Traumwetter zum Wahl-Wochenende

Von Alfons Krieglsteiner   13.Oktober 2017

Am Wahlsonntag liegt der Kern direkt über Österreich. Der Kern eines stabilen Hochdruckgebietes. "Das Hoch bringt uns einen verspäteten Gruß vom Sommer", sagt ZAMG-Meteorologin Yasmin Markl. Da kann man den Gang zu den Wahlurnen hemdsärmelig und mit Sonnenbrille antreten. Schnell sein Kreuzerl auf dem Stimmzettel gemacht, und dann kurz entschlossen ab ins Grüne. Oder ins Blaue hinein. Und alle Couleurs verklären sich zum Goldenen Herbst.

Lang haben wir darauf warten müssen – nach dem kühlsten und verregnetsten September der vergangenen zehn Jahre. Gerade rechtzeitig zur Wahl stellt sich der goldene Herbst ein und macht alles möglich, was wir um diese Jahreszeit so gerne tun: Spazierengehen, Wandern, Radfahren, Pilzesammeln, Kastanienklauben oder einfach nur im Garten die letzte Blütenpracht des Jahres genießen. Heute braucht die Sonne zwar noch Zeit, bis sie sich gegen die Restwolken durchsetzen kann. Spätestens zu Mittag sollte sie es aber geschafft haben. Die Temperaturen steigen auf 19 Grad, dem Westwind geht die Kraft aus.

Video: Wettervorhersage für heute, Freitag, 13. Oktober:

Nach einem wanderbaren Samstag können wir am Sonntag schon in der Früh bei Sonne pur zum Wahllokal schlendern. Der Morgen ist noch kühl, da empfiehlt sich die Jacke. Im Lauf des Wahltages genügt dann bei Höchstwerten bis 24 Grad die Sommerkleidung. Im Südwesten unseres Bundeslandes darf’s sogar ein Grad mehr sein, sagt Markl. 25 Grad, da sprechen die Meteorologen schon von einem richtigen "Sommertag".

Erst wählen, dann wandern

Ruhiges Spätsommerwetter: Ist es die Ruhe vor dem Sturm in der Zeit nach der Wahl? Keineswegs: "Die Zufuhr subtropischer Warmluft hält noch länger an", sagt Markl.

Erst wählen, dann wandern, lautet also am Sonntag die Devise. In den Bergen kann man die ausgezeichnete Fernsicht genießen, die Frostgrenze liegt höher als der Großglockner. Ein lohnendes Ziel ist am Sonntag auch der Wolfgangsee: In St. Wolfgang startet um 10.30 Uhr der 46. Wolfgangseelauf, die OÖN sind Medienpartner. Um 14 Uhr werden die Sieger geehrt. Da müssen die Wahlsieger noch länger warten.

Das Wetter und die Wahl

Schönes Wetter – trübe Aussichten für die Wahlbeteiligung? Laut Studien nimmt sie in Deutschland mit jedem zusätzlichen Grad um 100.000 Wähler ab - umgerechnet auf Österreich wären es mehr als 10.000. Weil der Bürger dann lieber seine Freizeit genießt als der Wahlpflicht nachzukommen – gerade im Herbst, wenn sich traumhafte Wetterphasen ohnehin rar machen. Josef Gruber, Leiter der Landeswahlbehörde, will den Wettereffekt aber nicht überbewerten: "Die Briefwahl macht’s möglich, dass man bei der Stimmabgabe wetterunabhängig ist". Und die liegt im Trend: Mehr als 150.000 Wahlkarten wurden diesmal in Oberösterreich beantragt. Damit wird sogar die Rekordzahl an Briefwählern bei der Bundespräsidenten-Stichwahl übertroffen.