Tierleben sind zum Glück selten in Gefahr

Von Claudia Ruzmarinovic   28.September 2017

Er hätte es sich als junger Student niemals ausgemalt, bei Minusgraden einmal auf einem Schweinetransporter herumzukraxeln, sagt Stephan Hintenaus mit einem Lächeln. Der 44-jährige Linzer ist seit 2008 Oberösterreichs einziger Tiertransport-Inspektor. In seiner Position muss man flexibel sein, fixe Arbeitszeiten gibt es nicht.

Schwerpunktkontrollen finden meist in der Nacht statt. „Dann, wenn die Fahrer mit ihren Tiertransporten auf den Straßen unterwegs sind und am wenigsten mit Kontrollen rechnen“, so der Amtstierarzt. Auch Kontrollen bei Minusgraden sind keine Seltenheit.

Dass er Tierarzt werden wollte, habe er schon als Gymnasiast gewusst. Im Kollegium Aloisianum habe er deshalb in Biologie maturiert, erzählt er. Bei Inspektionen muss man immer wieder mit bösen Überraschungen rechnen. Etwa mit einer toten Kuh, die während eines Transports verendet war. Ein Anblick wie dieser ist aber zum Glück eher eine Ausnahme. „Angezeigt werden Transporteure häufig deshalb, weil die Dokumente mangelhaft sind oder Tiere nicht tierschutzgerecht transportiert wurden“, so der Zweifach-Vater.

Neben seiner Arbeit als Tierinspektor hält Hintenaus diverse Vorträge für Landwirte. Beratend ist er aber nicht nur als Tierarzt unterwegs, auch an Schulen ist er als Milizoffizier gelegentlich anzutreffen. Er steht dort Rede und Antwort zu Themen rund um das Bundesheer. Was ihn an der Aufgabe als Tierinspektor fasziniert? „Die Abwechslung macht den Spaß aus. Man weiß nie, was auf einen zukommt.“