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Unternehmer bangen um ihre Asylwerber-Lehrlinge

18. November 2017, 00:04 Uhr
Unternehmer bangen um ihre Asylwerber-Lehrlinge
In der Gastronomie und manchen Industriezweigen wird händeringend nach Lehrlingen gesucht. Bild: SHV Rohrbach

LINZ. 276 junge Asylwerber sind in Oberösterreich als Lehrlinge tätig.

Die Abschiebung von Shamid R. hat viele Oberösterreicher bewegt. Der junge Mann aus Pakistan absolvierte in der Stadlkirchner Hofstub’n in Dietach eine Lehre. Am 5. November endete diese Ausbildung abrupt. Zwei Polizisten nahmen R. in der Küche fest. 58 Stunden später wurde er vom Flughafen Schwechat aus außer Landes gebracht.

Wirtin Hermine Hanke ist bis heute fassungslos: "Es lag außerhalb meiner Vorstellungskraft, dass ein engagierter junger Mann, der gut Deutsch spricht, einen Lehrvertrag und einen Platz in einem Wohnheim aufweisen kann, abgeschoben wird", sagt sie. "Die Küchenmannschaft musste mit Tränen in den Augen für ein volles Haus weiterkochen", schildert Hanke. Die Festnahme vor aller Augen sei ein "völlig unwürdiges Vorgehen" der Polizei gewesen, sagt auch Integrationslandesrat Rudi Anaschober (Grüne).

Schwierige Lehrlingssuche

Rund 1000 Lehrstellen in Mangelberufen sind derzeit in Oberösterreich nicht besetzt. Günther Reindl von Reindl Industriekleidung weiß, wie schwierig es ist, Lehrlinge zu finden. Weil sich auch nach langer Suche keine Lehrlinge aus Oberösterreich fanden, haben zwei junge Männer aus Afghanistan in seinem Betrieb eine Ausbildung beginnen dürfen: "Ich bin stolz, ein Integrationsbetrieb zu sein. Ich würde die beiden nach der Lehre gerne weiterhin beschäftigen", betont Reindl. Dass Asylwerber während einer laufenden Ausbildung abgeschoben werden können, ist für den Unternehmer "völlig unverständlich".

Ähnlich sieht das auch Theresia Erbler von der Bäckerei Zöhrmühle in Bad Hall. "Sehr, sehr schwierig" sei es in den vergangenen Jahren geworden, passende Lehrlinge zu finden, berichtet sie. Vor allem die Arbeitszeiten würden junge Österreicher abschrecken, sich in einer "traditionellen Handwerksbäckerei" ausbilden zu lassen, vermutet sie. Umso glücklicher ist sie nun, mit Mehdi Kazemi einen "verlässlichen, pünktlichen, fleißigen und obendrein geschickten Lehrling" gefunden zu haben. Ob Kazemi seine Ausbildung beenden darf, ist ungewiss. Sein Antrag auf Asyl wurde in 1. Instanz abgelehnt. Gemeinsam mit Landesrat Anschober fordern die betroffenen Unternehmer eine Reform des Asylrechts. "Abschiebungen sollten während einer laufenden Ausbildung ausgesetzt und die Integrationsbemühungen des Bewerbers sollten im Asyl-Verfahren stärker berücksichtigt werden", fasst Anschober zusammen.

FPÖ kritisiert den Vorschlag

Kritik kommt von der FPÖ: "Immer wieder wird versucht, Integration mit Asyl zu vermischen. Selbst bei sogenannten Vorzeige-Asylwerbern kann sich herausstellen, dass sie in Wahrheit nie verfolgt wurden. Nur weil sich jemand in Österreich um eine Ausbildung bemüht, ist das kein Asylgrund", sagt FP-Klubobmann Herwig Mahr. Anschober widerspricht: "Es geht nicht darum, das Asylrecht auszuhöhlen, sondern Ermessensspielräume bei der Entscheidung zu überdenken." (hip)

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18  Kommentare
18  Kommentare
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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:35

Es ist immer das gleiche Spiel. Da ziehen Leute wie Anschober durch das Land und rühren kräftigst die Werbetrommel man möge doch den Migranten allen eine Arbeitsstelle oder Lehrstelle verschaffen, egal was es kostet und egal, ob es überhaupt eine Aussicht auf Asyl gibt.
Um später wenn sich auch amtlich herausstellt, dass nie ein Anspruch auf Asyl bestand sich breit hinstellt und tönt, jetzt hätte man doch gerade jemanden, wenn auch illegal auf dem Arbeitsmarkt" integriert" und man solle jetzt nicht so sein.
Da werden sogar Trupps organisiert, die sich dann Entscheidungen ersitzen und unsere Gesetze ad absurdum führen. Das wurde unzählige Male schon praktiziert. Da wurde medienwirksam schon die eine oder andere "Sau durch das Dorf getrieben".

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driss (930 Kommentare)
am 01.12.2017 00:01

Rechte Fanatiker müssen Identitätspolitik mühsam verlernen.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 18.11.2017 10:05

Weshalb werden KEINE Lehrverträge mit Asylberechtigten abgeschlossen?

ca. 30.000 ARBEITSLOSE Asylberechtigte und da finden sich KEINE
Lehrlinge?!? - schon sehr EIGENARTIG......

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driss (930 Kommentare)
am 01.12.2017 00:05

Für eine Lehre:

Die asylwerbende Person ist seit mindestens drei
Monaten zum Asylverfahren zugelassen und hat das
25. Lebensjahr noch nicht vollendet.

Siehe:

http://www.ams.at/_docs/001_sfu_asylberechtigte.pdf

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HJO (1.194 Kommentare)
am 18.11.2017 07:03

Ich möchte noch was ergänzen: Kanada, Neuseeland, Australien suchen sich aus den Einwanderungswilligen die "Rosinen" heraus. Österreich nimmt nicht einmal die Rosinen. Größenwahn?
Die Wirtschaft wird den Druck erhöhen.

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oblio (24.764 Kommentare)
am 18.11.2017 08:28

Die guten Rosinen werden abgeschoben,
die schlechten dürfen bleiben!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:58

Rosinen dürfen einwandern?
Wie heißt das Zeug, was sie nehmen?

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lester (11.395 Kommentare)
am 18.11.2017 05:39

Die Unternehmer brauchen keine Sorgen haben, es gibt genug arbeitslose FPÖ Wähler die sich um die Arbeitsplätze streiten werden. Natürlich nur beim Drücken von der Arbeit.

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 18.11.2017 06:05

Und wer möchte schon DIESE Arbeitslosen!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:57

Sagt der pragmatisierte Mindestsicherungsbezieher.

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HJO (1.194 Kommentare)
am 18.11.2017 03:30

Warum ist es nicht möglich, aus einem gut deutsch sprechenden, lernwilligen Asylwerber, einen sogenannten Gastarbeiter zu machen? Mit befristeten Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen natürlich, und jeweils für ein Jahr verlängerbar. Gerade bei Mangelberufe sind uns andere Staaten weit voraus, siehe Kanada.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:47

Diese Luege und dieser Schmaeh ist nicht mehr glaubwürdig. Das hat man bei den Gastarbeitern aus der Türkei und dem Balkan auch behauptet und hat ihnen danach die österreichische Staatsbürgerschaft geschenkt.
Diese Tricks sind hinterhältig und verlogen.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:54

Da wurde ja nicht einmal darauf geschaut, ob in der Familie Deutsch gesprochen wird. Doppelstaatsbürgerschaft drauf und feste wegschauen.
Das jetzt bei ein paar Fällen von Doppelstaatsbürgerschaften die österreichische eingezogen wurde, ist eine reine Symbolpolitik und zeigt, dass man nicht gewillt ist bei Hunderttausenden eine Prüfung vorzunehmen. Das zeugt von Ingnoranz und totaler Verlotterung Immunsystem Staat.

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driss (930 Kommentare)
am 01.12.2017 00:09

Pseudointellektueller Staatsekel, aber der Staat sind wir alle.

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vinzenz2015 (46.149 Kommentare)
am 18.11.2017 02:16

Textbaustein aus einem negativen Asylbescheid:

"Es ist die grundsätzliche Intention des Gesetzgebers, Aufenthaltsverfestigung von Personen,
die sich bloß aufgrund der Asylantragstellung im Bundesgebiet aufhalten, zu verhindern (VwGH 26.6.2007, 2007/01/0479).

Ihnen musste daher bei der Antragstellung klar sein,
dass der Aufenthalt in Österreich im Falle der Abweisung des Antrages auf internationalen Schutz nur ein vorübergehender ist.

Würde sich ein Fremder nunmehr generell in einer solchen Situation erfolgreich auf sein Privat- und Familienleben berufen können,
so würde dies dem Ziel eines geordneten Fremdenwesens und dem geordneten Zuzug von Fremden zuwiderlaufen."

Eine Lehre während des lfd. Asylverfahrens zu beginnen
ist also "Aufenthaltverfestigeun"!!??

Integriern sich Asylwerber durch eine Ausbildung - ist es nicht recht!
Integrieren Sie sich nicht - und sitzen Tatenlos herum - ist es auch nicht recht!

Wer es fassen kann, der fasse es!

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oblio (24.764 Kommentare)
am 18.11.2017 08:30

Das kannst den Blauen unter die Nase reiben!
DIE goutieren es!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 30.11.2017 23:49

Sagen die hartgesottensten Integrationsprojektanten.

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driss (930 Kommentare)
am 01.12.2017 00:14

Gegen das Erfinden von schäbigen Wörtern muss protestiert werden.

Aufenthaltsverfestigung - da läuft es einem kalt über den Rücken.

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