Unwetter löste zahlreiche Feuerwehreinsätze aus

Von nachrichten.at   12.Juni 2018

Die langersehnte Abkühlung war kurz und heftig. Eine starke Gewitterfront ist am Montagabend über das Salzkammergut und den Zentralraum gezogen und hat die Einsatzkräfte gefordert. 

Es war gegen 21 Uhr als beim Landesfeuerwehrkommando die ersten Alarmierungen eingingen. Was Wetterdienste am späten Nachmittag vorausgesagt hatten, war eingetreten: Von Südwesten her zog ein Gewittercluster mit eingelagertem Starkregen, hoher Blitzaktivität und Sturmböen von bis zu 90 Stundenkilometern über die Bezirke Vöcklabruck, Grieskirchen, Wels-Land und erreichte gegen 22 Uhr die Landeshauptstadt Linz. 

Großbrand und Stromausfall

In den betroffenen Gebieten mussten die Feuerwehren ausrücken, um Sturmschäden zu beseitigen, überflutete Keller und Straßen vom Wasser zu befreien und Verkehrswege freizumachen. Mehr als 40 unwetterbedingte Einsätze gab es binnen eineinhalb Stunden.

Teilweise fiel der Storm aus, im Bahnverkehr gab es kurze Verzögerungen. 

Nebengebäude eines Bauernhofes brannte vollkommen nieder

In Buchkirchen (Bezirk Wels-Land) brannte das Nebengebäude eines Bauernhofes vollkommen nieder. Ab 22 Uhr standen 20 Feuerwehren im Einsatz. „Als wir den Bauernhof erreichten, stand das Gebäude bereits in Vollbrand, das Feuer war schon von Weitem zu sehen“, schildert Patrick Kastl, stv. Kommandant der Feuerwehr Wallern, die Lage. Die Gefahr, dass sich der Brand auch auf das Wohnhaus und einen angrenzenden Stall ausbreitet, war groß: „Das konnten wir aber verhindern“, sagt Kastl.

Besonders herausfordernd war die exponierte Lage des Gehöfts: „Deshalb war die Wasserversorgung schwierig“, sagt Kastl. „Wir haben die Wasserversorgung mit Großtanklöschfahrzeugen sicher gestellt.“

Dank des raschen Eingreifens konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden, der Einsatz dauerte bis 5.30 Uhr. Die Ursache des Brandes ist laut Polizei Blitzschlag durch das Unwetter. Verletzt wurde niemand.

Schwerer Verkehrsunfall in Buchkirchen

Kurz vor dem Brandalarm wurde die Feuerwehr Burchkirchen zu einem Verkehrsunfall gerufen. Vermutlich im Unwetter war der 78-jährige Lenker gegen 21.40 Uhr in einer Siedlung in der Ortschaft Hartberg von der Fahrbahn eines Weges abgekommen und gegen eine Gartenmauer geprallt. Anrainer leisteten bis zum Eintreffen des Roten Kreuzes Erste Hilfe. Der Mann zog sich Rippenbrüche zu.

Mehrere Blitzeinschläge

Auch in Vorderweißenbach und in Fraham kam es während der Unwetternacht zu Blitzeinschlägen.

In Vorderweißenbach (Bezirk Urfahr-Umgebung) im Ortsteil Brunnwald schlug gegen 22.30 Uhr ein Blitz in einen Holzstoß ein, er begann zu glosen und dann zu brennen. Ein Nachbar bemerkte den Brand und verständigte die Feuerwehr, die das Feuer rasch löschen konnte. "Dadurch wurde ein Übergreifen des Feuers auf die nebenan stehende Hütte und den angrenzenden Wald verhindert", sagte Einsatzleiter Karl Mascher von der Feuerwehr Vorderweißenbach. Insgesamt standen vier umliegende Feuerwehren im Einsatz.

Eine Viertelstunde zuvor hatte ein Blitz in ein Haus in Fraham (Bezirk Eferding) eingeschlagen, dadurch verschmorten die elektrischen Zuleitungen. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen, Personen wurden in beiden Fällen nicht verletzt.

Video: Das Gewitter über Grieskirchen

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Am Dienstag beruhigt sich das Wetter vorerst wieder. Es scheint bis über Mittag immer wieder die Sonne, Regenschauer gibt es nur vereinzelt. Am Nachmittag werden die Wolken rasch dichter und ab dem späteren Nachmittag treten verbreitet Regenschauer und Gewitter auf. Am Morgen ist es mit 16 bis 20 Grad angenehm, die Höchstwerte liegen bei 24 bis 29 Grad. Teilweise weht lebhafter Westwind.

Am Mittwoch kommt dann wirklich Abkühlung: Der Tag verläuft trüb und nass. Es regnet teils kräftig und länger anhaltend und das im ganzen Land. Am Morgen gibt es 12 bis 17 Grad, die Höchstwerte erreichen nur mehr 16 bis 20 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig stark aus Nord bis West. Zum Wochenende hin ist dann Besserung in Sicht. 

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Unwetter auch im obersteirischen Ennstal

Ein Unwetter mir orkanartigen Sturmböen hat am Montagabend auch im obersteirischen Ennstal für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Sieben Mal mussten die Feuerwehren in Weißenbach bei Haus, Irdninng, Wörschach, Weißenbach bei Liezen, Liezen, Mitterberg und Stainach ausrücken, um zwei Dutzend umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen, berichtete die Bezirksfeuerwehr Liezen.

In Gröbming wurde durch den starken Wind ein Lkw-Anhänger von einem Parkplatz auf die Nordumfahrung "geblasen", hieß es von der Feuerwehr weiter. Das tonnenschwere Fahrzeug krachte in einen Zaun, die Straße musste vorübergehend gesperrt werden, während die Feuerwehrleute den Bieranhänger bargen. Dazu mussten Zaunelemente mittels Trennschleifer entfernt werden. Insgesamt seien acht Feuerwehren mit etwa 100 Mann im Unwettereinsatz gestanden.

 

Blitz löste am Schafberg kleinen Waldbrand aus

Ein Blitz hat am Montagabend im Bereich des Schafberges in St. Gilgen am Wolfgangsee einen kleinen Waldbrand ausgelöst. Da sich das Areal in recht unwegsamem Gebiet befindet, gestalteten sich die Löscharbeiten für die Feuerwehr aber schwierig. Gegen Mitternacht hatten sie das Feuer schließlich unter Kontrolle, informierte die Polizei am Dienstag.

Der Blitz hatte am Abend in der Nähe der Dorneralm in einen Baum eingeschlagen und dadurch den trockenen Wald in Brand gesetzt. Kurz vor 18.00 Uhr bemerkte ein Wanderer das Feuer und alarmierte die Feuerwehr. Diese musste im alpinen Gelände eine 600 Meter lange Schlauchleitung legen, um die Flammen bekämpfen zu können. Der entstandene Schaden ist gering.