Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wegen Leberkässemmel durchgedreht: Innviertler war nicht zurechnungsfähig

Von Thomas Streif, 22. Mai 2018, 12:31 Uhr
Landesgericht Ried

BRAUNAU/RIED. Mann kommt in spezielle Betreuungseinrichtung für psychisch kranke Personen

Weil er am 5. Februar dieses Jahres auf mehrere Personen mit dem Auto zugerast und einen Passanten einen Tag vor diesem Vorfall in Braunau gewürgt hatte, musste sich gestern ein 38-jähriger Innviertler vor einem Schöffengericht in Ried verantworten.

Der Vorfall machte österreichweit Schlagzeilen. Der Innviertler, der an chronischer Schizophrenie leidet, rastete in einem Supermarkt in Braunau völlig aus. Grund: Er hatte zu wenig Geld dabei, um sich eine Leberkässemmel zu kaufen. Daraufhin schleuderte er Waren auf den Boden, lief zu seinem Auto und raste am Parkplatz auf mehrere Personen zu, die sich nur durch einen Sprung auf die Seite retten konnten. Erst durch das couragierte Eingreifen von zwei Passanten konnte der rabiate Innviertler gestoppt werden.

Auch auf die ehemalige Freundin seines Bruders war der Innviertler in einem Innenhof mit hoher Geschwindigkeit zugefahren. „Ich hatte das Gefühl, dass er mich überfahren will“, sagte die Betroffene unter Tränen vor Gericht. „Er hat damit mein ganzes Leben zerstört, ich befinde mich seither in psychologischer Behandlung, er hat mich ruiniert.“

Laut Gutachten der renommierten Psychiaterin Adelheid Kastner war der 38-Jährige während seiner Taten nicht zurechnungsfähig. „Der Betroffene ist seit mittlerweile zwölf Jahren Patient in psychiatrischen Einrichtungen. Er leidet an Schizophrenie, die Krankheit verläuft chronisch und ist nicht heilbar“, so die Primaria. Die Gefährlichkeit könne aber durch ein Maßnahmenpaket ohne eine Einlieferung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gebannt werden, so die Einschätzung Kastners, die den Innviertler als kooperativ bezeichnete.

AUT, Gerichtsverhandlung, Kettensägenmassaker
15.12.2015, LG Ried, AUT, Gerichtsverhandlung, Kettensägenmassaker, im Bild Adelheid Kastner, Pressefoto Scharinger © 2015, PhotoCredit D. Scharinger Bild: Daniel Scharinger (Daniel Scharinger)

Erstellte Gutachten: Psychiaterin Adelheid Kastner (Foto: Scharinger) 

„Mein Mandant hat von Anfang an alles zugegeben. Er hatte jedoch zu keinem Zeitpunkt vor, jemanden zu verletzen. Er war immer einsichtig und voll kooperativ. Ein Behandlungserfolg ist klar erkennbar“, sagte Verteidigerin Tanja Baminger-Dvorak.

Mann kommt in Wohneinrichtung

Richterin Claudia Lechner folgte der Empfehlung einer bedingten Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher und setzte die Probezeit auf fünf Jahre an.
Der Innviertler kommt in eine Wohneinrichtung für straffällig gewordene und psychisch kranke Menschen. Motto: Betreuen statt Wegsperren. Der 38-Jährige steht zudem unter ständiger ärztlicher Beobachtung, außerdem wurde Bewährungshilfe angeordnet. Der Richterspruch ist bereits rechtskräftig.

mehr aus Oberösterreich

Franz Schramböck: Ein außergewöhnlicher Medienmacher

B132 gesperrt: Anhänger von Geflügeltransporter in Feldkirchen umgestürzt

Tierärzte: Studienplätze sollen reserviert werden

Ohne Karfreitag kein Ostern "Wie stehe ich zum Leid der Welt?"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen