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Wie ein Locher Computer steuern kann

Von Herbert Schorn, 29. September 2015, 00:04 Uhr
Mirjam Augstein
Mirjam Augstein   Bild: (Privat)

Mirjam Augstein wurde für ihre Forschungen vom Sozialminister geehrt.

Mit unkonventionellen Methoden experimentiert Mirjam Augstein, wenn es um neue Methoden geht, wie körperlich beeinträchtigte Menschen einen Computer steuern könnten. In ihrem jüngsten Forschungsprojekt verwendet sie dazu unter anderem Locher. „Unsere Hypothese war, dass es doch möglich sein müsste, ein System mittels physischem Druck zu bedienen“, sagt die 32-Jährige. Verschiedene Stufen, etwa starker oder schwacher Druck auf den Locher, könnten etwa einen Klick oder Doppelklick auslösen. Derzeit tüfteln Augstein und ihr Team daran, wie der Locher am besten mit dem Computer verbunden wird. Eine wichtige Rolle könnten dabei Magneten spielen.

Vergangene Woche wurde die Forscherin, die am Campus Hagenberg der Fachhochschule Oberösterreich lehrt, für ihr Projekt „Interaktionsanalyse für Automatisierte Adaption“ (IAAA), das sie in Kooperation mit der Firma Lifetool durchführt, von Sozialminister Rudolf Hundstorfer ausgezeichnet. Sie erreichte den dritten Platz beim neu geschaffenen Wissenschaftspreis für Inklusion durch Naturwissenschaften und Technik.

Das Entwickeln von Software, die automatisch die für die Nutzer maßgeschneiderte Eingabemethode herausfindet, ist für die Professorin am Studiengang „Kommunikation, Wissen, Medien“ eine Herzensangelegenheit: „Ich bin weniger die klassische Programmiererin. Mich fasziniert an der Informatik vor allem die Schnittstelle zum Menschen. Mir ist es wichtig, Systeme zu entwickeln, die sich an den Menschen anpassen und nicht umgekehrt.“ Ein wesentlicher Faktor ist dabei auch, dass die Systeme leistbar und leicht zu beschaffen sind – wie eben ein Locher.

Die verheiratete Mutter zweier Kinder ist von ihrem Beruf so begeistert, dass sie jetzt, vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter, schon wieder beruflich tätig ist – allerdings teilweise von ihrem Zuhause in Hagenberg (Bezirk Freistadt) aus. „Mir würde etwas fehlen, wenn ich meinen Beruf nicht ausüben könnte“, sagt sie.

 

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5  Kommentare
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blumendraht (125 Kommentare)
am 29.09.2015 07:24

„Unsere Hypothese war, dass es doch möglich sein müsste, ein System mittels physischem Druck zu bedienen“

Ein Tipp an Frau Augstein: Man nehme einen Trackball, vergrößere die Tasten an diesem Gerät und verbinde das neu entstandene Wunderwerk per Funk mit dem Computer - fertig!

... ach da fällt mir ein, der Locher dient zum Lochen von Papier! Man könnte damit auch Lochkarten anfertigen und damit einen Lochkartenleser füttern (wie in den Anfängen des Computerzeitalters).

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( Kommentare)
am 29.09.2015 09:07

Da Sie mich persönlich ansprechen antworte ich Ihnen gerne! Zunächst besten Dank für die Anregung. Ich darf Sie allerdings beruhigen - in viele Richtungen haben wir bereits überlegt. Der Locher ist in diesem Zusammenhang auch weder der erste noch der einzige funktionierende Prototyp. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal unterstreichen dass es uns im Bereich Interaktion tatsächlich nicht um die Entwicklung eines technischen "Wunderwerks" geht sondern darum, möglichst einfache Mittel zu identifizieren die erstens für Menschen mit Beeinträchtigung gut bedienbar und zweitens für diese auch kostengünstig und ohne eine größere Hardware-Modifikation zu erfordern erwerbbar sind. Der verwendete Locher hat verglichen mit vielen anderen getesteten Geräten etliche Eigenschaften (u.a. große Druckfläche die nach Belieben mit der Hand, einzelnen Fingern oder dem Arm zu betätigen ist) die in unseren Tests mit der Zielgruppe positiv aufgefallen sind. Letztendlich geht es tatsächlich um den Menschen.

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blumendraht (125 Kommentare)
am 29.09.2015 10:12

Sehr geehrte Frau Augstein!
Danke für die näheren Erläuterungen, aus dem Artikel sind die Beweggründe für Ihre Arbeit nicht wirklich hervorgegangen.
Ich bin jedoch trotzdem von der Sinnhaftigkeit dieser Zweckentfremdung nicht überzeugt und kann die Auszeichnung für diese Idee nach wie vor nicht nachvollziehen. Deshalb habe ich auch - zugegebenermaßen - etwas überspitzt formuliert.

Ein Locher ist normalerweise nur mit größerem Kraftaufwand zu betätigen und meiner Meinung nach denkbar ungeeignet, damit unterschiedliche Aktionen am Computer auszulösen.

Mein Vorschlag mit dem schnurlosen Trackball mit großen Tasten war ernst gemeint. Eigentlich reicht schon ein schnurloser (Licht-)Taster aus dem Baumarkt. Er ist leicht zu bedienen und kostet sicherlich nur einen Bruchteil Ihrer Lösung. Denn diese braucht ja neben einem modifizierten Locher auf Seiten des Computers eine entsprechende Schnittstelle zur Erfassung der Signale.

Ich will natürlich niemandem vorschreiben, was er tun soll ...

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( Kommentare)
am 29.09.2015 11:05

Schön, dass unsere Arbeit hier grundsätzlich auf Interesse stößt! Über Anregungen freuen wir uns. Leider reicht der Platz hier nicht aus, um den Gesamtkontext des Interaktionsprototypen mit dem Locher darzustellen, was ich natürlich gerne tun würde - die Auszeichnung galt nicht dem Prototypen an sich sondern dem Gesamtprojekt IAAA das in einer 15-seitigen Einreichung bei besagtem Preis beschrieben wurde. Im Fokus stehen unsere Interaktionsanalysesoftware sowie vier verschiedene Interaktionsprototypen und die Auswirkung auf Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Falls daran Interesse besteht - diese Publikation soll in näherer Zukunft unter https://broschuerenservice.sozialministerium.at kostenlos verfügbar gemacht werden, in der Zwischenzeit gebe ich ggf. sehr gerne eines meiner Exemplare weiter, meine Kontaktdaten finden Sie u.a. auf unserer Projektwebseite http://iaaa.fh-hagenberg.at unter dem Punkt Team.

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am 29.09.2015 14:05

beim lochkarten papier -> hardware, löcher -> software ?

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