"Versuchen, den Schock irgendwie aufzuarbeiten"

Von Bianka Eichinger   20.März 2017

"Es ist ein furchtbares Drama, das uns alle tief erschüttert. Wir werden morgen früh mit der Trauerarbeit beginnen und versuchen, den Schock irgendwie aufzuarbeiten", sagt Rainer Posch, Direktor der HLW Bad Ischl. Lehrer und Mitschüler von Franziska W., die Freitagabend in ihrer Heimatgemeinde Altmünster tödlich verunglückt ist, seien fassungslos und entsetzt.

Die 16-jährige Schülerin war Freitagabend um 19 Uhr mit dem Postbus nach Altmünster gefahren und an der Bushaltestelle in der Großalmstraße, nur wenige Schritte von ihrem Elternhaus entfernt, ausgestiegen. Als der Bus wieder losfuhr, wollte das Mädchen laut Polizeiangaben dahinter die Straße überqueren.

Ein entgegenkommender 21-jähriger Elektriker aus Neukirchen im Bezirk Gmunden übersah die Schülerin in der Dunkelheit und hatte keine Chance, noch rechtzeitig abzubremsen. Sein Fahrzeug erfasste die 16-Jährige mit voller Wucht.

Unfalllenker hatte 0,0 Promille

Franziska wurde auf die Motorhaube und gegen die Windschutzscheibe geschleudert. Eine nachkommende Autolenkerin und eine Anrainerin verständigten sofort die Einsatzkräfte und leisteten dem schwer verletzten Mädchen Erste Hilfe.

Der Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod der 16-Jährigen feststellen. Ein Alkomat-Schnelltest beim Unfalllenker ergab laut Polizei 0,0 Promille.

Der Fahrzeuglenker erlitt bei dem Unglück einen schweren Schock. Der 21-Jährige sowie die Angehörigen der verstorbenen 16-Jährigen mussten vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut werden. "Franziska, Schülerin des zweiten Jahrgangs der HLW-Fachrichtung Sozialmanagement, verstarb am Freitag infolge eines tragischen Verkehrsunfalls. Wir betrauern den großen Verlust. Unser ganzes Mitgefühl gehört der Familie von Franziska, und wir werden sie als die in Erinnerung behalten, die sie war: als unsere vertraute Freundin, unsere hilfsbereite Mitschülerin und unsere liebe Schülerin", ist auf der Homepage der HLW Bad Ischl zu lesen. "Ein solches Unglück erschüttert nicht nur die Jugendlichen, sondern selbstverständlich auch den gesamten Lehrkörper. Um dieses Drama zu verarbeiten, werden wir uns auch professionelle Unterstützung vom schulpsychologischen Dienst des Landesschulrates Oberösterreich holen", erklärt Schuldirektor Posch.

Heimatgemeinde trauert

Tief betroffen und schockiert ist auch die Bürgermeisterin von Altmünster, Elisabeth Feichtinger (SP): "Ich habe Franziska zwar leider nicht persönlich gekannt, aber natürlich sind wir alle hier in der Gemeinde schockiert und trauern mit der Familie."

Es sei "einfach unfassbar und furchtbar, dass ein so junges Mädchen in unmittelbarer Nähe seines Elternhauses auf so tragische Weise tödlich verunglückt."