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Was Sie über das Osterei wissen müssen

Von Roman Sandgruber, 31. März 2018, 00:04 Uhr
Das Osterei
Bild: Weihbold

Ostern ist das Fest der Eier und der Hasen. Roman Sandgruber erklärt, was es mit dem Brauch auf sich hat.

Sie passen zwar nicht wirklich zum ursprünglichen Charakter des Festes und haben miteinander schon gar nichts zu tun. Weil man sich streitet, was zuerst war, die Henne oder das Ei, schreibt man es dem Hasen zu, meinte schon Eduard Mörike.

In der Bibel kommen Eier merkwürdig wenig vor. Nur vier Erwähnungen in einem Text, der auch klein gedruckt mehr als 1000 Seiten umfasst. Hühnereier sind nicht darunter, sondern Schlangeneier und Vogeleier. Das Huhn, das es in Südostasien schon lange vor Christus als Haustier gab, tauchte im Mittelmeerraum erst in der Römerzeit auf. Im Mittelalter ist es aber bereits das am häufigsten erwähnte Haustier.

Ohne näher auf die mythologische Bedeutung einzugehen, die vom Christentum zum Symbol der Auferstehung umgedeutet wurde, passten Eier, als es noch keine industrielle Landwirtschaft gab, genau in die Osterzeit. Natürlich gehaltene Hühner hören, solange sie nicht mit Kraftfutter und künstlicher Beleuchtung animiert werden, in den dunklen Wintermonaten mit dem Eierlegen auf und beginnen damit erst wieder bei zunehmender Tageslänge, um ihre Küken in der warmen Jahreszeit aufziehen zu können. Eier gehörten im Frühling daher nicht nur zu den Zins- und Abgabenpflichten der Bauern, sondern auch zu den üblichen Geschenken an Pfarrer, Mesner, Lehrer, Totengräber, Ministranten und Dienstboten, und natürlich auch an Patenkinder.

Heutzutage sind Eier in Backwaren, Saucen und sonstigem Essbaren allgegenwärtig. Eierspeisen sind einfache Speisen. In seiner Anspruchslosigkeit bei gleichzeitiger Köstlichkeit schaffte es das Ei, unverzichtbarer Bestandteil des sonntäglichen Frühstücks zu werden: weich gekocht, im Glas serviert, auf Schinken gebraten oder als Egg Benedict, Croque Madame, Omelett und Quiche. In besseren Hotels sind Eierspeisen, Spiegeleier oder mehr oder weniger hart gekochte Frühstückseier nahezu obligatorisch.

Befragt man die amtliche Statistik, so erfährt man, dass pro Kopf und Jahr in Österreich 235 Eier konsumiert werden. Rund 6,7 Millionen Hennen legen jährlich 1,8 Milliarden Eier, was 88 Prozent der heimischen Nachfrage abdeckt. Eine Henne liefert pro Jahr zirka 270 Eier. Von den gut zwei Milliarden Eiern entfallen etwa 70 Millionen auf Ostereier. Eier sind immer gleich und doch so verschieden, weiß, braun, groß, klein, spitz, stumpf, mit hellem oder etwas dunklerem Dotter. Sie sind so einfach und doch so endlos: "Ein Hund kam in die Küche, und stahl dem Koch ein Ei..." Doch die Form ist kompliziert. Die eckigen Eier sind noch nicht erfunden. Aber es würde den Transport und das Handling enorm erleichtern. Gott sei Dank lässt die Natur doch noch nicht alles mit sich machen.

 

Roman Sandgruber ist emeritierter Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz. 

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 31.03.2018 11:11

ja ja das Ei und die glücklichen Hühner grinsen

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