Unwetter forderten im Innviertel ein Todesopfer
OBERÖSTERREICH. Heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel haben am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag wieder großen Schaden in Teilen Oberösterreichs angerichtet. Im Innviertel ist ein Todesopfer zu beklagen.
Wie am Sonntagvormittag bekannt wurde, hat das Unwetter in der Ortschaft Oberhaibach in der Gemeinde Freinberg (Bezirk Schärding) ein Todesopfer gefordert. Ein 45-jähriger Mann aus Passau ist im hochwasserführenden Haibach ertrunken, bestätigte die Polizei gegenüber nachrichten.at. Der Mann hatte gegen Mitternacht sein Auto in Sicherheit bringen wollen und wurde dabei von den Wassermassen erfasst. Laut Augenzeugen ist der Pegel des Haibachs innerhalb von Minuten um etwa zwei bis drei Meter gestiegen.
2000 Helfer im Einsatz
Gegen 19:30 Uhr gingen die ersten Alarmierungen bei der Landeswarnzentrale der Feuerwehr in Oberösterreich ein. Insgesamt standen in der Nacht mehr als 160 Feuerwehren mit mehr als 2000 Helfern im Einsatz. Sie wurden zu rund 600 Schadensfällen alarmiert, hinzu kamen etliche Einsätze, die erst vor Ort gemeldet wurden.
Durch den starken Regen wurden zahlreiche Gebäude überflutet, kleine Bäche traten über die Ufer. Auch in Unterführungen stand das Wasser, Menschen mussten aus ihren Autos befreit werden. Viele Straßen mussten wegen Vermurungen und umgestürzter Bäume gesperrt werden. Lokal kam es auch zu Stromausfällen. Die Einsatzkräfte standen die ganze Nacht über im Dauereinsatz. Am Sonntag wurden die Aufräumarbeiten fortgesetzt.
Schwere Schäden im Innviertel
Große Schäden hat das Unwetter im Bezirk Schärding angerichtet. Betroffen waren unter anderem Freinberg, St. Florian am Inn, Taufkirchen an der Pram, Münzkirchen und Rainbach im Innkreis. Insgesamt standen 29 Feuerwehren mit 350 Einsatzkräften bei rund 100 Schadensfällen im Einsatz, so das Bezirksfeuerwehrkommando. An der Messstation in Schärding verzeichnete der Wetterdienst UBIMET Regenmengen von 57,7 Liter pro Quadratmeter.
Im Ortschaftbereich Haibach wurden ganze Straßen von der Flut weggerissen. Umgekippte Stromleitungen und Autos in Bächen mussten von den Einsatzkräften gesichert werden. Zudem musste man eingeschlossene Personen aus ihren Autos befreien. Die Brücke über den Grenzübergang in Passau-Haibach ist teilweise eingebrochen. Die Eisenbirnerstraße L 515 ist zwischen Straßenkilometer 21,836 bis 26,016 nicht befahrbar und wurde total gesperrt. Autofahrer sollen laut Polizei von der L 515 im Ortschaftsbereich Kubing über die L 1152 (Schardenbergerstraße) und die L 1155 (Haugsteinstraße) ausweichen.
Zudem beschäftigte ein Gasaustritt in Folge des Unwetters die Feuerwehren im Innviertel: Ein Gasbehälter wurde durch die Regenmassen aus seiner Verankerung gerissen. Stundenlang strömte Gas aus, die Umgebung musste weiträumig abgesperrt werden. Auch Firmenareale waren von den Schäden betroffen.
Wieder "Land unter" in Laakirchen
Betroffen war im Salzkammergut vor allem der Bezirk Gmunden. Zu besonders vielen Einsätzen kam es in der Gemeinde Laakirchen, die schon bei den Unwettern Anfang des Monats schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war.
"Was haben wir nur angestellt, dass es uns schon wieder so erwischt hat?" - so reagierte Laakirchens Pflichtbereichs-Kommandant Jürgen Sturm bei einer ersten Besichtigung der Einsatz-Hotspots in der Papierstadt. Vor drei Wochen setzte ein heftiges Unwetter ganz Ortsteile unter Wasser - und genau die gleichen Bereiche waren am Samstag wieder betroffen. "Land unter" hieß es im Gmöser Straße im Stadtzentrum und im Ortsteil Lindach.
Neben den sechs Laakirchner Feuerwehren musste die Einsatzleitung zwölf weitere Feuerwehren aus dem nördlichen Bezirk und dem angrenzenden Bezirk Vöcklabruck anfordern. Auf der Fahrt zu einem Einsatz erwischte es auch ein Feuerwehr-Fahrzeug: Der Wasserdruck auf der Straße war so stark, dass ein Lösch-Lastfahrzeug in ein angrenzendes Feld abgetragen wurde und dort stecken blieb.
Mehrere Einsätze wurden auch aus den Gemeinden Vorchdorf, Kirchham und Gschwandt, wo es stark gehagelt hat (siehe Bild), gemeldet. Im Bezirk Vöcklabruck standen die örtlichen Feuerwehren in Sankt Georgen und Straß im Attergau im Einsatz.
Viele Einsätze im Zentralraum
Auch im Bezirk Wels-Land, konkret in Bad Wimsbach-Neydharting und Steinerkirchen an der Traun wurden die Feuerwehren zu Hilfe gerufen.
Zahlreiche Notrufe kamen zu späterer Stunde aus dem Bezirk Linz-Land und der Stadt Linz. Im Linzer Umland gab es die meisten Einsätze in den Gemeinden Neuhofen an der Krems, Kematen an der Krems, Asten und Enns. In Neuhofen musste die B 139 (Kremstal Bundesstraße) im Zeitraum von 22:30 Uhr bis Mitternacht aufgrund der extremen Wassermassen und mehreren Vermurungen total gesperrt werden. Nach Beendigung der Reinigungsarbeiten wurde die B 139 gegen 3 Uhr für den gesamten Verkehr wieder freigegeben.
Ortszentrum von Schwertberg überschwemmt
Gegen 23 Uhr entlud sich ein Gewitter im Bezirk Perg. Betroffen waren vorrangig die Gemeinden Schwertberg, Mauthausen, Langenstein und Ried in der Riedmark. Das Ortszentrum von Schwertberg wurde innerhalb weniger Minuten zur Gänze überschwemmt. Straßen waren nicht mehr passierbar und in viele Häuser drangen die Wassermassen ein. Das Unwetter hinterließ zum Teil meterhohe Schlamm- und Schottermaßen. Zahlreiche Straßensperren mussten errichtet werden, die Hauptverkehrsrouten sind aber frei passierbar, so die Polizei am Sonntagvormittag. Im Bezirk Freistadt rückten die Wehren unter anderem in Tragwein und Pregarten aus.
Eine Karte zeigt die betroffenen Gebiete - Unwettereinsätze haben die Farbe Grün.
Vorerst keine wesentliche Änderung
Auch die neue Woche bringt keine nennenswerte Wetterumstellung, heißt es vom Wetterdienst UBIMET. Der Alpenraum verbleibt in der feuchten, gewitteranfälligen Luft, sodass mit ähnlichen Unwettern auch in den nächsten Tagen gerechnet werden muss. Der Schwerpunkt der Gewitter liegt dabei jeweils in den Nachmittags- und Abendstunden. Zu Bergtouren sollte man momentan jedenfalls sehr zeitig aufbrechen. Die Tageshöchstwerte liegen meist zwischen 21 und 30 Grad.
1,7 Millionen Euro Schaden durch Hagel
Nach den schweren Hagelunwettern rechnet man in Bezirken Gmunden, Linz-Land und Wels-Land mit rund 1,7 Millionen Euro Gesamtschaden für die Landwirtschaft. Viele Ackerkulturen, Obstkulturen und das Grünland wurden in Mitleidenschaft gezogen. Betroffen war eine Fläche von rund 8.000 Hektar, berichtete die Österreichische Hagelversicherung in einer Presseaussendung.
Mit der Schadenerhebung durch die Sachverständigen wurde noch am Sonntag begonnen. Kulturen wie Getreide, Mais, Ackerbohne, Kürbis oder Obst wurden zum Teil sehr schwer beschädigt. Betroffene Landwirte können ihre Schäden online unter www.hagel.at melden, hieß es.
Was ist los in Öß vor 10 Jahren gab es in Ö/OÖ 1 grosse Nat.Katatstrophe. Jetzt wird mindestens 1x /Woche eine gewaltige Katastrophe berichtet.Gestern sogar ein Toter ! RIP.
Die Böden werden versiegelt, gewaltige Murenabgänge, wo weit und breit kein Ffluss ist, zB in Bergham in Leondig.es gibt einen Wolkenbruch und 50 Auto werden weggerissen. Keller und Garagen stehen metertief unter Wasser.Warum gibt es keine Hilfe davor, erst danach durch die tolle Feuer/Wasserwehr. Denkt da niemaqnd nach ? was ist mit dem Hainbucher, der schaut desinteressiert zu.
Die armen Opfer !!!!!!!
Wetterkarten mit Landes- und Staatsgrenzen finde ich herzallerliebst
So ticken die mit den Zuständigkeitsbereichen, die Stürme dagegen pfeifen auf deren Besitztümer.
Mehreren Stunden lang könnte man von Linz aus zusehen wie es Richtung Innviertel blitzt und donnert,und dann hat sich das Wetter , abgeschwächt , nach Linz geschleppt .
In einem Bericht aus USA wo es um Wasser Versorgung ging , wurde nach derzeitigen Stand ,berichtet dass die Wetterentwicklung immer schwieriger wird , die Tagen wärmer, und die Wetterkatastrophen immer öfters.
Kalifornien , eigentlich ein reicher US Staat , hat schon Schwierigkeiten sich mit Wasser zu versorgen da sich der Wasserspiegel immer mehr senkt .
Wasser wird weltweit knapp, das ist seit Jahren bekannt. Wenn in labiler Versorgung noch ein Unwetter hineinbaut, wirds unlustig.
Langsam wird auch meine Vermutung bestätigt, dass die Zeiten rauher werden.
Wasser wird weltweit knapp
Ja,deshalb mehr Milch und Bier trinken,höchstens 1x im Monat duschen,1x im Jahr Autowaschen,das Geschirr öfter verwenden und net jedsmal abwaschn. Man sieht,es gibt verschiedene Möglichkeiten Wasser zu sparn...
Schmarrn.
Wir ersaufen und andere Regionen verdörren.
Schau nach Afrika oder Brasilien. Sogar der Wasserpegel des Amazonas hat sich abgesenkt.
Du verstehst den zweideutigen Sinn meines Posts an Ruflinger nicht?
herst, lustig formuliert ist es ja. Aber man sollte den Ernst der Lage nicht verkennen.
Für den Ernst und für die Buchhaltung der Istzustände werden die Gstudierten bezahlt.
Und wenn die Bilanz nicht fristgerecht fertig ist, dann bekommen sie noch ein paar Forschungsmillionen und Assistentinnen.
Hineinhauen (statt -bauen)
Den Kaliforniern schadet es nicht, mit begrenzten Reserven konfrontiert zu sein.
Im Kontinent-Inneren gut zu sehen, wenn die Vorräte aus Klimagründen ganze Stämme zum abwandern zwingt.
Die Sahara war ja auch einmal ein grünes Gebiet ...
Fraglich, wie viele Jahrhunderte sich Las Vegas noch halten wird, wenn die zweibeinige Pest mehr saufft u. frisst, als das Lokalklima herhalten kann ...
Aus Eferding ist heute Nacht auch ein FKAT-Zug in die Unwettergebiete ausgedrückt. Kommt recht selten vor sowas.
Samstag Nacht interessiert es offenbar niemand was ein bisschen außerhalb von Linz los ist.
Danke den vielen freiwilligen Helfern!
Katastrophen müßten nicht übermäßig mit postings garniert sein. Soweit ist eine Ablenkung ein Glücksfall.
Kommt es darauf an, zu helfen, sind sicher viele da.
Naja, ich wäre nur mehr eine Plage, ein Hindernis.
Solang die Stürme keinen Schaden verursachen, bin ich froh über das Wasser im Brunnen-Einzugsbereich.
die Alarmierungen kommen im Minutentakt ...
http://intranet.ooelfv.at/
Das LK meldet 600 Alarmierungen; über vier Stunden aufgeteilt ergibt es 150 pro Stunde - ungeheuerlich.
Das "Ungeheuerliche" liegt leider darin, dass diese schrecklichen Unwetter sich in Hinkunft als das Übliche und Gewohnte etablieren werden. Und eines Tages wird das missratene Menschengeschlecht in diesem von ihm selbst verursachten Wetter-Inferno untergehen. Anschließend wird "unser" Planet noch einige Milliarden Jahre lang weiterexistieren und sich in majestätischer Ruhe um seine eigene Achse weiterdrehen (können).
Das missratene Menschengeschlecht hat leider zu wenig und zu lasche Verordnungen gegen das schlechte Wetter. Sonst käme sowas eh nicht vor.
Und leider ist die Gültigkeit der Verordnungen nicht grenzüberschreitend, dorthin, von wo das Wetter herkommt.