Tourengeher bei Lawinenabgang verschüttet

Der Mann wollte um 12:20 Uhr in einer Seehöhe von 1700 Metern einen 30 Grad steilen Hang queren, um an eine windgeschützte Stelle zu gelangen. Plötzlich löste er ein rund acht Meter breites Schneebrett aus.

Der sehr gut ausgerüstete Tourengeher löste seinen Airbag aus. Durch das kleine Schneebrett wurde etwa 150 Meter oberhalb ein zweites, größeres Schneebrett ausgelöst. Dieses überspülte das erste Schneebrett und damit auch den 26-Jährigen, der durch einen lichten Wald gespült und 50 Zentimeter verschüttet wurde.

Sein 63-jähriger Tourenbegleiter aus Ernsthofen beobachtete den Lawinenabgang und begann sofort mit der Suche. Er sah einen Teil des Airbags aus dem Schnee ragen und begann, den Linzer auszugraben.

Eine fünfköpfige Schitourengruppe, die in der Nähe Rast machte und die Hilferufe hörte, eilte zum Unfallort. Gemeinsam konnten sie den Kopf des 26-Jährigen nach rund zehn Minuten ausgraben. Der Mann war bei Bewusstsein und ansprechbar. Nachdem er vollständig ausgegraben war, versorgten ihn die Retter. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber C10 zum Landeskrankenhaus Kirchdorf an der Krems geflogen, wo er ambulant behandelt wurde.

Der 26-Jährige erlitt eine Zerrung des linken Sprunggelenkes und eine leichte Unterkühlung.

Am Unfalltag herrschte Lawinenwarnstufe 2 - mäßig (oberhalb der Baumgrenze) und Lawinenwarnstufe 1 - gering (unterhalb der Baumgrenze). Der Unfallort befand sich genau an der Baumgrenze. Es blies starker Südwind. Zwei Alpinpolizisten untersuchten die Schneedecke. Als Grund für den Abgang des trockenen Triebschneebrettes wurde eingeschneiter Oberflächenreif ausgemacht.