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"Tiny" – der sanfte Riese mit den traurigen Augen und den tauben Ohren

Von Ulrike Griessl, 02. April 2015, 00:04 Uhr
"Tiny" – der sanfte Riese mit den traurigen Augen und den tauben Ohren
Eva Stohl mit der dreijährigen Dogge »Tiny« (rechts) und dem eineinhalbjährigen Hovawart-Goldi-Mix »Balou« Bild: Griessl

Zwei Jahre lebte behinderte Dogge im Tierheim – nun hat sie ein Zuhause gefunden

Wo immer die weiße Dogge mit dem Namen "Tiny" auftaucht, zieht sie sämtliche Blicke auf sich. "Was für ein tolles Tier, so groß, kräftig und elegant – und dann auch noch weiß", schwärmen ihre Bewunderer. Doch die imposante Erscheinung des dreijährigen Rüden trügt. Denn er muss mit Handicaps leben, die er verantwortungslosen Züchtern zu verdanken hat. "Tiny ist taub, seine Augen sind fehlgebildet und chronisch entzündet und seine Lefzen sind übermäßig ausgebildet, sodass ihm ständig Speichel aus dem Maul läuft", schildert seine Besitzerin Eva Stohl.

Seine Behinderungen sind Folgeerscheinungen der Zucht von weißen und gefleckten Doggen, die eigentlich längst verboten ist. "Aber leider gibt es immer wieder Menschen, die aus Geldgier wider besseren Wissens Tiere mit Behinderungen züchten", sagt Stohl.

Trotz der Handicaps von Tiny hat sich die 49-jährige Linzerin in den sanften Riesen verliebt. "Ich habe ihn im Tierheim gesehen und konnte ihn einfach nicht mehr vergessen", gesteht Stohl. Nachdem sie ihn zweimal zur Probe mit nach Hause genommen hatte, um zu sehen, wie sich die Dogge mit ihrem einjährigen Hovawart-Goldi- Mischling "Balou" und der zehnjährigen Havaneser-Dame "Cessi" versteht, behielt sie Tiny vor einem halben Jahr.

Das dritte Zuhause

"Ich wusste, dass mein Leben damit nicht leichter werden würde, aber ich musste diesem Hund helfen", sagt Stohl. In den drei Jahren seines bisherigen Lebens sei dies bereits sein drittes Zuhause. "Als seine ersten Besitzer merkten, dass er taub war, wollten sie ihn nicht mehr", erzählt die Linzerin. Auch bei seinem zweiten Herrchen und Frauchen durfte Tiny nur kurz bleiben. "Sie konnten mit ihm einfach nicht umgehen", so Stohl.

Bei der Linzerin darf der 65 Kilogramm schwere Rüde nun bleiben. "Ihn wieder herzugeben, kommt nicht in Frage, Tiny hat sich bei uns schon gut integriert, er gehorcht mir und folgt Balou auf Schritt und Tritt, der Goldi-Mischling ist sein großes Vorbild", erzählt Stohl. Nur alleine bleiben wolle der sanfte Riese partout nicht. "Weil das gar nicht geht, habe ich sogar meine Arbeitszeit verkürzt, Tiny brauche einfach viel Zeit und Geduld", sagt Stohl.

Freilich musste sich die Hundeliebhaberin zu Beginn auch an die Taubheit Tinys gewöhnen: "Mit Zurufen und verbalen Befehlen geht es natürlich nicht, wir verständigen uns ausschließlich durch Körpersprache." Nach einem halben Jahr mit der tauben Dogge funktioniere das schon recht gut.

Wegen seiner fehlgebildeten Augen wurde der Hund bereits operiert. "Die Wimpern wetzten vorher ständig am Augapfel und lösten eine chronische Entzündung aus, das ist jetzt viel besser", sagt Stohl. Trotzdem müsse er täglich von ihr mit Augentropen versorgt werden.

Außerdem plagen Tiny wegen seines schlechten Immunsystems Milben und er braucht besondere Nahrung, weil er auf fast alle Lebensmittel allergisch reagiert. Das Spezialfutter und die Medikamente verschlingen monatlich etwa 400 Euro. "Natürlich ist das viel Geld, aber ich habe mich für Tiny entschieden und habe die Verpflichtung, nun auch gut für ihn zu sorgen", sagt Stohl.

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