oder Kultur aufgeben, aber man muss die Leitkultur des Gastlandes akzeptieren." Österreich habe nach der Balkankrise 90.000 Menschen aus Bosnien aufgenommen, so Weidenholzer: "Heute sind sie Teil der Gesellschaft, ohne dass es auffällt. So stelle ich mir Integration vor."

"In welchen Punkten unterscheiden sich Ihre Parteien beim Thema Flüchtlinge?", bat eine Schülerin um Abgrenzung. "Ich sehe Flüchtlinge als Chance, will konstruktive Lösungen finden. Die FPÖ sieht sie als Bedrohung, spielt mit dem Thema und will damit Wähler gewinnen", erklärte Weidenholzer. Obermayr konterte: "Wir greifen auch unangenehme Themen auf. 70 Prozent der Menschen sehen Probleme." Nachsatz: "Da sind ja vielleicht auch SPÖ-Wähler darunter."

"Ich höre von Problemen bei Integration. Gibt es auch positive Folgen?", fragte ein Mädchen. Obermayr: "Problematisch ist, wenn zu wenig verlangt wird, etwa bei der Sprache." Der Brüsseler Stadtteil Molenbeek, aus dem einige der Paris-Attentäter stammen, sei ein Negativbeispiel. Weidenholzer strich die Bereicherung durch Flüchtlinge hervor: "Man kann nur gewinnen."

 

Meinungen

"Österreich könnte noch Flüchtlinge aufnehmen, aber die Migranten müssten viel besser integriert werden, damit sie eine gute Basis haben, hier zu leben." - Michael Hötzendorfer, 18, 8f-Klasse, Linz

"Flüchtlinge sehe ich als Chance, als Bereicherung für die Gesellschaft. Aber die Aufnahme der Asylwerber muss besser koordiniert werden." - Magdalena Schustereder, 17, 8f-Klasse, Gallneukirchen

"Ich glaube, Österreich kann noch Flüchtlinge aufnehmen, wenn der Wille da ist. Wichtig ist, dass die Flüchtlinge gut auf die Gemeinden verteilt werden. Sonst könnte es Probleme geben." - David Baumgartner, 16, 6a-Klasse, Linz

"Ich sehe die Flüchtlingssituation zwiespältig. Ich kann verstehen, dass manche Angst haben, wenn sie negative Erfahrungen gemacht haben. Wichtig ist die Integration, dann können beide Seiten profitieren." - Caroline Strohmeier, 17, 8f-Klasse, Linz

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9  Kommentare
9  Kommentare
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Superheld (13.118 Kommentare)
am 28.11.2015 22:34

Ein extrem peinlicher und einseitiger Auftritt von Obermayr, der nicht einmal auf Fragen eingehen konnte und seine Partei-Floskeln abspulte.

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V.Adler (59 Kommentare)
am 28.11.2015 12:23

@moscow: Weidenholzer hat Weitblick und politische Erfahrung, sie und die meisten bildungsfernen F-ler ersetzen dies durch Engstirnigkeit und Xenophobie. Brett (oder besser: Balken) vorm Hirn...

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NedDeppat (14.142 Kommentare)
am 28.11.2015 22:43

Herr Obermayr ist Jurist und wie viele FPler sehr gebildet, besonnen und auch klug. Er hatte vor seiner Politikerkarriere eine Top Jop in einem grossen OÖ.Privatunternehmen ... also vorsichtig sein zwinkern dünnes Eis

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Tofu34 (2.493 Kommentare)
am 28.11.2015 10:19

Oiso so sang und klanglos is de bosnienintegration a net gonga...da gibts eine menge unterschiede und große probleme in der integration

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 28.11.2015 10:17

...aber die Migranten müssten viel besser integriert werden, damit sie eine gute Basis haben, hier zu leben...
Schön, sowas zu behaupten, aber da muss man auch nachdenken, wie das gehen könnte! Wie kann ich wem integrieren, der sich nicht integrieren lassen möchte??? Es gibt viele Zuwanderer, die bleiben möchten und sich daher auch um Integration bemühen. Es gibt aber auch viele, die gar nicht die Absicht haben, sich zu integrieren, sie wissen nur, dass es bei uns eine sehr gute
soziale Absicherung gibt, ohne dass man sich dafür sehr anstrengen muss. Und wenn man sich ein bisschen im weltweiten Netz umschaut, dann weiss man auch, was manche Flüchtlinge von Europa erwarten - natürlich nicht so in der österreichischen Presse, wenn es eine Zeitung wagt, auch nur andeutungsweise von Missständen zu berichten, dann gibt es einen Aufstand.

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jamei (25.489 Kommentare)
am 28.11.2015 09:43

Interessant in diesem Zusammenhang:

"Sie machen Ärger, sie prügeln"
Sie streiken, weil ihnen die Unterkunft nicht gefällt, sie machen Ärger, weil ihnen das Essen nicht gefällt, sie prügeln in Asylbewerbereinrichtungen.“ Dies sei zwar noch eine Minderheit. Aber wer nach Deutschland komme, müsse sich hier an die Regeln und die Rechtsordnung halten.

http://kurier.at/politik/ausland/de-maiziere-ueber-fluechtlinge-in-deutschland-sie-machen-aerger-sie-pruegeln/156.228.697

...aber bei uns gibt es soooo etwas zum Glück ja NICHT!...

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moscow (192 Kommentare)
am 28.11.2015 09:33

Der Rote Joe,paßt mit seinen Aussagen einfach genau ins Schema der Kasperlregierung.Was will man von so einem Anhängserl sonst erwarten.

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metschertom (8.029 Kommentare)
am 28.11.2015 08:22

Weidenholzer sagte dass die Flüchtlinge eine Bereicherung für Österreich wären - das sollte er mir mal erklären.
Ich glaube dieser alte Mann hat da was gewaltig falsch verstanden.
Die Asylanten bereichern sich an Österreich. So sieht die Sache aus!

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 28.11.2015 08:54

.....eine Bereicherung im wahrsten des Wortes für einige Einrichtungen und deren Leerstehenden Gebäuden den " Sora Bericht" noch nicht gelesen?

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